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1.3. Abteilung für Psychiatrie I<br />

www.lkhr.at/Psychiatrie I<br />

Leiter: Prim. Univ. Prof. Dr. Peter König<br />

1.3.1. Personalbesetzung<br />

Sekretariat:<br />

Isabell Ludescher<br />

Fachärzte:<br />

EOa Dr. Arno Künz<br />

Oa Dr. Wolfgang Beraus<br />

Oa Doz. Dr. Andreas Conca<br />

Oa Dr. Edgar Swoboda<br />

Oä Dr. Maria Veraar<br />

Oä Dr. Beatrix Lugmayer<br />

Fä Dr. Ingrid Palmetshofer<br />

Assistenzärzte:<br />

Dr. Petra Adami<br />

Dr. Thomas Bitriol<br />

Dr. Cäcilia Seethaler<br />

Dr. Franz Hechenberger<br />

Dr. Doris Martin<br />

Dr. Bettina Schletterer<br />

Dr. Manfred Günter Waler<br />

Dr. Georg Wiesegger<br />

Turnusärzte: 2 DP<br />

Abteilungsschwester:<br />

Osr. Andrea Reinthaler<br />

1.3.2. Bericht<br />

Der Trend der weiterhin leicht steigenden Aufnahmezahlen und<br />

der konstant hohen Bettenauslastung zwischen 90-100 % (!) hält<br />

weiterhin ungebrochen an. Da ähnliche Beobachtungen auch an<br />

anderen psychiatrischen Krankenhäusern gemacht werden und<br />

in Vorarlberg die Anzahl der niedergelassenen Nervenfachärzte<br />

im Vergleich zu anderen Bundesländern weit höher und das<br />

lokale ambulante Netz relativ gut ausgebaut ist, scheint die<br />

Annahme gerechtfertigt, dass dafür im Wesentlichen die Senkung<br />

der „Hemmschwelle“ vor der Psychiatrie maßgeblich ist.<br />

Indirekt wird diese Annahme durch die Tatsache bestätigt, dass<br />

zunehmend mehr PatientInnen die hauseigene psychiatrische<br />

Ambulanz, auch in der Nacht und an den Wochenenden, in<br />

Anspruch nehmen. Seitens der ärztlichen Leitung der Abteilung<br />

darf ich dazu allen MitarbeiterInnen, die durch ihre unermüdliche<br />

Einsatzbereitschaft, Freundlichkeit, Umsichtigkeit und außergewöhnliche<br />

Qualifikation für die optimale Bewältigung dieser<br />

Anforderungen Sorge tragen, ganz herzlichen Dank sagen! Im<br />

Gegensatz zu anderen medizinischen Fächern darf nicht vergessen<br />

werden, dass etliche psychisch Kranke, bei welchen eine<br />

Krankenhausaufnahme notwendig ist, aus Krankheitsgründen<br />

nicht kooperations- oder paktfähig, fast immer aber mobil sind,<br />

was gerade bei extrem hoher Bettenbelagsdichte besonderer<br />

ärztlicher und pflegerischer Umsicht und zusätzlich qualifizierter<br />

Unterstützung durch die flankierenden Therapien bedarf!<br />

Die letzte Personalberechnung an der Abteilung fand vor fast<br />

30 Jahren (!) statt. Zwischenzeitlich hat sich das Anforderungsprofil<br />

der stationären Psychiatrie komplett gewandelt, die<br />

Anforderungen an alle MitarbeiterInnen wurden um einiges<br />

differenzierter, der bürokratische Aufwand nahm zwischenzeitlich<br />

extrem zu, da sich gesetzliche Rahmenbedingungen, aber<br />

auch die Neueinführung extramuraler Institutionen, z.B. Patientenanwalt<br />

des Landes und die sogenannte Mündigkeit der<br />

PatientInnen dbzgl. mehr als deutlich bemerkbar machen.<br />

Auch innerbetrieblich sind die Anforderungen hochgradig<br />

gestiegen, sowohl was die Dokumentationspflichten, aber<br />

auch den Kommunikationsbedarf betrifft! Zusätzlich haben<br />

sich die medizinisch-psychiatrischen Anforderungen verlagert,<br />

so ist die Zahl schwerer Persönlichkeitsstörungen sowohl bei<br />

Jugendlichen wie Erwachsenen deutlich angestiegen, das sind<br />

Patienten, die extrem betreuungsintensiv sind und (mitbedingt<br />

durch das Unterbringungsgesetz) hat die Zahl schwerer psychotischer<br />

PatientInnen zugenommen. Dazu kommen vermehrt<br />

PatientInnen mit sogenannten drogeninduzierten Psychosen.<br />

Ebenfalls alles Menschen, deren Betreuung intensiv und<br />

äußerst aufwendig ist.<br />

Die erfolgreiche Arbeit aller MitarbeiterInnen der Abteilung<br />

hält unvermindert an, sie erfordert von Mitgliedern aller Berufsgruppen<br />

konzentrierten und rezeptiven Einsatz, manchmal<br />

geradezu rund um die Uhr! Die daraus entstehende psychische<br />

Belastung und die Gefahr eines drohenden Burn out Syndroms,<br />

konnte im allgemeinen durch fortlaufende Teamsupervisionen<br />

hintangehalten werden. Trotzdem nimmt die psychische<br />

Belastung in allen Berufsgruppen weiterhin zu, da die nicht<br />

steuerbaren Erschwernisse der Arbeit durch das Unterbringungsgesetz<br />

(anhaltend großer bürokratischer Aufwand, ein<br />

hoher Patienten-Turn-Over, entsprechend einer Drehtürpsychiatrie<br />

mit ca. 60 % Wiederaufnahmen, zunehmende Verschlechterung<br />

der Erkrankungen durch häufige, gesetzesbedingte<br />

Behandlungsabbrüche) andererseits aber auch bessere Psychopharmaka<br />

und weitere Zunahme der Zahl niedergelassener<br />

Fachärzte, eine Auslese der PatientInnen in Richtung<br />

schwerkranker Menschen bedingen. Dazu kommt eine seit Jahren<br />

anhaltende extrem hohe Bettenauslastung durch Patienten,<br />

die zu etwa 80 % zwar mobil, aber psychisch derart beeinträchtigt<br />

sind, dass sie eben deshalb stationärer Behandlung<br />

bedürfen! Diese stationäre Behandlung darf sich naturgemäß<br />

nicht in Beaufsichtigung erschöpfen, sondern braucht abgestimmte<br />

und zielgerichtete flankierende Therapiebestandteile,<br />

wie z.B. Ergo- oder Musiktherapie, um nur zwei zu nennen.<br />

Alle diese Maßnahmen sind zwar personalintensive, aber<br />

unabdingbare Bestandteile einer qualitativ hochstehenden,<br />

modernen Psychiatrie!<br />

Wenn der bisherige hohe Qualitätsstandard der stationären<br />

Akutpsychiatrie beibehalten werden soll, müssen Politik und<br />

Management wie bisher weiterhin voll hinter dieser Absicht<br />

stehen. Dass seitens aller MitarbeiterInnen der Abteilung das<br />

Bestmögliche getan wird, um konstruktiv (an der ökonomischen)<br />

Optimierung mitzuarbeiten, lässt sich aus den laufenden<br />

Vergleichen des Ist-Soll-Planes klar ablesen! Entsprechend<br />

den bisherigen Erfahrungen kann jedoch davon ausgegangen<br />

werden, dass in der bewährten sachlich-kollegialen Zusammenarbeit<br />

eine tragfähige, patientengerechte Entwicklung dzt.<br />

noch ausreichend gesichert ist.<br />

Landeskrankenhaus Rankweil 209<br />

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