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Archaeology and Heinrich Schliemann 2012

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30Wiederaufgefundene Briefe <strong>Heinrich</strong> <strong>Schliemann</strong>san seinen Verleger Brockhaus in LeipzigWilfried Bölke und Reinhard WitteZusammenfassungNach Angaben von H. A. Stoll ist die umfangreicheKorrespondenz zwischen <strong>Heinrich</strong> <strong>Schliemann</strong>und seinem deutschen Verleger Eduard Brockhauswährend des zweiten Weltkrieges in Leipzigvernichtet worden.Diese Briefe haben aber die Kriegseinwirkungenunbeschadet überst<strong>and</strong>en und werden seit 1965 imStaatsarchiv Leipzig aufbewahrt. Es h<strong>and</strong>elt sich ummehr als 1000 Briefe, Postkarten, Telegramme undweitere Dokumente, die zum größten Teil noch nichtveröffentlicht sind. Die Korrespondenz beginnt am18.1.1873, umfasst die wichtigsten archäologischenSchaffensjahre und endet am 10.12.1890.Es besteht die Absicht, die wichtigsten Briefe inden nächsten Jahren zu edieren. Erste Teilergebnissewurden noch 1990 veröffentlicht.Die Beziehungen zwischen <strong>Heinrich</strong> <strong>Schliemann</strong>und dem F. A. Brockhaus-Verlag in Leipzig setzennach <strong>Schliemann</strong>s erster Trojagrabung im Jahre 1871ein. <strong>Schliemann</strong> möchte sein neues Buch TrojanischeAlterthümer von Brockhaus in deutscher Sprache herausbringenlassen. Der Verlagsteilhaber EduardBrockhaus hat mit verlegerischer Weitsicht schonfrüh die Bedeutung des Autodidakten erkannt. Inseinem Tagebuch schreibt er 1874 nach Erscheinendieses in der Fachwelt umstrittenen archäologischenBuches: ,,Ich folge den <strong>Schliemann</strong>schen Entdeckungenmit der lebhaftesten Theilnahme, und er findetbei mir einen Gläubigen. Ich treibe Skepsis nicht soweit wie so manche, die eben zunächst alles bezweifeln“.1In seiner Festschrift zum 100jährigen Bestehendes Verlages wird 1905 betont, dass sich der Verlag,,<strong>Schliemann</strong> in Bewunderung seiner Lebensaufgabe,die er sich gestellt, Troja auszugraben, zur Veröffentlichungseiner Nachforschungen angeboten hatte“. 2Die Korrespondenz beginnt am 18. Januar 1873,umfasst die wichtigsten archäologischen Schaffensjahre<strong>Schliemann</strong>s und endet zwei Wochen vor <strong>Schliemann</strong>sTod am 10. Dezember 1890. Es ist der umfangreichsteBriefwechsel, den <strong>Heinrich</strong> <strong>Schliemann</strong> je miteiner Einzelperson geführt hat. Er beinhaltet mehr als1000 Briefe, Postkarten, Telegramme und Dokumenteverschiedener Art. Die Antwortbriefe des F. A.Brockhaus-Verlages – fast vierhundert Postsachen -werden in der Gennadius-Bibliothek in Athen aufbewahrt.Es gehörte zum seriösen Geschäftsgebaren desF.A. Brockhaus-Verlages, dass Außenstehenden keineEinsicht in die Autoren-Korrespondenzen gewährtwurde. Eine Ausnahme machte der Verlag offenbarmit Ernst Meyer, dem die Verlagsleitung nach einemschwierigen Prozess der Entscheidungsfindung, dernun dokumentarisch exakt nachvollzogen werdenkann, im Jahre 1929 die Erlaubnis zur Einsicht in die<strong>Schliemann</strong>-Briefe und deren Teilveröffentlichunggewährte. Allerdings war letztere an strenge Auflagengebunden, was Meyer - das muss zu seinerRechtfertigung gesagt werden - zu Auslassungen beiseiner ersten <strong>Schliemann</strong>-Briefedition zwang. Schließlichveröffentlichte er 1936 nur 37 <strong>Schliemann</strong>briefein stark gekürzter Fassung. 3 Einige Dokumente wurdenvom Verlag sogar vollständig von der Veröffentlichungausgeschlossen. In seinen späteren Briefeditionenvon 1953 und 1958, in denen er nochmalseine kleine Anzahl von <strong>Schliemann</strong>briefen undTeilmanuskripten veröffentlichte, setzte sich Meyerteilweise über diese früheren Auflagen des Verlageshinweg. 4H. A. Stoll, der die <strong>Schliemann</strong>briefe an denBrockhaus-Verlag nach 1945 ebenfalls einsehen wollte1. Meyer 1969, 375.2. Stoll 1958, 20.3. Meyer 1936.4. Meyer 1953; Meyer 1958.

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