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Archaeology and Heinrich Schliemann 2012

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436 Wolfgang Kuckenburggenannten ,,Kleinen Diadems“, neben der unbestrittenbeeindruckenden optischen Wirkung auf denBetrachter, auch akustisch wahrnehmbar ist. Dieszeigt sich durch ein feines Rauschen und Klingen dervielen Tausend Teile, welches bei jeder Bewegungder Trägerin zu hören ist. Dieser Klangeffekt warbestimmt auch beim einstigen Original hörbar, vermutlichwar er sogar vom prähistorischen Goldschmiedbeabsichtigt. Bitte richten Sie nun Ihr Augenmerkauf die, in der Mittelpartie verlaufende Zone,wo die kleinen Blättchen scheinbar ungeordnetliegen. Dies ist der Bereich, wo rückseitig die querverbindendenund von vorn nicht sichtbaren Kettenliegen. Ich werde mich hierzu noch an <strong>and</strong>erer Stelleäußern. Diese Abbildung zeigt die Rückseite desDiadems. In der Mitte verläuft die querverbindendeKette.Abbildung 4Die Querketten werden von <strong>Schliemann</strong> nichterwähnt, sie sind jedoch, weil funktionell unerlässlich,am Original vorh<strong>and</strong>en gewesen. Bei HubertSchmidt wird das Vorh<strong>and</strong>ensein der Querkettenausdrücklich verneint, für mich völlig unverständlich.Die Darstellung des Diadems in Ilios, 1881 ,,sowie es getragen wurde“, kann nicht richtig sein, weiles ohne die Querketten abgebildet ist. Ohne diesemüsste es völlig ungeordnet auf der Haarfrisur derTrägerin liegen. Die wohl bekannteste Photographieder Sophia <strong>Schliemann</strong> zeigt sie als ,,Schöne Helena“,mit Teilen des Schatzfundes A geschmückt. DiesesPhoto gab mir die Antwort auf die Frage der Querverbindungen.Das,,Große Diadem“ liegt nämlich, wieman bei genauem Hinsehen erkennt, mit der gleichenungeordneten Zone der kleinen Blättchen in der Mittelpartieauf der Haarfrisur auf, wie man dies auchbei meiner Nachbildung sehen kann. Damit dürfteder Beweis für die Querketten am Original erbrachtsein.Abbildung 5Tafel 209 aus dem Atlas von 1874 zeigt mehrereSchmuckstücke aus dem Schatzfund ,,A“. Wir sehenoben das Stirnb<strong>and</strong> mit seinem Perlmuster, inRepousseè- Technik hergestellt, in der Mitte vierprächtige Ohrgehänge, dazwischen granulierteOhrringe und Lockenringe.Abbildungen 6-9Die Nachbildungen dieser Schmuckstücke sehenso aus: Das Stirnb<strong>and</strong> (Abbildung 7), die 4 Ohrgehänge(Abbildung 8), die Lockenringe, insgesamtwaren es 56 (Abbildung 9), sowie die granuliertenOhrringe.Abbildung 10Diese Abbildung zeigt die Nachbildungen von 3Armringen aus dem Schatzfund ,,A“.Abbildung 11Die Armringe werden bei Hubert Schmidt inseinem Katalog nur als Profilzeichnungen dargestellt,dazu gibt es exakte Maßangaben. Die sehr kleinenDurchmesser dieser Armringe scheinen <strong>Schliemann</strong>sFeststellung zu bestätigen, dass ,,die trojanischenDamen außerordentlich zarte H<strong>and</strong>gelenke hatten“.In der Tat sind sie so klein, dass sie heutzutagebestenfalls von einem Kinde getragen werden könnten.Die nächste Abbildung zeigt 2 Paar Ohrsteckeraus Gold, zweiteilig, zum Inein<strong>and</strong>erstecken.Abbildung 12Diese Abbildung zeigt eine Reproduktion aus<strong>Schliemann</strong>s Ilios 1881. Hier sind oben die schonerwähnten Lockenringe abgebildet, ferner zwei dergranulierten Ohrringe und die Ohrstecker. Untensieht man eine Anzahl kleinerer Teile, es ist eineAuswahl von Typen aus den Kettensträngen, dieman schon auf der Photographie von Sophia <strong>Schliemann</strong>sehen konnte und die ich Ihnen nun noch aufTafel 208 des Atlas zeige.Abbildung 13Die Zierteile sind geformt als Zylinder, Perlen,Ringe, Baumblättchen und gezahnte Scheiben, soauch die Übersetzung des von <strong>Heinrich</strong> <strong>Schliemann</strong>h<strong>and</strong>geschriebenen Textes zur Erläuterung der Tafel.In seinem Buche Ilios 1881 schreibt <strong>Schliemann</strong> dazu,dass er die insgesamt 8700 Zierteile zu zwei Garniturenvon je 12 und 13 Halsbändern aufgereiht hat.Die chaotische Aufreihung dieser 2 Garniturendeutet für mich darauf hin, dass diese nur demZweck der Sicherung vor Verlusten gedient habenkann, zu einer Ordnung der kleinen Teile ist es in derFolgezeit nie gekommen.Abbildung 14Ich zeige Ihnen die von mir nach den alten Zeichnungenvorgenommene Rekonstruktion dieserZierteile, getrennt nach Typenvielfalt und Arbeitstechnik.Insgesamt gibt es 32 verschiedene Typendieser kleinen Teile. <strong>Schliemann</strong> äußerte sich auchdahingehend, dass er die kleinen ,,Zierrathe“, wie ersie nannte, in Zusammenhang mit den Lochstäbenbrachte. Die meisten Teile sind in Gusstechnik hergestellt,<strong>and</strong>ere aus Drähten montiert, wieder <strong>and</strong>ere

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