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Archaeology and Heinrich Schliemann 2012

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Der Schatten des geraubten Goldes 419skatalog schreibt der Archäologe F. Geupel 1981: ,,Diewertvollen Funde sind seit 1945 spurlos verschwunden.Wo sie sind, versteckt sind, ist absolut im Dunkelnund man muß damit rechnen, daß sie restlos vernichtetsind“.Diese trockenen Worte müssen uns zu dem Schlußführen, was das für ein kolossaler Verlust für dieWissenschaft und für die Kultur der Menschheit ist.Es will einem doch nicht in den Kopf, daß irgendjem<strong>and</strong>die wunderbaren Dinge ein halbes Jahrhundertverstecken konnte, sie niem<strong>and</strong>em zeigen würde, sievor der Öffentlichkeit und der Wissenschaft versteckenwürde weshalb auch? Das heißt, daß dieSachen vernichtet wurden.War es wirklich so? Es wurden eine Menge Hypothesenüber das Schicksal ,,des Schatzes“ aufgestellt -vom Diebstahl durch amerikanische oder sowjetischeSoldaten bis zur Vernichtung oder Vergessenheit inirgendeinem stillgelegten Salzbergwerk. Die Versionvom Diebstahl durch sowjetische Soldaten muß gleichverworfen werden. Wer in diesen Jahren an der Frontwar, der kann sich gut vorstellen, daß das nicht realistischist bei dieser strengen und alles durchdringendenSubordination, die damals in unseren Truppenanzutreffen war, bei der alles umfassenden Führungder ,,Organe“ mit der SMERSCH, bei den ständigenÜberprüfungen auf den Straßen. Man hat diese Trophäenur auf Befehl oder mit Erlaubnis der Befehlshaberan sich gebracht und jede militärische Führungwäre in der Lage gewesen, große Mengen Gold undSilbergegenstände aus den Kästen in Spezialkellerverschwinden zu lassen. Ich nehme an, daß in deramerikanischen Zone nicht weniger Ordnung herrschte!Von allen Vermutungen über den Verbleib des,,Schatzes“ wurde die Erinnerung des bejahrten deutschenArchäologen Unverzagt als die unglaublichsteabgetan. Unverzagt ist vor langer Zeit verstorbenund dieser Bericht gelangte nur durch die mündlicheÜberlieferung von Berlinern zu mir. Der alte Mann,der in der Vorkriegszeit und während des KriegesDirektor des Archäologisches Museums zu Berlinwar, erzählte, daß er in den letzten Kriegstagen aufden verschlossenen Kisten, in denen sich der ,,Schatzdes Priamos“ bef<strong>and</strong>, im U-Bahnhof ,,Zoo“ saß, als einLastwagen vorfuhr, und der sowjetische Offizier erklärte,daß er die Erlaubnis habe, die Kisten abzuholen.Nachdem die Kisten auf den Lastwagen geladenwaren, fuhren sie ab. Die Erzählung Unverzagtswurde als Phantasterei eines alten Mannes ignoriert,um so mehr als er später Direktor des ArchäologischenInstituts der Akademie der Wissenschaften derDDR war und er das nicht noch einmal erzählte.Ich meine, daß Unverzagts Erzählung stimmt.Nämlich Ende der 60iger Jahre erzählte mir derdamalige Direktor der Eremitage, Professor M.I.Artamonow, mein Lehrer an der Universität, daß manihn nach Moskau gerufen hätte zu einer Konsultationüber Kostbarkeiten und er persönlich Gegenständeaus dem ,,Schatz des Priamos“ gesehen habe. DerSchatz wurde entweder im Keller des Finanzministeriumsoder der Staatsbank aufbewahrt, ich erinneremich nicht mehr genau. Ich kenne noch einenbekannten sowjetischen Archäologen, der dort dieseKostbarkeiten besichtigte, aber ich möchte seinenNamen nicht nennen, weil er noch lebt und er freiwilligseine Informationen preisgeben soll. Wiebekannt ist, bewahrte man bei uns auch die DresdenerGemäldegalerie insgeheim auf und gab sie dannlautstark an die befreundete DDR zurück. Es wurdeerklärt, daß sie von uns gerettet worden sei vor denKriegswirren. Das stimmt zwar, aber weshalbgeheim? Das heißt doch, daß die Absichten nicht soganz ehrlich waren.Einen Teil des Besitzes Deutschl<strong>and</strong>s nahm dieSowjetunion zu recht als Reparation oder Kontribution,als Ersatz für den großen Schaden, der unseremL<strong>and</strong> durch den Überfall Hitlers zugefügt wurde. Ichnehme an, daß auch der ,,Schatz des Priamos“ zudiesem Besitz gezählt wurde, um so mehr als dieVorgeschichte der Entdeckung mit Rußl<strong>and</strong> verbundenwar. Aber wieder die Frage - weshalb wurde sichseiner geheim bemächtigt? Im stillen und unbemerktnimmt man nicht, was zu nehmen darf man, sondernstihlt etwas fremdes. Es ist einfach, die Motive zuerraten. Laut Vereinbarung mit unseren Verbündetenmußten wir und sie alle Kostbarkeiten, dieerbeutet wurden, an die Alliierte Kommission übergeben.Wir haben das nicht getan. Wir haben etwasverheimlicht. Haben unehrenhaft geh<strong>and</strong>elt.Den durch Leiden und Schwere Opfer bezahltenSieg, den Sieg der mit Inbrunst kämpfenden Soldatenund der talentierten Generale, von denen viele mitihrem Kopf bezahlten, eignete sich ein Feigling undKrimineller in der Uniform eines Generalissimus anund h<strong>and</strong>elte nach seinen alten kriminellen Gewohnheiten.Er stahl von den noch brennenden Schlachtfeldernund ließ die Dinge verschwinden, darauf hof-

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