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Archaeology and Heinrich Schliemann 2012

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336 Gerlinde Grahnganze Baustelle ausgraben“. 21 Zu finden hoffte eräußerst kostbare Statuen der Kleopatra, für die schon,,einer ihrer Freunde namens Aschilios dem Octavianus2000 Talente - 9 Millionen Mark dafürzahlte...“. Weiter schrieb er dann: ,,Recht sehr bitteich Herrn Graf von Hatzfeld dringend ans Herz zulegen, bei Nubar Pascha durchzusetzen, dass ich allezu findenden Gegenstände behalten darf, denn wirhaben alles in Berlin nötig und nichts darf uns entgehen“.Im gleichen Brief bemerkte er, dass er ,,höchstwahrscheinlich“von der griechischen Regierung dieErlaubnis zur Ausgrabung von Delphi erhaltenwerde. ,,Diese Ausgrabung ist einer großen Nationwürdig und eine viel zu hohe Ehre für einen Privatmann“.Wie die Dokumente belegen, ergaben sich beiden Bemühungen um die Grabungserlaubnis in dendrei Ländern Griechenl<strong>and</strong>, Türkei und Ägypten fürdie dortigen Regierungen immer wieder Schwierigkeitendaraus, dass nur ein geringer Teil des Bodens,auf dem die Forschungen stattfinden sollten, demjeweiligen Staat gehörten und Privatpersonen ihreAnsprüche geltend machten.2. Die Berichterstattung über dieGrabungsergebnisseDie Berichte der deutschen Ges<strong>and</strong>tschaften inGriechenl<strong>and</strong> und der Türkei vermitteln zum Teilsehr detailliert Übersichten über die konkretenGrabungsorte, die Funde und ihre Beschaffenheit, soin Mykene, auf Ithaka und in Troja. Da die Berichtev.a. von Mitarbeitern der Ges<strong>and</strong>tschaften angefertigtwurden, geben sie nicht nur einen Überblicküber die eigentlichen wissenschaftlichen Forschungsergebnisse,sondern vermitteln auch das Echo in derÖffentlichkeit Griechenl<strong>and</strong>s und der Türkei auf dieGrabungen und die Kontakte zu den sich entwickelndenForschungseinrichtungen in diesen Ländern.Wiederholt geht es im Schriftwechsel um Eigentumsfragenbezüglich der bei den Grabungen zutagegebrachten Gegenstände. Die Regierungen Griechenl<strong>and</strong>s,der Türkei und auch Ägyptens, auf deren Territoriendie Grabungen stattf<strong>and</strong>en, machten ihreAnsprüche ebenso geltend wie die Eigentümer derbetreffenden Grundstücke.Über die Grabungsergebnisse in Ithaka berichteteam 18. September 1878 die deutsche Ges<strong>and</strong>tschaft inAthen: ,,Vor seiner Abreise von Ithaka jedoch hatteDr. <strong>Schliemann</strong> das Glück, auf dem nordwestlichenAbhang des den nördlichen mit dem südlichen Teilder Insel verbindenden steilen Bergrückens ,Aëtos‘genannt, bisher unbekannte Überreste einer Reihevon kyklopischen (nach seiner Angabe 190) Häusernzu entdecken und glaubt er in diesen die althomerischeStadt Ithaka wiedergefunden zu haben. Herr<strong>Schliemann</strong> betrachtet mit dieser Entdeckung seineAufgabe auf Ithaka als gelöst“. 22Über die Funde in Troja berichtete der deutscheVizekonsul der Dardanellen, Große, dem deutschenBotschafter in Pera, von Hatzfeldt, am 29. November1878: ,,Ich habe bei jener Revision Gelegenheitgehabt, einen großen Teil der, dem Dr. <strong>Schliemann</strong>gehörigen Gegenstände, namentlich Gold- und Silbersachenund in Folge einer Einladung des Gouverneursdie der türkischen Regierung zugefalleneQuote von Kostbarkeiten und <strong>and</strong>eren Dingen inAugenschein zu nehmen, welche aus teilweiseinein<strong>and</strong>er geschmolzenen Schmucksachen verschiedenerArt, als: goldene und silberne Spangen,Schmucknadeln, Ohrgehänge, Armbänder, Gold- undSilberbarren, Bruchstücke goldener und silbernerSchmuckgegenstände und dergleichen bestehen,deren Goldgewicht, inclusive des Anteils des Dr.<strong>Schliemann</strong> 252 Drachmen beträgt, wogegen dieGegenstände von Silber nicht abgewogen worden ...Nicht minder reichhaltig sind beide Collectionen anaus Bronze bestehenden Gegenständen, als Nägeln,Meiseln, Hämmern, zweischneidigen Messer- undDolchklingen, wohingegen mir nur eine einzigeKlinge von Eisen zu Gesicht gekommen ist. Von denzahlreichen Vasen und Töpfen aus Ton und Terrakotta,welche sich fast sämtlich, soweit ich habevernehmen können, nicht über das Niveau gewöhnlicherTöpferarbeiten erheben, ist der größte Teilbeim Ausgraben zerbrochen worden, ebenso einigeMenschenschädel aus Knochen von menschlichenGerippen.Die goldenen und silbernen Schmucksachensowie einige gut konservierte Gegenstände von Elfenbeinsind, ..., nicht zerstreut, sondern sämtlich inVasen von mäßiger Größe an 2 Stellen aufgefundenworden, wahrscheinlich ehemaligen Werkstätten vonGoldschmieden, was ich aus dem Umst<strong>and</strong> schließen21. ZStA Potsdam, 09.01 AA, Nr. 37666, Bl. 54. 22. ZStA Potsdam, 09.01 AA, Nr. 37664, Bl. 18 Rs-19.

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