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Archaeology and Heinrich Schliemann 2012

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Schichtung und Wahrheit zum Erkenntnisst<strong>and</strong> <strong>Heinrich</strong> <strong>Schliemann</strong>s bezüglich Troja VI im Jahr 1890 45,,Die Dreitheilung des Tempels B entspricht allerdingsin auffallender Weise der Eintheilung, dienach der Beschreibung Homer's das Haus desParis zeigte [...] trotzdem scheint, aus den obenangeführten Gründen, mit großer Wahrscheinlichkeitzu folgen, dass sowohl B als A Tempelwaren“. 13Die entscheidend neue Entdeckung der Kampagne1890 war jedoch die der mykenischen Keramikin der Schicht Troja VI. Sie implizierte, gerade nachder von <strong>Schliemann</strong> und Dörpfeld ausgearbeitetenTheorie vom ,,Leitfossil“, eindeutige Schlussfolgerungen.So schreibt denn auch Dörpfeld im schonerwähnten Aufsatz:,,Über dem Boden der zweiten Schicht, welcherdurch die große Rampe vor dem Südwest-Thoreuntrüglich gegeben ist, f<strong>and</strong>en wir noch siebenweitere Ansiedlungen, welche im Laufe der Jahrhundertehier überein<strong>and</strong>er gegründet wordensind [...]. Am wichtigsten war die vierte Schichtvon oben, in welcher mehrere aus großen Steinblöckenerrichtete Gebäude vorkamen [...] Einesdieser Bauwerke, dessen Grundriss wir einigermaßenkennen, obwohl er noch nicht ganz ausgegrabenist, gleicht dem einfachen griechischenTempel oder auch dem Megaron der Herrschersitze.[Obwohl nicht eindeutig bestimmbar, sei]das Gebäude für die trojanischen Alterthümervon sehr großer Bedeutung, denn innerhalb desselbenund in der zugehörigen Schuttschicht sindmehrere mykenische Vasen und Vasenscherbengefunden worden, welche oben S. 18 beschriebensind. Durch diese Tatsache ist nicht nur dieseSchicht selbst einigermaßen datiert, sondern wirdürfen weiter den sicheren Schluss ziehen, dassdie zweite Schicht von unten, deren Burgplan wiroben besprochen haben, älter sein muss als dieseSchicht mit den mykenischen Gefässen. Wie großder Altersunterschied ist, lässt sich allerdingsnicht bestimmen, jedoch kann er nicht sehr kleingewesen sein, denn zwischen jenen beidenSchichten liegen noch drei Schichten ärmlicherAnsiedlungen“. 14Eine eigentlich eindeutige Aussage, allerdingskonnte sich der Architekt nicht im direkten Gegensatzzu <strong>Heinrich</strong> <strong>Schliemann</strong> setzen, da dieser dochauf der eben erwähnten S. 18 eine mögliche Erklärungfür das Vorkommen der mykenischen Fragmentein jüngeren als Troja II Schichten gefundenhatte:,,Hier aber an der Westseite ausserhalb von TrojasPergamos, aber innerhalb der römischen undgriechischen Akropolis und näher der Mauer derletzteren, stiessen wir erst in etwa 7 Meter Tiefeunter der Oberfläche auf diese merkwürdigeAnsiedlung, die eine Stärke bis zu 2 Meter hat. Daich die hier massenhaft vorkommende monochromegelbe, graue oder schwarze Topfwareauch in allen von mir ausgegrabenen sogenanntenHeldengräbern, sowie in der älteren Ansiedlungauf dem Bali-Dagh hinter Burnabaschi, auf demFulu-Dagh, in Kurschunlu-Tepe und in Kebrenegefunden habe, so kann es kaum einem Zweifelunterliegen, dass sie einheimisches Fabrikat ist.Gleichzeitig damit kommt aber auch sehr viel bemalteTopfware jener Typen vor, die wir gewöhntsind, als die urältesten Griechenl<strong>and</strong>s anzusehen.Unter diesen verdienen vor allem die mit parallelenStreifen bemalten mykenischen Bügelkannen[...] genannt zu werden, deren Form die am meistenvorkommende in Mykenae und Tiryns ist [...]Ob für diese uralten Typen eine Importation vonGriechenl<strong>and</strong> anzunehmen ist, scheint mir zweifelhaft.Da nämlich in Hellas die Kultur, welchediese Typen hervorbrachte, annähernd im 12.Jahrhundert v. Chr. durch die dorische Einw<strong>and</strong>erungoder die sogenannte Rückkehr der Heraklidenunterging und spurlos verschw<strong>and</strong>, letztereaber die äolische Ausw<strong>and</strong>erung nach Kleinasienund besonders nach der Troas hervorrief, so ist eswohl möglich, dass daran auch viele Töpfer theilgenommenund in Ilion ihre Kunst eingebürgerthaben“. 15Dementsprechend relativiert Dörpfeld seine Aussage:,,Über diese relative Datierung kommen wir leidernicht hinaus, weil sich für das Vorkommen dermykenischen Vasen und speciell der Bügelkannenbis jetzt keine untere Zeitgrenze angebenlässt. Zwar scheint die Bügelkanne schon im 14.Jahrhundert vor Christo vorzukommen [...]; obman aber nicht in viel späterer Zeit, z.B. noch im13. <strong>Schliemann</strong> 1884, 93 [149].14. Dörpfeld 1891, 58ff.15. <strong>Schliemann</strong> 1891, 18.

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