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Archaeology and Heinrich Schliemann 2012

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266 Barbara Faensendeutsche Levante-Linie. Sie best<strong>and</strong> auf einemPauschaltarif von 1500 Mark für den Fall, daß dieFracht auf der Heimreise an Bord genommen würdeund damit auf kürzestem Wege und ohne Umladennach Hamburg gelange. (Von dort aus sollte sie aufdem Schienenwege nach Berlin befördert werden.)Diese verhältnismäßig hohe Summe ergab sichdaraus, daß die Schiffe der Levante-Linie - von wenigenAusnahmen im Jahr abgesehen - nur auf derAusreise im Piräus anlegten, um dann verschiedenetürkische Häfen anzulaufen. Auf der Heimreise nocheinmal im Piräus festzumachen, hätte einen Umwegund noch einmal Hafengebühren gefordert.Die preußischen Regierungsstellen lehnten esenergisch ab, diesen hohen Preis zu zahlen undbeharrten auf dem Einheitspreis von 35 Mark pro1000 Kilo. Die Gefahren für die Ladung durch dieweit längere Route auf stürmischer See und die derNotwendigkeit mehrfachen Umladens in <strong>and</strong>erenHäfen wurde unterschätzt und bagatellisiert. Mansparte mindestens 1000 Mark Frachtgebühren. Einschließlichder Kosten für die Verpackung trug siezur Hälfte der preußische Staat, zur <strong>and</strong>eren Hälfteder Reichsfond. Eine abschließende Aufstellung derTransportkosten auf See - und L<strong>and</strong>weg - in Berlinmußten dann ja noch Fuhrwerke bezahlt werden -fehlt leider in den erhalten gebliebenen Akten. Sicherist aber, daß die Vertreter der Levante-Linie an ihremknauserigen Kunden nur noch wenig Interessezeigten. Und so mußte denn der Generaldirektor derKöniglichen Museen lebhafte Klage führen. In einemBrief vom 22. Februar 1892 an den KöniglichenStaatsminister und Minister der geistlichen-, Unterrichts-und Medicinalangegelegenheiten, Graf vonZedlitz-Trützschler schreibt er u.a.: “Allerdings mußbei dieser Gelegenheit bemerkt werden, daß nacheiner Anzeige des Dr. Dörpfeld die Verladung imPiräus seiner Zeit mit großen Schwierigkeiten verbundengewesen ist, weil weder der Agent der deutschenLevante-Linie, noch der Kapitän oder die Offizieredes Dampfers ‘Chios’ derselben sich in irgendeiner Weise entgegenkommend bewiesen haben, daßinsbesondere trotz aller Gegenvorstellungen die Einladungin sehr roher Weise besorgt worden ist. Aufletzteren Umst<strong>and</strong> dürfte daher ein nicht unwesentlicherTeil der Zertrümmerungen zurückzuführensein”.Das Interesse am Einhalten des Budgets hatte sichals stärker erwiesen als der Sinn für kulturelle Werteund wissenschaftliche Leistungen.Berlin, 1990

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