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Archaeology and Heinrich Schliemann 2012

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296 Hans-Günter Buchholznicht ganz einverst<strong>and</strong>en bin. Den Kern der Sacheberührt das garnicht, aber wenn man ins Einzelnegeht, so müßten sich doch Differenzpunkte finden.Ferner habe ich mich mit der Stadt- und Zerstörungsgeschichte Mykenes garnicht befaßt, sondern geherein vom Thatsächlichen aus, was die Funde lehren.Dann erst kommt Homer und alles Übrige. Ichwürde, wie Sie sehen, nicht im St<strong>and</strong>e sein, alle vonIhnen aufgestellten Punkte gegen Stephani zu verfechten.Daraus folgt ja kei-neswegs, daß er irgendwiein irgendwas Recht behalten könne; denn beidem St<strong>and</strong>punkt, den er einnimmt, müßte er entwederin Allem Recht haben, oder (Streichung) in kolossalemIrrtum stecken, daß das letztere der Fall ist,brauche ich Ihnen nicht erst zu sagen. Um dies aberauch vor der Welt klar zu machen, bedarf es keinerausführlichen Widerlegung, sondern weniger unangreifbarerAufstellungen, die, wie wenn ein kleinesSteinchen aus dem Fundament gerissen wird, denganzen Bau umwerfen. Diesen Weg hatte ich Ihnenbereits damals vorgeschlagen, heute, wo eine Reihevon Punkten vor das große Publikum gebracht ist,müßte es leicht sein, dahin zurückzulenken.Verfügen Sie, verehrter Herr Dr., in allen <strong>and</strong>erenFällen über mich, wo Sie glauben, daß ich auf demWege meiner bisherigen Anschauungen und ÜberzeugungenIhnen irgendwie dienstlich sein kann. -(Streichung) Die Zeit meines Aufenthalts in Griechenl<strong>and</strong>scheint gezählt. Ich werde im Herbst nach Deutschl<strong>and</strong>gehen müssen, um eine Stelle anzunehmen.Volle(r) Ergebenheit u. mit herzl. Gruß an Ihreverehrte Frau Gemahlin Ihr A. MilchhöferNr. 6. <strong>Schliemann</strong> an Milchhöfer, Kopienbuch<strong>Schliemann</strong>s, BBB 37, S. 221: Leipzig, 27. Mai 1880Lieber Herr Dr. Milchhöfer. Ich schicke Ihnen heutedurch Pericles (Commis in der National-Bank) denArtikel Stefanis über Mykenai, den ich als Geschenkanzunehmen bitte. Dagegen bitte ich Sie aber ausführlichauf Stephanis Artikel zu antworten und IhreAntwort an die Redaction der deutschen ZeitungHerold in St. Petersburg einzusenden. Ich selbst kannjetzt nicht antworten, denn ich habe nicht einmal Zeitzum Eßen ... (Es folgen weitere Anweisungen zu Artund Länge des gewünschten Zeitungsartikels).Freundschaftlichst Ihr H. <strong>Schliemann</strong>, per Adr. F.-A.Brockhaus.<strong>Schliemann</strong> schreibt am selben Tag (27. Mai 80)auch der Redaktion des ,,Herold“ in St. Petersburg,vgl. Meyer 1958, 107f. Mit Schreiben vom 29. Mai80 übergibt <strong>Schliemann</strong> dem Verleger Brockhaus/Leipzig eine Liste mit 21 Namen zwecks Verschickungvon Freistücken seines Buches ,,Ilios“,darunter ist neben Virchow und Schlie auch Milchhöferbedacht.Nr. 7. Kopienbuch <strong>Schliemann</strong>s, Telegramm,BBB 37, S. 237: Leipzig, 10. Juni 80Geehrter Herr Dr. Milchhöfer. In Ihrem Schreibenvom 3. des v. Monats sagen Sie, daß Sie durch wenigeunanzweifelbare Auffassungen die Theorien von Stefaniumgeworfen haben würden... (Es folgen ,,strikte“Anweisungen, wie sich <strong>Schliemann</strong> eine Entgegnungfür ein großes Publikum wünscht, und dasDrängen, M. möge doch die angebotenen 200 frannehmen). Mit herzlichen Grüßen, auch seitensmeiner Frau, Ihr ergebener H. <strong>Schliemann</strong>.<strong>Schliemann</strong> an Virchow, s. Herrmann & Maaß1990,193 Nr. 128: ,,Für den Fall, daß Sie noch einen<strong>and</strong>eren Archäologen für eine Antwort auf StephanisArtikel finden mögen, schicke ich Ihnen noch einExemplar des meinigen“, und S. 195 Nr. 132: ,,VielenDank für 1hr Versprechen, daß Sie sich des Stephaniin der Sitzung der Anthropologischen Gesellschaftvon nächsten Sonnabend annehmen wollen“.Nr. 8. Archiv-Nr. 426: Athen d. 12. Juni 1880Hochgeehrter Herr Dr. <strong>Schliemann</strong>!Ihr Telegramm erhielt ich am Mittwoch unddanke nochmals herzlich für Ihr selbstloses Vertrauen.Auch für die zuges<strong>and</strong>ten Druckschriften.Daß ich ein Geldgeschenk, ohne mir Verdienste umSie erworben zu haben zurückwies, werden Sie mithoffentlich verzeihen.Ihren so dringend ausgesprochenen Wunsch, daßauf Stephanis Arbeit möglichst bald geantwortetwerde, finde ich von Ihrem St<strong>and</strong>punkte aus vollkommenberechtigt. Auch für den Erfolg Ihres nächstengroßen Werkes ist es nicht ohne Wichtigkeit, dieSache vorher zu völliger Klarheit gebracht zu sehen.Nun ist, wie ich das Verhältniß der deutschenArchäologen zu Stephani kenne, keine Aussichtvorh<strong>and</strong>en, daß sich der Besseren Einer in einerFachzeitschrift auf ausführliche oder baldige Widerlegungder von St. aufgestellten Hypothesen einläßt.

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