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Archaeology and Heinrich Schliemann 2012

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40Quellen von und über <strong>Heinrich</strong> <strong>Schliemann</strong>, Wilhelm Dörpfeldund Rudolf Virchow im Zentralen Staatsarchiv Potsdam*Gerlinde GrahnIn der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war invielen europäischen Ländern ein wachsendesInteresse an der Geschichte zu beobachten. DieGeschichtsforschung und die Präsentation ihrerErgebnisse für eine breitere Öffentlichkeit wuchsenüber den Rahmen der Tätigkeit der Lehrstühle <strong>and</strong>en Universitäten und von Privatgelehrten hinaus.In immer stärkerem Maße bezogen sich staatlicheInstitutionen in die Forschungsförderung ein, sprengtedie Forschung die Grenzen der Länder und weiteteden Blick auf die Weltgeschichte. Dieser Vorganglässt sich ohne Schwierigkeiten anh<strong>and</strong> von Dokumentenzum Wirken <strong>Heinrich</strong> <strong>Schliemann</strong>s, WilhelmDörpfelds und auch Rudolf Virchows im ZentralenStaatsarchiv der DDR in Potsdam nachvollziehen. 1Bei den überlieferten Quellen h<strong>and</strong>elt es sich umSchriftwechsel, den <strong>Heinrich</strong> <strong>Schliemann</strong>, WilhelmDörpfeld und Rudolf Virchow mit staatlichen Institutionendes Deutschen Reiches und Preußens in einemZeitraum von über 20 Jahren - zwischen 1873 und1896 - führten. Korrespondenzpartner waren dieReichskanzlei, hier vor allem der Reichskanzler, Ottovon Bismarck, persönlich, das Auswärtige Amt unddie deutschen Ges<strong>and</strong>tschaften in Griechenl<strong>and</strong>, Russl<strong>and</strong>und der Türkei, das Reichsamt des Innern unddas Reichsschatzamt, das preußische Staatsministeriumund das preußische Ministerium der geistlichen,Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten, außerdemdie Zentraldirektion des Archäologischen Institutsund die Generalverwaltung der KöniglichenMuseen in Berlin.Außerdem befinden sich darunter einige Presseund<strong>and</strong>ere Veröffentlichungen. Die Dokumentebeziehen sich auf das Leben und die wissenschaftlichenLeistungen <strong>Heinrich</strong> <strong>Schliemann</strong>s und WilhelmDörpfelds und die Teilnahme Rudolf Virchows anExpeditionen nach Troja. Die Quellenüberlieferungerhält ihren besonderen Wert auch dadurch, dasssich in ihr eine Reihe von Originalh<strong>and</strong>schriftenDörpfelds, <strong>Schliemann</strong>s und Virchows befindet.Die Materialien widerspiegeln vor allem vierSchwerpunkte: die Vorbereitung der verschiedenenGrabungen in Griechenl<strong>and</strong> und der Türkei, die Berichterstattungüber die Grabungsergebnisse, dieBemühungen um die Präsentation der Funde undschließlich biographische Fakten zu <strong>Heinrich</strong> <strong>Schliemann</strong>und Wilhelm Dörpfeld.1. Die GrabungenIm Mittelpunkt stehen die Forschungen in Mykene,auf Ithaka, in Troja und die letzten beabsichtigtenGrabungen in Ägypten. Nachdem Differenzenmit der türkischen Regierung seine Arbeiten inHissarlik (Troja) zum Stillst<strong>and</strong> gebracht hatten, 2w<strong>and</strong>te sich <strong>Schliemann</strong>s Interesse Griechenl<strong>and</strong> zu.Am 11. Juli 1873 übermittelte der kaiserliche Ges<strong>and</strong>tein Athen, von Wagner, dem Auswärtigen Amtin Berlin ein Telegramm. Darin teilte er mit, dass<strong>Heinrich</strong> <strong>Schliemann</strong> der griechischen Regierungangeboten habe, auf seine Kosten Ausgrabungen inMykene und Olympia durchzuführen. Die Grabungsfundewollte er bis zu seinem Tode in seinem Hausaufbewahren und Griechenl<strong>and</strong> die beachtlicheSumme von 200.000 France zur Gründung eines* Der Text beruht auf der Quellenlage des Zentralen Staatsarchivsder DDR zur Zeit des <strong>Schliemann</strong>-Kongresses.1. Auf Grund der Fülle des vorh<strong>and</strong>enen Materials soll imRahmen dieses Beitrags die Begrenzung auf die Beständedes Zentralen Staatsarchivs der DDR in Potsdam erfolgen.Weitere Quellen befinden sich, ausgehend von der Kultushoheitdes preußischen Staates, in der DienststelleMerseburg dieses Archivs.2. Am 14. Oktober 1878 schrieb der Staatssekretär im AuswärtigenAmt, von Bülow, an den Kronprinzen über denHintergrund der Differenzen, dass ,,... derselbe/<strong>Schliemann</strong>- G.G./ ... bekanntlich einen großen Teil der Fundeheimlich fortgeschafft, ohne der türkischen Regierung denihr zustehenden Anteil abzuliefern...“ (S. Anmerkung 3).

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