Prozessorientierte Organisationsentwicklung in einem KMU

Empirische Untersuchung
9.1.3. Zufriedenheit der Mitarbeiter
In der Befragung und während der informellen Gespräche stellte sich heraraus, dass
die Mitarbeiter der HPG grundsätzlich zufrieden sind und Freude an ihrer Tätigkeit
haben. Die immer neuen und nicht selten anspruchsvollen Herausforderungen
werden geschätzt. Vor allem innerhalb des Teams herrscht eine gute, kollegiale und
freundliche Stimmung. Die ungewöhnlichen Dienstzeiten mit 12 Stunden Arbeitszeit
pro Tag finden aufgrund der daraus resultierenden hohen Anzahl Freitagen hohen
Anklang. 52
Trotzdem gibt es Punkte, die zuweilen auf die Motivation drücken und die
Eigeninitiative einschränken. Es sind folgende zu nennen:
• Aufgrund der unzureichenden Dokumentation 53 der Betriebsabläufe und
ständig wechselnden Bedingungen der Auftraggeber (v. a. Versicherungen),
die nicht immer kommuniziert und dokumentiert werden, entstehen Fehler und
Unsicherheiten. Dies führt oft zu Rückfragen an den Unternehmer und .
• Einig ist man sich in der Einschätzung, dass das Personal im Vergleich zu den
zu erledigenden Aufgaben zu knapp bemessen ist. Man vermutet dass nicht
zuletzt deshalb am Abend relativ häufig Überstunden gemacht werden
müssen. Ausserdem kann man sich in hektischen Momenten zu wenig um die
Kundschaft kümmern und hetzt von Auftrag zu Auftrag.
• Bei der Erstellung des Dienstplanes kommt es v. a. bei Monatswechseln zu
Abstimmungsfehlern. Es kann vorkommen, dass bis zu sieben Tagen am
Stück gearbeitet werden sollte. Oder dass nach einem Nachtdienst gleich ein
Tagdienst folgt.
• Der Unternehmer ist selbst stark belastet und leistet ein (zu) grosses Pensum.
Einerseits mit der Leitung der Unternehmung betraut, andererseits ist er
täglich operativ auf der „Strasse“ tätig. Zudem zeigt er sich für die Betreuung
52 Pro Monat werden 15 Tage gearbeitet und 15 Tage sind frei.
53 Vgl. Folgekapitel.
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