Prozessorientierte Organisationsentwicklung in einem KMU
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Empirische Untersuchung<br />
Mayr<strong>in</strong>g (2002: 19 ff.) schlägt unter folgenden Umständen e<strong>in</strong>e qualitative<br />
Untersuchungsmethode vor:<br />
• Es muss an konkrete, praktische Probleme angeknüpft werden.<br />
• Die Untersuchung muss aufgrund der komplexen Zusammenhänge <strong>in</strong> der<br />
Realität für Ergänzungen und Revisionen <strong>in</strong>teraktiv und offen stattf<strong>in</strong>den.<br />
• Die Forschung enthält subjektive Elemente. Die E<strong>in</strong>schätzungen, Bedürfnisse<br />
und Werte s<strong>in</strong>d für die Betrachtungen relevant.<br />
Der Autor entscheidet sich deshalb für e<strong>in</strong>e qualitative Untersuchungsmethode.<br />
Dadurch werden nicht harte, statistisch verwertbare Daten erhoben, sondern e<strong>in</strong>e<br />
hohe <strong>in</strong>haltliche Repräsentativität angestrebt (vgl. Kühn/Fankhauser 1996: 51 ff.).<br />
Deshalb können die klassischen Gütekriterien Objektivität, Reliabilität und Validität<br />
für die Qualitätsbeschreibung der Erhebung nicht direkt angewendet werden. 20<br />
Mayr<strong>in</strong>g unterscheidet weiter folgende Erhebungsverfahren (2002: 65 ff.):<br />
• problemzentriertes Interview<br />
• narratives Interview<br />
• Gruppendiskussion<br />
Dem Autor sche<strong>in</strong>t die Durchführung von problemzentrierten Interviews zur Erhebung<br />
der Prozessanalyse und der Erhebung der Ist-Pozesse aus folgenden Gründen am<br />
s<strong>in</strong>nvollsten (vgl. Diekmann 2005: 443 ff., Laatz 1993: 104 ff. und Kühn/Fankhauser<br />
1996: 70 ff.):<br />
Das problemzentrierte Interview ist e<strong>in</strong> weitgehend offenes Verfahren. Anders als<br />
beim narrativen (erzählenden) Interview spielt der Interviewer e<strong>in</strong>e aktive Rolle, ohne<br />
aber die Erzähllogik der <strong>in</strong>terviewten Person zu bee<strong>in</strong>trächtigen. Der Interviewer<br />
befragt se<strong>in</strong>en Interviewpartner zielorientiert, lässt dabei aber grosse Spielräume und<br />
orientiert sich dabei an e<strong>in</strong>em oder mehreren Themen. Grundsätzlich ist der<br />
Strukturierungsgrad höher als beim narrativen Interview. Der Interviewer stützt sich<br />
20 Vgl. Kapitel 7.2.4.<br />
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