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Prozessorientierte Organisationsentwicklung in einem KMU

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Konzeptionelle Grundlagen<br />

Gaitanides (1983: 61 f.) übt Kritik an Kosiols Ansatz. So bleiben für die Gestaltung<br />

der Ablauforganisation nur die den e<strong>in</strong>zelnen Stellen zugeordneten Arbeitselemente<br />

übrig. Stellenübergreifende Gesamtprozesse s<strong>in</strong>d so nicht mehr erfass- und<br />

gestaltbar. Gaitanides kehrt nun diesen Ansatz um und konstruiert die<br />

Prozessstrukturen von unten nach oben. Die Prozessorganisation wird analog zu<br />

Kosiol als dreigliedrige Aktivität verstanden, die sich zusammensetzt aus (vgl.<br />

Gaitanides 1983: 63):<br />

• Vororganisatorischer Prozessanalyse<br />

• Verteilung von Prozesselementen auf Stellen<br />

• Koord<strong>in</strong>ation der Prozesselemente sowie der Prozesse untere<strong>in</strong>ander<br />

Aufgrund der organisatorischen Bottom-up Orientierung im Prozessmanagement<br />

ergibt sich e<strong>in</strong> erhebliches Verbesserungspotenzial, weil die Stellen nicht nach dem<br />

Anforderungsprofil e<strong>in</strong>er hierarchisch orientierten Aufgabenteilung gebildet werden,<br />

sondern nach e<strong>in</strong>er sich durch die Wertschöpfungskette ergebende<br />

Prozessnotwendigkeit (vgl. Gaitanides/Scholz/Vrohl<strong>in</strong>gs 1994: 5).<br />

2.2.3. Typische Eigenschaften der Prozessorganisation<br />

Bisher wurde die Organisationsstruktur der Unternehmen nach Funktionen,<br />

Produkten oder Regionen gegliedert. Die Struktur stellte dann das Grundgerüst,<br />

<strong>in</strong>nerhalb dessen sich die Prozesse der Ablauforganisation vollzogen wurden. Ganz<br />

nach Chandlers (1972: 14) „structure follows strategy“.<br />

2.2.3.1. Structure follows process follows strategy<br />

Die Prozess-Idee bedeutet das Primat der Ablauforganisation vor der<br />

Aufbauorganisation (vgl. Pepels 2001: 497). Mit der Dom<strong>in</strong>anz der Prozesse über die<br />

Struktur wird aus Chandlers „structure follows strategy“ zu „structure follows process<br />

follows strategy“ (vgl. Osterloh/Frost: 2003: 37). Das heisst, dass die<br />

Unternehmensstrategie die Grundlage der Prozesse bildet, welche die Generierung<br />

von Wettbewerbsvorteilen sichern soll. Die Aufbauorganisation wird dann zur<br />

Fortsetzung der Ablauforganisation (vgl. Picot/Franck 1995: 18). „E<strong>in</strong>e umfassende<br />

Prozessorientierung impliziert e<strong>in</strong>en horizontalen Blick auf die Geschäftstätigkeit,<br />

durchbohrt die Organisation im Querschnitt und zeigt sie als e<strong>in</strong> strategisches<br />

Prozesssystem.“ (Osterloh/Frost 2003: 7).<br />

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