Prozessorientierte Organisationsentwicklung in einem KMU

Konzeptionelle Grundlagen
Weuster (2004: 15 ff.) definiert folgende Phasen einer Reorganisation:
Initialisierung und Planungsphase
Der Auftraggeber definiert das Organisationsproblem. Eine anschliessende
Eingrenzung des Untersuchungsbereichs ist aus Zeit- und Kostengründen meist
unumgänglich. Es wird dort untersucht, wo das grösste Problem bzw. die grösste
Verbesserung zu erwarten ist. Darauf folgt eine Zielfestlegung. Sie beschreibt den
gewünschten Zustand der Organisation. Anschliessend wird ein Zeit- und
Kostenrahmen definiert und die Belegschaft über das Projekt informiert. Wichtig ist
hier, dass die möglichen Widerstände und Barrieren der Belegschaft abgebaut
werden.
Istaufnahme
In dieser Phase geht es um die Informationsgewinnung. Die Bestehende Aufbauund
Ablauforganisation wird erfasst. Dazu stehen verschiedene Erhebungsmethoden
zur Verfügung.
Kritische Analyse des Istzustandes
Die Ist-Kritik ist eine sachlich-konstruktive Analyse der gegenwärtigen Organisation.
Sie beschreibt die vorhandenen Mängel und die zugrunde liegenden Ursachen. So
kann später bei der Erarbeitung von Gestaltungsalternativen an den entsprechenden
Stellen eine Verbesserung der gegenwärtigen Situation erzielt werden.
Entwicklung einer Sollkonzeption
Hier können zwei Vorgehensweisen unterschieden werden. Die konzeptuelle und die
empirische Methode. Bei der konzeptuellen Methode wird die Entwicklung einer
neuartigen Lösung im Betrieb angestrebt. Dies kann durch einen innovativen
Unternehmer geschehen, der einerseits selbst eine individuelle Lösung entwickelt
oder andererseits durch die Kopie einer internen oder externen Einzellösung
(Benchmark) eine Lösung findet. Drittens besteht die Möglichkeit der Übernahme
einer weit verbreiteten Lösung (z.B. Standartsoftware). Die Empirische Methode
hingegen fundiert auf der Verbesserung der Ist-Lösung. Die erarbeiteten
Gestaltungsalternativen werden danach diskutiert und unter Berücksichtigung der
Gestaltungsziele ausgewählt.
31