Prozessorientierte Organisationsentwicklung in einem KMU
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Konzeptionelle Grundlagen<br />
2.2.4.2. Lean Management/Lean Production<br />
Lean Management ist entgegen der gängigen Me<strong>in</strong>ung ke<strong>in</strong>e Erf<strong>in</strong>dung der 1980er<br />
Jahre und auch ke<strong>in</strong>e der Japaner. Erstaunlicherweise tauchten schon <strong>in</strong> den 1930er<br />
Jahren Elemente des Lean Managements bei Ford, dem Inbegriff des Taylorismus,<br />
auf, wie zum Beispiel die „Just-In-Time“ Lieferung zur Vermeidung von<br />
kosten<strong>in</strong>tensiven Lagern (vgl. Keidel 1995: 79 ff.).<br />
Trotzdem haben die japanischen Automobilhersteller, allen voran Toyota, Anfang der<br />
1990er Jahre mit der konsequenten Umsetzung der Lean Managment-Strategie bzw.<br />
Lean Production-Strategie e<strong>in</strong>e massive Verbesserung der Marktposition gegenüber<br />
der europäischen und amerikanischen Konkurrenz erreichen können, wie die MIT-<br />
Studie „The Mach<strong>in</strong>e that Changed the World“ belegt (vgl. Womack/Jones/Roos:<br />
1992: 54 f.).<br />
Die Grundidee des Lean Management besteht dar<strong>in</strong>, das Unternehmen durch Abbau<br />
aller unnötigen Arbeitsschritte und durch Reduktion von Komplexität schlank zu<br />
machen. Lean Management <strong>in</strong>tegriert die Konzepte des Total Quality Management<br />
und Kaizen, geht aber darüber h<strong>in</strong>aus. Vier weitere Kennzeichen s<strong>in</strong>d (vgl.<br />
Osterloh/Frost: 149 ff.):<br />
• Modulare Organisation<br />
Die Aufspaltung der Produktion durch Baugruppen oder Produktfamilien<br />
anstatt immer höherer Spezialisierung lassen e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung der<br />
Schnittstellen, e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>fachung der Montage des Endprodukts, e<strong>in</strong>e<br />
räumliche Anordnung im Prozesspr<strong>in</strong>zip und durch Jobrotation erreichbare<br />
Mehrfachqualifikation der Mitarbeiter e<strong>in</strong>e verr<strong>in</strong>gerte Führungskomplexität zu.<br />
• Teamfertigung<br />
Modulfertigung <strong>in</strong> teilautonomen Teams unter dem Motto der<br />
Selbstregulierung und Selbstbestimmung.<br />
• Outsourc<strong>in</strong>g oder Verr<strong>in</strong>gerung der Fertigungstiefe<br />
Verr<strong>in</strong>gert die Fertigungskomplexität und lässt so e<strong>in</strong>e Konzentration der<br />
Unternehmung auf die unternehmungsspezifischen Fähigkeiten zu. Ganze<br />
Subsysteme werden von Zulieferern bezogen.<br />
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