Prozessorientierte Organisationsentwicklung in einem KMU
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Konzeptionelle Grundlagen<br />
In der empirischen Untersuchung von Füglistaller (2000: 316 f.) werden die Produktund<br />
Dienstleistungsqualität von den befragten Unternehmern als die wichtigsten<br />
Erfolgsfaktoren von <strong>KMU</strong> angesehen.<br />
Um den Erfolgsfaktoren und Wettbewerbsvorteilen auch gerecht zu werden und sie<br />
ausnutzen zu können, muss die Organisation ihren Beitrag dazu leisten. Sie soll die<br />
Flexibilität und Innovationsfähigkeit steigern. Flexibilität <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Organisation<br />
bedeutet, dass sie der Situation angemessene Entscheidungen schnell ermöglicht.<br />
Auf unvorhergesehene Ereignisse kann schnell und effizient reagiert werden. Die<br />
Innovationsfähigkeit zeigt sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Organisation bei der Erarbeitung und<br />
Umsetzung e<strong>in</strong>er Lösung, die <strong>in</strong> der Organisation bisher noch nicht realisiert worden<br />
ist (vgl. Kieser/Kubicek 1992: 382 ff.).<br />
Nun stellt sich die Frage, mit welchen organisatorischen Lösungsansätzen die<br />
Steigerung der Flexibilität und Innovationsfähigkeit erreicht werden kann.<br />
Moderne Managementansätze gehen davon aus, dass e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere<br />
Spezialisierung sich positiv auf die Flexibilität der Organisation auswirkt. Heute<br />
herrscht der Trend weg vom Verrichtungspr<strong>in</strong>zip h<strong>in</strong> zur Objektpr<strong>in</strong>zip oder anders<br />
gesagt weg vom Taylorismus h<strong>in</strong> zur Prozessorientierung vor (vgl.<br />
Hafen/Künzler/Fischer 1999: 23).<br />
Die moderne Leistungsgesellschaft verlangt ausser der Höchstleistung auch die<br />
permanente Fähigkeit zur Anpassung an neue Bed<strong>in</strong>gungen. Nur Unternehmen mit<br />
hoher Flexibilität sichern sich so ihre Zukunft. Zur permanenten Anpassung gehört<br />
natürlich auch das Wissen, was denn genau angepasst werden soll. S<strong>in</strong>d die Abläufe<br />
e<strong>in</strong>er Unternehmung nicht strukturiert, so lassen sie sich auch nicht anpassen. Es<br />
fehlt ganz e<strong>in</strong>fach die Grundlage. Klar strukturierte Prozesse h<strong>in</strong>gegen zeigen<br />
Interdependenzen auf und können <strong>in</strong> Teilabschnitten verändert werden, ohne den<br />
zwangsweisen Verlust des Gesamtzusammenhangs (vgl. Becker/Kahn 2005: 10 f.).<br />
Langwierige Entscheidungsprozesse und <strong>in</strong>nere Widerstände der Verantwortlichen<br />
blockieren oftmals Innovationspotenzial. Nebst Besitzstandswahrungen ist die<br />
mangelnde Kenntnis der Wirkungszusammenhänge der Grund dafür. Übersichtlich<br />
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