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Eavesdropping on Hitler’s Reich<br />

[SPITZEL]: Was wollen sie mit Ihnen jetzt machen?<br />

LENZ: Ja, also ich werde erschossen. Ich war in Brast, wissen Sie;<br />

ich war an und für sich unten im Boot. Und . . . der schlechteste Soldat<br />

von uns, der sollte schiessen . . . am Schluß, nachher als ich oben war<br />

schon . . und da war ich so in Brast darüber, daß der ausgerechnet da<br />

schießen sollte, da habe ich das Ding genommen und habe ich selbst<br />

auch drei Feuerstösse mitgemacht, und das kostet mich aber jetzt<br />

den Kragen. Aber das kann man nicht ändern. Verantwortlich ist der<br />

Kommandant. Ich habe dem Kommandanten das extra noch gesagt:<br />

“Hören Sie, ich zeichne nicht damit einverstanden mit dieser ganzen<br />

Geschichte.”<br />

Zuerst habe ich einen Gefangenen verhört, weil ich ganz gut Englisch<br />

spreche, und dann hörte ich, als ich ’draufkam, um dem Kommandanten<br />

zu melden, daß der . . . einen Zirkus machen will, und da<br />

sage ich, ich wäre damit nicht einverstanden. Und da sagt er, es wird<br />

trotzdem gemacht; da bin ich ’runtergegangen. Die Sache paßte mir<br />

nicht.<br />

[SPITZEL]: Es sind Überlebende da von dem Dampfer, das ist ja das<br />

Schlimme.<br />

LENZ: Na, eben, ich meine, das ist ja auch ganz blödsinnig, die<br />

ganze Sache, nachts so etwas zu machen.<br />

[SPITZEL]: Der [Engländer] sagt, die ganzen Offiziere an Bord<br />

hätten alle geschossen. Und darauf sage ich, “Ja, aber die anderen Offiziere,<br />

sofern ihnen der Kommandant Befehl dazu gibt!”<br />

LENZ: Verantwortlich ist der Kommandant, das ist klar. Der ist<br />

verantwortlich dafür; ich meine, da gibt es gar nichts dran zu klingeln.<br />

[SPITZEL]: Einer muß doch die Behauptung aufgestellt habe, daß<br />

der Dönitz den Befehl gegeben hat.<br />

LENZ: Ach nein, das ist doch ganz natürlich, daß die Vermutung<br />

aufkommt. Das war eine reine Privatsache des Eck; da war kein Befehl<br />

von Dönitz.<br />

Es ist auch mal ein [deutscher] Matrose an Bord gestorben. Da<br />

wurde das dem Stabsarzt gemeldet, und da hat der Stabsarzt gesagt:<br />

“Ich kann doch nichts machen.” . . . Er hat sich nicht schön benommen.<br />

Er hat sich überhaupt nicht um die Verwundeten gekümmert.<br />

Im britischen Peleus-Prozeß nach dem Kriegsende in Hamburg wurde<br />

Lenz zu lebensläng1ich verurteilt.<br />

SR Draft No.s WG.1398, 1401 und 1400 (WO.208�4198).<br />

(WO.208�4198).

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