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Eavesdropping on Hitler’s Reich<br />

müßten von uns selbst aufgezeichnet werden. Man soll nichts vergessen.<br />

Die Leute in Amerika glauben uns ja nicht, wenn wir sagen, daß wir<br />

von den ganzen Sachen nichts gewußt hätten. Wer von den höheren<br />

Generälen wußte von dem was?<br />

<strong>An</strong> einem bestimmten Vorfall im Führerhauptquartier im Januar<br />

1944 erinnerten sich sehr viele Generale, darunter Generalleutnant<br />

Veith, der letzter Militärbefehlshaber von Braunschweig; unter<br />

Veiths Zuhörern: Generalmajor Lindner, Inspekteur des Luftschutzes<br />

im RLM.<br />

VEITH: Wir sind dann ins Führerhauptquartier [Rastenburg am<br />

27. Januar 1944]. Dann wurde Mittag gegessen. Manstein war da. . .<br />

Das saß ich zwei Leute neben dem Führer – da saß der Führer<br />

[demonstrating], da saß noch einer, da ging’s um die Ecke ’rum, und<br />

da saß ich. Ich habe ihn mir genau angeguckt. Nach dem Essen ist er<br />

gleich wieder abgehauen, wir durften sitzen bleiben und rauchen und<br />

Schnaps trinken.<br />

Dann wurden wir ’rübergefahren in eine Sitzungshalle [im OKW<br />

Sperrkreis II]. Da kam auch der Führer. Wir waren wieder alle den<br />

Nummern nach gesetzt. Er kam ’rein und fing seine Rede an, die<br />

übliche, und schiß also mehr oder weniger die ganzen Generale an.<br />

Er sagte, er hätte kein Vertrauen zu ihnen und könnte kein Vertrauen<br />

mehr haben usw. Worauf Manstein sagte: „Mein Führer, . . . das Offizierskorps<br />

steht nach wie vor hinter Ihnen.”<br />

Darauf fährt er den Manstein an, „Herr Feldmarschall von Manstein<br />

das höre ich wohl, aber mir fehlt der Glaube dran.” Das war Januar ’44.<br />

Da haben wir alle, die älteren Offiziere, einen dicken Kopf gehabt.<br />

LINDNER: Wie war denn die Rede von Goebbels?<br />

VEITH: Die eine Rede von Goebbels war ausgezeichnet, rein theoretisch<br />

. . .<br />

LINDNER: Aber an und für sich muß ich sagen, Goebbels ist der<br />

einzige gewesen, der sich in letzter Zeit um das deutsche Volk gekümmert<br />

hat und zu dem das deutsche Volk ein gewisses Vertrauen hatte,<br />

das aber sehr stark enttäuscht worden ist.<br />

VEITH: Ja, zum Beispiel, als Frankfurt so schwer angegriffen worden<br />

ist, daß er sofort seine Züge geschickt hatte, also seinen „Hilfszug<br />

Goebbels.”

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