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Eavesdropping on Hitler’s Reich<br />
BRUHN: Was sind das denn für Menschen?<br />
KITTEL: Der Sicherheitsdienst ist seinerzeit, wie der Himmler seinen<br />
Staat im Staat aufmachte, so entstanden; man hat 50% gute Kriminelle<br />
genommen, die politisch nicht belastet waren und hat zu denen 50%<br />
Verbrecher getan. (Laughter). Da ist einer im Kriminalamt in Berlin,<br />
in dieser berühmten “Z”-Abteilung, denn habe ich öfter gebraucht,<br />
wenn so spionageakten bei uns im Waffenamt durchliefen. Der sagte<br />
mir nach ’33: “Wir sind ja jetzt ausgesiebt. Die politisch belastenden<br />
Beamten der Staatspolizei sind ausgeschieden, die sind pensioniert<br />
oder in Plätzen untergebracht, wo Sie nicht mehr schaden können.<br />
Den guten Stand von Kriminellen, den jeder Stand braucht, der ist nun<br />
kuntermicht mit Leuten, die aus der Unterwelt von bestimmen (?), die<br />
sich aber rechtzeitig bei der Bewegung bemerkbar gemacht haben.”<br />
“Wir sind 50% anständige Leute und 50% Verbrecher.”<br />
SCHAEFER: Ich meine, wenn solche Zustände in einem modern<br />
Staat gestattet sind, da kam man nur sagen, höchste Eisenbahn, daß<br />
dieses Sauvolk verschwindet.<br />
SCHAEFER & BRUHN: Nein.<br />
KITTEL: Ich bin oft nächtelang mit Leuten zusammengesessen<br />
“Wie das Dritte Reich zu Stande kam.” Ich hatte die schwersten Gewissenbisse,<br />
ob man überhaupt da noch Soldat bleiben kann.<br />
FELBERT: Man konnte ja überhaupt gar nicht Soldat drin bleiben,<br />
in diesem Staat; da müßte man ja was dagegen unternehmen.<br />
SCHAEFER: Wie Sie damals in Dünaburg diese Ermordungen<br />
sehen, da haben Sie doch einen Vorgesetzen gehabt?<br />
KITTEL: Die Heeresgruppe?<br />
SCHAEFER: Sie sind dann zu dienstlichen Vorträgen gekommen,<br />
über Stellungsbauten etc. War eine solche Stelle nicht groß genug, um<br />
sie mit dem Ausdruck des Entsetzens zur Meldung zu bringen.<br />
KITTEL: Das habe ich den Leuten gesagt.<br />
SCHAEFER: Wie reagieren denn darauf unsere Oberbefehlshaber?<br />
KITTEL: “Wir können da nichts machen, es geht uns ja nichts an.”<br />
Es ist eine Organisationsfrage: Im Rest-Polen ist der Generalgouverneur<br />
Dr. Frank ein persönlich rechtlichdenkender Man, der mir<br />
gegenüber – wo ich doch eigentlich von der anderen Fakultät bin – ganz<br />
klar gesagt hat: “Wenn das, was ich hier will, durchgeführt wird, dann<br />
gibt es auch keine Banden in Polen. Meine Macht reicht bis zu einer<br />
gewissen Schwelle, die Sie selbst Kennen.” Das ist folgendermaßen;<br />
der Generalgouveneur hat in der Stellung eines Staatssekretärs und