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Eavesdropping on Hitler’s Reich<br />

Kampfmoral noch weiter erschüttern konnte.<br />

Der als <strong>An</strong>ti-Nazi einzustufende Oberstleutnant der Fallschirmjäger<br />

von der Heydte erzählte, „Ich habe mal in München eine Volksabstimmung<br />

gemacht. Ich bin in die Straßenbahn eingestiegen, als<br />

ich noch verwundet war, am Stock, den Arm in der Binde und das<br />

Ritterkreuz, und habe gesagt, ‚Grüß Gott, die Herren.’ Daraufhin<br />

sind vier Leute aufgestanden: „Bitte, Herr Major, wollen Sie sich<br />

nicht hinsetzen, Herr Major.” Auf dem Rückweg habe ich dasselbe<br />

gemacht, und bin in die Straßenbahn eingestiegen und habe gesagt:<br />

‚Heil Hitler’ – “ (Heydte und Oberstleutnant Wildermuth lachen<br />

laut.) „ – nicht einer ist aufgestanden, ich bin gestanden vom Siegestor<br />

bis zum Odeonsplatz!”<br />

Es gab Stoff genug in den C.S.D.I.C.-Berichten, um einen Keil<br />

zwischen Partei und Volk zu treiben. Am 29. Juli 1944 erzählte ein<br />

Oberleutnant Hippchen, Kommandeur der 7. Kompanie des Luftwaffenjägeregiments<br />

46, von einer Eisenbahnreise von Prag nach<br />

Dresden. „Nur zwei Abteile waren offen. In den Gängen, dicht gedrängt,<br />

verwundete Soldaten, die kaum stehen konnten und einige<br />

Frauen mit Kindern. – . So ging das bis Außig, obwohl alles wütend<br />

schimpfte. In Außig – wer steigt ein? Ein Führer der H.J. mit einer<br />

Horde Hitlerjungens. Er treibt sie in die Abteils, die [vom Schaffner]<br />

geöffnet werden, immer sechs in ein Abteil, durchwegs Bengels<br />

zwischen sechs und zehn, die einen Heidenlärm machen. Die ließen<br />

seelenruhig diese Soldaten und Frauen stehen, bis Dresden. . .<br />

Die Landser hätten sie hören sollen.“<br />

Eine Sonderakte des C.S.D.I.C. wurde für Propagandazwecke<br />

zusammengestellt. Hierin waren zum Beispiel merkwürdige Ehrenangelegenheiten.<br />

„Bei unserer Stammabteilung in Ludwigslust,”<br />

erzählte der Oberfeldwebel Täsch am 16. Juli, “war ein Oberleutnant<br />

Racholtz(?). Der wurde eines Abends von Zivilisten in einem<br />

Café vermöbelt und hat sich nicht gewehrt. Am nächsten Morgen<br />

bekam er vom Standorts-Kommandeur den Befehl, sich zu erschießen.<br />

Hat er dann auch gemacht.”<br />

SRX.1197 (PRO: W0208� W0208� ).<br />

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