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Eavesdropping on Hitler’s Reich<br />
Galland zum Vorwurf gemacht, daß er seit Jahren mit einer Frau<br />
außerehelich zusammen lebte. Ausgerechnet von allen diesen Leuten<br />
der Partei das zu sagen, wo es keinen gibt, der nicht mindestens zwei<br />
Gspusi hat, von der Saubande. Ich habe Gallands Partei immer gehalten<br />
und habe auch Galland gesagt, „Lasse dir von diesen Arschlöchern<br />
nicht imponieren.” Er hatte doch eines Nachts Selbstmord machen<br />
wollen. Wir haben das noch verhindert. Wir haben gesagt, „Du bist<br />
wohl verrückt geworden, dich wegen einer solchen Sache zu erschießen,<br />
wegen ausgerechnet dem Göring, der bloß aus seinem non possumus<br />
heraus nachher halbwegs anständig geworden ist, dir was sagen will;<br />
dann wollen wir den mal an einer anderen Seite ziehen, dann wollen<br />
wir mal fragen, wo die 13 Millionen holländischen Gulden sind, die er<br />
[Göring] in die Schweiz gebracht hätte usw.”<br />
Das zweite war, ihm [Galland] wurde zum Vorwurf gemacht, daß<br />
im Jagdkasino Lebensmittel, die in Deutschland bewirtschaftet waren<br />
in Deutschland, ohne Bewirtschaftung gekauft hätten. . . Herr Gordon<br />
Mac Gollob hat die Vernehmung durchgeführt auf Befehl von Göring,<br />
als Galland noch im Dienst war. Und daraufhin wurde Galland vom<br />
Dienst suspendiert. Nun hätten sie dem Führer gesagt, der Galland<br />
wäre ein ganz übler Bursche, außerdem hätte er als Jagdinspekteur<br />
vollkommen versagt, denn die Jagdführung wäre ja unter allem<br />
Luder. . . Also wurde ein Kriegsgericht gemacht. Die Leute wurden<br />
dauernd vernommen um Galland rum, Galland immer mehr eingekesselt.<br />
Galland war nachher interniert, sozusagen, er durfte schon seine<br />
Wohnung nicht mehr verlassen. Und dann hat Galland die Nerven<br />
verloren. So junge Burschen, die ja nun kolossal mit Nerven in diesem<br />
Kriege beansprucht waren, und Unerhörtes geleistet haben die sind ja<br />
nicht so widerstandsfähig, wie wir etwas älteren Bullen. . .<br />
Da habe ich [Oberstleutnant Nicolaus von] Below [Luftwaffenadjutant<br />
bei Hitler] gesagt, „Wenn Sie das nicht zur Sprache bringen, dann<br />
bringe ich jetzt zur Sprache, was ich gegen Göring weiß, einen Teil nur,<br />
ein Prozent von dem. Das reicht aber aus, um ein Kriegsgerichtsverfahren<br />
gegen ihn zu machen!”<br />
Nun wußte ich wieder von einem Späher, daß Göring sogleich<br />
nachher den Prozeß gegen mich machen wollte. . . Da ist Göring sofort<br />
zurückgegangen und hat nun die Sache über [S.S. Obergruppenführer<br />
Ernst] Kaltenbrunner auf der einen Seite, über [Flugkapitän] Hansl<br />
Baur, dieses Misstvieh, auf der anderen Seite gemacht.<br />
SCHIMPF: Der Flugzeugführer?