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Eavesdropping on Hitler’s Reich<br />

Auch der FW-190-Pilot Oberleutnant Hartigs (4. Gruppe, Jagdgeschwader<br />

26) erzählte dem Fallschirmjäger Oberleutnant Klein<br />

am 1. Januar 1945 vom deutschen Durchgangslager (“Dulag”) Luft<br />

in Oberursel:<br />

HARTIGS: Ein [britischer] Offizier war stur. Von dem wollten<br />

sie eins von den Nachtjagdgeräten erklärt haben. Da haben sie ihm<br />

zum Abendbrot ordentlich scharfe Salzheringe gegeben und haben<br />

vergessen ihm was zu trinken mit reinzustellen. Am anderen Morgen<br />

hat er wieder etwas scharfes gekriegt, eine Fleischbrühe mit Würstchen.<br />

Der hat einen Durst gehabt dann bis abends. Der verhörende<br />

Offiziere war ein Hauptmann. Ich saß drinnen in einer anderen Ecke.<br />

Als er reinkommt, da drückt er auf den Klingelknopf und da kommt<br />

eine Ordonnanz und bringt zwei Bier, so hochgeschäumt, richtig der<br />

weiße Schaum drauf. Da guckt er ihn so ganz scharf an, nimmer sich<br />

so ein Bier und trinkt das Bier so in einem Zug leer. Dem Offizier lief<br />

der Speichel bloß so runter.<br />

Sagt er [der Deutsche]: “Nun sehen Sie es doch selbst ein, sagen Sie<br />

mir doch halt was dieser Knopf da ist. Na, trinken Sie jetzt mal!”<br />

KLEIN: Die Idee ist ja nicht schlecht.<br />

HARTIGS: Ein klein bißchen Erpressung war dabei. Die sind ja hier<br />

nicht auf Draht im Gegensatz zu unserem Verhörlager. So ein Englischer<br />

Kriegsgefangener, der wird so genau visitiert. Eine Kino karte<br />

ist ein wichtiger Hinweis, wo er ist usw. Zum Beispiel wenn man feststellen<br />

will, zu welcher Squadron der eigentlich gehörte und der hatte<br />

ein Stuck Papier bei sich, da steht nichts drauf, und ein ähnlicher hatte<br />

ein Stuck Papier, wo was drauf stand, wo aber die Maserung genau<br />

so war, oder das Wasserzeichen oder irgendso etwas; aus diesem hat<br />

man dem gesagt, er gehört zu der Squadron Soundso, ganz genau. . .<br />

Die haben das nur auf Grund solcher lächerlichen Sachen rausgekriegt.<br />

Oder zwei hatte eine Kinokarte. Da sah man erst, wie genau die<br />

Burschen das machen konnten.<br />

Viele deutschen Wehrmachtsangehörigen vor allem Flieger<br />

und U-Bootfahrer, wurden intensiv darüber unterrichtet, wie sie<br />

sich in der Gefangenschaft zu benehmen hätten. (Bei den modernen<br />

Luftwaffen werden diese vorbeugenden Unterrichtsstunden<br />

SR <strong>draft</strong> No.51 (PRO: WO.208�4198), WO.208�4198), Gespräch am 1.1.1945.

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