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Eavesdropping on Hitler’s Reich<br />
wieder bessere Bilder gekauft. Da sollten zwei Große Galerien dann,<br />
eine in Linz – der Führer hat die Bilder, die er hat, in Linz an eine<br />
Galerie geben wollen, und der Göring hatte sie in Karinhall in einem<br />
extra Bau aufgehangen für die Öffentlichkeit. Also es ist nicht so, daß<br />
das ihm nun alles gehört. Er hat natürlich bei manchen Bildern ein<br />
bißchen Druck dahinter gesetzt.<br />
BASSENGE: Wir sind hier ganz gut orientiert!<br />
BODENSCHATZ: Selbstverständlich, aber man muß natürlich jetzt<br />
die Geschichte von einer anderen Seite aus betrachten. Also so ist es<br />
nicht, daß das alles gestohlen worden ist. . .<br />
Man muß den Alliierten nur immer eines sagen: Diese Szenen, die<br />
vorgekommen sind jetzt am Schluß in den Konzentrationslagern, die<br />
kann man nicht decken, da muß man sich abseits stellen, das muß<br />
man verachten, das ist eine Schweinerei! In Ordnung!<br />
Aber das ist ja im Vergleich zu dem, was in Deutschland geschehen<br />
ist in den letzten zwei Jahren durch Fliegerangriffe auf Wohnviertel,<br />
überhaupt gar nicht zu vergleichen. Wenn Sie Dresden sehen würden<br />
– ich war dort – in einer Nacht 51 000 [sic. wohl „einhundertfünfzigtausend“,<br />
nicht „einundfünfzigtausend“ gesagt] tote Frauen und Kinder.<br />
Da ist ja das, wenn sie mal 300 so Leute abfotografieren, die erschossen<br />
sind – das ist eine brutale Tat, sage ich selber. Aber das ist nichts im<br />
Vergleich.<br />
“der Stern Görings,” erinnerte Bodenschatz weiter, “sank mit dem<br />
Absinken der Luftwaffe. Der Führer hat ihn also in den letzten sechs<br />
Monaten angenommen wie einen Lausbuben, vor lauter Leuten, da<br />
waren junge Hauptleute da beide Lage usw. Der Göring litt darunter!”<br />
BASSENGE: Er hat es sich aber gefallen lassen?<br />
BODENSCHATZ: Ja, doch, hat er schon. Aber ich kann euch<br />
verschiedene Momente in dein Leben Göring–Hitler sagen, wo es auf<br />
Biegen und Brechen ging, zum Beispiel war der erste große Zusammenstoß,<br />
ob man Rußland angreifen soll oder nicht. Da [im Februar<br />
1941] hat sich Göring gewehrt mit Händen und Füßen. Aber er ist<br />
eben ein treuer <strong>An</strong>hänger, beim Führer gibt es dann am Schluß nichts<br />
mehr. Da heißt es: “Ich befehle das!”<br />
Einen Gauleiter, den [Julius] Streicher, habe ich geliefert. Da habe