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Eavesdropping on Hitler’s Reich<br />

PAPEN: Ich habe das von der Freundin nie gehört.<br />

STEENGRACHT: Doch ich hörte das schon. Die war eine kleine<br />

Photographin, die [Heinrich] Hoffmann ihm zugeführt hat. Das ist<br />

eine langjährige Geschichte; das geht schon seit 1934 so [in der Tat seit<br />

1931].<br />

PAPEN: Hat die bei ihm irgendwo in der Nähe gewohnt?<br />

STEENGRACHT: Wenn er auf dem Berghof war, wohnte sie auch<br />

da. . . Ribbentrop kam zu mir und sagte mir als eins der Ersten:<br />

„Wissen Sie, der Führer hat doch recht gehabt. Er hat mir zuletzt noch<br />

gesagt: ‚Ich bin eigentlich zehn Jahre zu früh zur Macht gekommen.<br />

In zehn Jahren hätte ich die Partei richtig durchgeknetet gehabt!’” Da<br />

riß mir aber der Geduldsfaden. Ich habe ihn angeschrieen. Ich sagte,<br />

„Niemand ist für irgend etwas verantwortlich. Wollen Sie nicht einmal<br />

Hitler für die ganzen Schweinereien verantwortlich machen?” Ich habe<br />

ihn schön angeschrieen.<br />

Ja, und wissen Sie, was er [Ribbentrop] mir dann noch sagte? „Ich<br />

habe diesen Brief an den Churchill geschrieben, weil ich es mußte.<br />

Der Führer, der hat mir bei der letzten Besprechung [am 23.4.1945],<br />

da war er ganz abgeklärt, da sagte er, er hätte niemals gegen England<br />

was gewollt. Eine ganze große Aussöhnung mit dem ‚germanischen’<br />

England, das wäre immer sein Ziel gewesen.”<br />

Die Deutschen waren immer ein Volk, das in der Niederlage eifriger<br />

zur Denkschrift als zur Waffe greift; etwa zur gleichen Zeit<br />

wie Ribbentrop wollten die im C.S.D.I.C.-Gewahrsam befindlichen<br />

Generale einen Brief an Winston Churchill aufsetzen.<br />

Nach tagelangen geheimen Verhandlungen und Verschwörungen,<br />

wobei die alten Rivalitäten und gegenseitigen Feindseligkeiten<br />

kaum verhehlt wurden, wurde der Brief an Churchill schließlich<br />

am 29. April 1945 mit folgendem Text im Entwurf fertig:<br />

Die Alliierten haben gesiegt, Hitlers Reich ist untergegangen. Wir<br />

Soldaten die bisher zum Schweigen gezwungen waren, können sprechen<br />

Es ist für uns eine Pflicht der Sauberkeit und des Gewissens letzt<br />

GRGG.245 Gespräch abgehört zwischen S.-7.1.1945 (NA: RG.407, entry 427.<br />

GRGG.245 Gespräch abgehört zwischen S.-7.1.1945 (NA: RG.407, entry 427.<br />

box 19540).Am 23. Januar 1945 kam das Gespräch auf geheime Briefwechsel<br />

über die Linien im Osten.

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