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Eavesdropping on Hitler’s Reich<br />

Das Schönste war: es war eine <strong>An</strong>ordnung es dürften keine Männer<br />

mit Bart verschickt werden.<br />

Da müßten wir ihm noch den großen Vollbart schneiden. Das war<br />

für Hans Brehmer(?) natürlich ein ungeheuerliches Gaudi. Also da<br />

wurde ja ein feierlicher Staatsakt draus gemacht.<br />

Steyer: Brehmer(?)?<br />

Fuhr: Ja, der wohnt in der Mozartstrasse. Der war nur immer zu<br />

Witzen aufgelegt. Hat sich vor allen Dingen immer als Regierungsrat<br />

aufgespielt.<br />

Da sagte er: “Schickt ihn mal zu mir rein.”<br />

Dann sagte ich: “Ich schicke Sie jetzt zum Regierungsrat.”<br />

Dann hat er sich so würdevoll da hingesetzt: “Ja, was stehen Sie da vor<br />

mir? Jetzt sind Sie nun hier. Was soll ich nun mit Ihnen machen?”Wir<br />

haben immer an der anderen Türe gestanden, wir konnten immer vor<br />

Lachen nicht mehr.<br />

Da hat er ihm erst ’mal wunderbar mit der Schere den Bart<br />

geschnitten und nachher haben wir ihn noch rasiert.<br />

“Hier,” sagt er, “guck ’mal, was sehen Sie jetzt schneidig aus. Wenn<br />

Sie mal früher so rumgelaufen wären, wären Sie hier gar nicht gelandet.<br />

Sehen Sie, nun ist es wieder ’mal zu spät. Ist wieder in der zwölften<br />

Stunde gewesen, fünf nach zwölf. Hätten Sie sich fünf vor zwölf den<br />

Bart schneiden lassen, gingen Sie heute frei draußen rum.”<br />

Haben den alten Mann dann noch geärgert. In der Judenzeit, da<br />

mußten wir 196 Überstunden machen im November und Dezember<br />

[1941], da gingen wir dann abends immer rüber in die Wirtschaft<br />

[Theaterschenke gegenüber vom Schauspielhaus] zum Umtrunk,<br />

weil’s so lange dauerte. Gesoffen wurde überhaupt viel da, da war auch<br />

wirklich kameradschaftlicher Zusammenhalt bei der Gestapo. Bei<br />

der Kripo war’ s immer schlecht, da hat sich keiner um den anderen<br />

gekümmert.<br />

Die Stuttgarter Juden wurden in Personenzügen nach Riga gebracht,<br />

unterwegs von den deutschen Begleitmannschaften anständig<br />

behandelt, am Zielbahnhof weniger so; bei anderen Transporten<br />

spielte die deutsche Polizei jedoch eine üble Rolle.<br />

OBERLEUTNANT JÖSTING (Jagdflieger, FW. 190): Meine Frau<br />

SRX.1991 (PRO: WO.208�4164).<br />

WO.208�4164).

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