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Eavesdropping on Hitler’s Reich<br />

ging, aber das war ja auch sehr einfach, weil ihm eben alles nachgewiesen<br />

war.<br />

Bei uns im Ehrenhof [des Heeres] war es so, daß Keitel die Gerichtssitzung<br />

eröffnete. Da trug er in ganz kurzen Umrissen den Fall vor,<br />

dann kam als Vertreter der <strong>An</strong>klage entweder Kaltenbrunner oder<br />

ein S.S. Gruppenführer [Heinrich] Müller [Chef der Gestapo], der<br />

sagte uns: „Die <strong>An</strong>klage stützt sich auf die und die Tatsachen, eingestanden”<br />

– also bin ich bei keiner Verurteilung gewesen, wo nicht ein<br />

Eingeständnis vorlag. Das wurde uns vorgelesen.<br />

Allerdings behauptet ja [Generalmajor Alexander Freiherr von]<br />

Pfuhlstein nun, das wäre zum Teil einfach zurecht gemacht worden.<br />

Das ist möglich, aber ich muß sagen, daß wir mit dieser Möglichkeit<br />

nicht gerechnet hatten, auf mich hat Kaltenbrunner einen absolut<br />

anständigen Eindruck gemacht. Dann konnten Fragen gestellt werden,<br />

und dann wurde nach dem Alter, das heißt bei dem jüngsten anfangend,<br />

gestimmt. Bei dem Chef des Stabes Rommels [Generalleutnant<br />

Speidel] z.B. hatte ich als jüngster sofort gegen die Stellungnahme von<br />

Keitel, die er ja vorher in seinen einleitenden Worten ausgesprochen<br />

hatte, gestimmt und habe gesagt: „Nein, ihn trifft kein Verdacht.”<br />

Obwohl es ja nicht ganz richtig war, denn er hat von dem Komplott<br />

erfahren, hat es Rommel gemeldet. Rommel hat es aber nicht weitergemeldet.<br />

BASSENGE: Der Rommel wußte ja davon.<br />

KIRCHHEIM: Das wissen wir nicht. Plötzlich kam mir der furchtbare<br />

Gedanke „Wenn nun Rommel das nicht weitergegeben hat, ist er ja<br />

selbst belastet. Sollte Rommel die Hand mit im Spiele haben?”<br />

BASSENGE: Das wird hier allgemein behauptet.<br />

KIRCHHEIM: Ich glaube es ja jetzt auch. Wenn man nur die Frage<br />

gestellt hätte: „Wie lange Zeit lag denn dazwischen?”, dann hätte man<br />

den Vertreter der <strong>An</strong>klage gezwungen diese Frage überhaupt näher zu<br />

untersuchen: „Ist Rommel nicht vielleicht der Schuldige?” Also da habe<br />

ich nur gesagt: „Bei der Persönlichkeit Rommels mußte Speidel erst<br />

mal annehmen, das wird durch Rommel nicht verschwiegen. Wenn es<br />

dienstlich nicht weitergegangen war, so war es durchaus möglich, daß<br />

bei der Stellung die Rommel gegenüber dem Führer hatte, er ihm das<br />

auf irgendeine andere Weise mitgeteilt hat.” Also ich plädierte damals<br />

für ‚nicht verdächtig’, aber ich wurde überstimmt. Ich kann natürlich<br />

nicht im einzelnen jetzt, wenn ich mich auch von meiner Schweigepflicht<br />

entbunden betrachte, sagen, der hat dafür gestimmt und der

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