Polymerisation von Ethylen und 1-Olefinen in wässrigen Medien mit ...
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Zusammenfassende Diskussion<br />
oder mehrere Lamellenebenen auf, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e oder zwei Dimensionen mehrere h<strong>und</strong>ert<br />
Nanometer aus dem Partikel herausragen (Abb. 7-1 l<strong>in</strong>ks). Diese unregelmäßigen<br />
Partikelmorphologien weisen darauf h<strong>in</strong>, dass das Polymer bei der Kristallisation, <strong>und</strong><br />
möglicherweise noch während der Bildung des Polymers, aus den Tröpfchen der<br />
ursprünglichen M<strong>in</strong>iemulsion ausfällt. Diese Annahme wird dadurch unterstützt, dass sich<br />
nach Aufschmelzen der Aggregate <strong>in</strong> der Dispersion geordnete sphärische Lamellenstapel<br />
ausbilden (Abb. 7-1 rechts). In der unregelmäßigen Struktur <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er sehr großen Oberfläche<br />
ist wohl auch die beschränkte Stabilität <strong>von</strong> Latices <strong>mit</strong> hohem Polymergehalt begründet, die<br />
besonders bei langen Reaktionszeiten <strong>und</strong> ger<strong>in</strong>gen Lösungs<strong>mit</strong>telmengen der M<strong>in</strong>iemulsion<br />
zu bedeutenden Mengen Koagulat führt. E<strong>in</strong>e Anhebung der <strong>Polymerisation</strong>stemperatur über<br />
die Kristallisationstemperatur des Polymers sollte zu sphärischen Partikeln führen <strong>und</strong> könnte<br />
daher e<strong>in</strong>e Erhöhung der kolloidalen Stabilität der Dispersionen bewirken. Hierbei erweist es<br />
sich als günstig, dass die Kristallisation <strong>in</strong> den Partikeln der Dispersion aus k<strong>in</strong>etischen<br />
Gründen schon oberhalb <strong>von</strong> ca. 70°C ausbleibt.<br />
7.5. Ausblick<br />
Im Rahmen dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass die <strong>Polymerisation</strong> <strong>von</strong> 1-<strong>Olef<strong>in</strong>en</strong> <strong>mit</strong><br />
späten Übergangsmetallen <strong>in</strong> wässriger Umgebung zu Polymerdispersionen möglich ist <strong>und</strong><br />
dass dabei sogar E<strong>in</strong>fluss auf die Polymermikrostruktur genommen werden kann. In diesem<br />
Zusammenhang <strong>und</strong> den weiteren Untersuchungen dieser Arbeit zeigte sich aber auch, wie<br />
wichtig aber unvollständig verstanden die molekularen Wechselwirkungen der<br />
Salicylaldim<strong>in</strong>ato-Ni(II)-Katalysatoren <strong>mit</strong> dem <strong>wässrigen</strong> Reaktionsmedium s<strong>in</strong>d.<br />
Mechanistische Studien hierzu s<strong>in</strong>d daher für e<strong>in</strong> umfangreiches Verständnis dieser<br />
Katalysatorklasse unabd<strong>in</strong>gbar.<br />
Die Untersuchungen der Partikelmorphologie anhand der <strong>Polymerisation</strong> <strong>mit</strong> zweikernigen<br />
Komplexen zeigen auf, wie die kolloidale Stabilität <strong>von</strong> Dispersionen durch Wahl der<br />
Reaktionsbed<strong>in</strong>gungen erhöht werden kann. Hierzu ist auch die Entwicklung<br />
temperaturstabilerer Katalysatoren <strong>von</strong> Interesse.