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Polymerisation von Ethylen und 1-Olefinen in wässrigen Medien mit ...

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15<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

20-mal mehr Polymerpartikel <strong>in</strong> der Dispersion vorhanden s<strong>in</strong>d, als zu Beg<strong>in</strong>n<br />

Toluoltröpfchen <strong>in</strong> der M<strong>in</strong>iemulsion. Als mögliche Erklärung für diesen Bef<strong>und</strong> wird<br />

angegeben, dass auf Gr<strong>und</strong> der hohen Kristall<strong>in</strong>ität <strong>und</strong> der ger<strong>in</strong>gen Löslichkeit des Polymers<br />

selbiges ausfällt <strong>und</strong> das Lösungs<strong>mit</strong>teltröpfchen als Kristallit verlässt. 57 Für diese<br />

Überlegung spricht, dass <strong>in</strong> der Copolymerisation <strong>von</strong> <strong>Ethylen</strong> <strong>mit</strong> 1-<strong>Olef<strong>in</strong>en</strong>, bei der<br />

weniger kristall<strong>in</strong>es Polymer gebildet wird, zu Beg<strong>in</strong>n <strong>und</strong> am Ende <strong>in</strong> etwa die gleiche<br />

Anzahl Tröpfchen bzw. Polymerpartikel beobachtet werden. 58 Sche<strong>in</strong>bar werden <strong>in</strong> diesen<br />

Fällen die Comonomer/Lösungs<strong>mit</strong>tel-Tröpfchen zu Polymer/Lösungs<strong>mit</strong>tel-Partikeln<br />

auspolymerisiert.<br />

Die gleichen Autoren kommen zu dem Schluss, dass auf Gr<strong>und</strong> der hohen Kristall<strong>in</strong>ität des<br />

Polymers e<strong>in</strong>e <strong>Polymerisation</strong> nur <strong>in</strong> vom Lösungs<strong>mit</strong>tel gequollenen Bereichen möglich ist<br />

<strong>und</strong> daher ab e<strong>in</strong>em Anteil <strong>von</strong> 50 gew-% Polymer die <strong>Polymerisation</strong> zum Erliegen kommt.<br />

Dies lässt sich aber nicht verallgeme<strong>in</strong>ern, denn es gibt verschiedene Beispiele, bei denen sehr<br />

wohl über dieses Verhältnis h<strong>in</strong>aus polymerisiert werden konnte oder ganz auf den Zusatz<br />

e<strong>in</strong>es Lösungs<strong>mit</strong>tels verzichtet wurde. 88<br />

1.2.5. Partikelmorphologie<br />

Untersuchungen der Morphologie <strong>von</strong> Partikeln l<strong>in</strong>earen (niedermolekularen) Polyethylens<br />

<strong>mit</strong>tels TEM <strong>und</strong> AFM ergaben, dass die Partikel aus gestapelten Lamellen <strong>von</strong> etwa 10 nm<br />

Dicke bestehen. Daraus resultiert e<strong>in</strong>e nicht sphärische l<strong>in</strong>senförmige Gestalt, bei der die<br />

Ausdehnung <strong>in</strong> zwei Dimensionen ähnlich ist <strong>und</strong> <strong>in</strong> die dritte Raumrichtung ger<strong>in</strong>ger<br />

ausfällt. E<strong>in</strong> nicht unerheblicher Anteil der Partikel besteht sogar nur aus e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen<br />

Lamellenschicht. 89<br />

Die Kompartimentierung des Polymers <strong>in</strong> Dispersionen hat <strong>in</strong>teressante Auswirkungen auf<br />

das thermische Verhalten des Polymers. Untersuchungen des Kristallisationsverhaltens <strong>in</strong><br />

Dispersionen <strong>mit</strong>tels DSC zeigen e<strong>in</strong>e Verschiebung der Kristallisation zu niedrigeren<br />

Temperaturen <strong>von</strong> r<strong>und</strong> 45 °C gegenüber e<strong>in</strong>er ausgefällten Bulk-Probe. 89 Diese hohe<br />

Unterkühlung wird darauf zurückgeführt, dass die Tröpfchen unabhängig <strong>von</strong>e<strong>in</strong>ander<br />

kristallisieren, vermutlich durch homogene Nukleierung. Für so hochkristall<strong>in</strong>e Partikel<br />

wurde dieses Phänomen schon im Vorfeld erwartet 90,91 <strong>und</strong> die beobachteten Unterkühlungen<br />

entsprechen auch den höchsten literaturbekannten Werten für Polyethylen. 92-95

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