Polymerisation von Ethylen und 1-Olefinen in wässrigen Medien mit ...
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8<br />
E<strong>in</strong>leitung<br />
Die Insertion des Monomers <strong>in</strong> die Metall-Alkyl- bzw. Metall-Aryl-B<strong>in</strong>dung (M-R) stellt den<br />
ersten Kettenwachstumsschritt dar (Abb. 1-3).<br />
Salicylaldim<strong>in</strong>ato-Komplexe<br />
Übergangsmetall-Komplexe <strong>mit</strong> κ 2 -N,O-chelatisierenden Salicylaldim<strong>in</strong>-Liganden s<strong>in</strong>d schon<br />
seit längerem bekannt, 71-73 doch blieben sie als <strong>Polymerisation</strong>skatalysatoren lange<br />
unbeachtet. 1998 entwickelten Grubbs <strong>und</strong> Mitarbeiter 74 <strong>und</strong> Johnson 69 unabhängig<br />
<strong>von</strong>e<strong>in</strong>ander neutrale Salicylaldim<strong>in</strong>ato-Nickel-Komplexe <strong>und</strong> beschrieben sie als<br />
Katalysatoren für die Olef<strong>in</strong>polymerisation. Grubbs <strong>und</strong> Mitarbeiter zeigten auch, dass durch<br />
entsprechende Substitutionen am Phenoxy-R<strong>in</strong>g die Aktivität bee<strong>in</strong>flusst werden kann (Abb.<br />
1-4). 70 Das Molekulargewicht <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbesondere die Polymermikrostruktur können auf diesem<br />
Wege jedoch nur wenig bee<strong>in</strong>flusst werden.<br />
Dies gelang <strong>mit</strong> den <strong>in</strong> unserer Arbeitsgruppe <strong>von</strong> M. Zuideveld synthetisierten Komplexen,<br />
deren Salicylaldim<strong>in</strong>-Liganden <strong>in</strong> 2,6-Position der N-Aryl-E<strong>in</strong>heit funktionalisierte Arylreste<br />
als Substituenten tragen (Abb. 1-4). Über die Substituenten R 1 lassen sich die<br />
Molekulargewichte (Mn <strong>von</strong> bis zu mehreren 10 5 g mol -1 ) sowie der Gehalt an<br />
Verzweigungen, <strong>in</strong>sbesondere Kurzkettenverzweigungen, <strong>und</strong> so<strong>mit</strong> das thermische sowie<br />
mechanische Verhalten der gebildeten Polyethylene über e<strong>in</strong>en großen Bereich variieren.<br />
R 1<br />
R 2<br />
N<br />
O<br />
R<br />
Ni<br />
3<br />
L<br />
Grubbs :<br />
R 1 = H, OMe, NO 2<br />
R 2 = H, t Bu, Ph, 9- Anthracenyl<br />
R 3 = Ph<br />
L = PPh 3<br />
R 1<br />
I<br />
R 1<br />
N Me<br />
Ni<br />
O N<br />
R 1<br />
R 1<br />
I<br />
Zuideveld :<br />
R1 = CF3, H, CH3, OMe<br />
Abb. 1-4 Neutrale Salicylaldim<strong>in</strong>ato-Ni(II)-Komplexe für die <strong>Ethylen</strong>polymerisation.<br />
Die Salicylaldim<strong>in</strong>ato-Komplexe bieten so<strong>mit</strong> vielfältige Möglichkeiten, E<strong>in</strong>fluss auf das<br />
Molekulargewicht <strong>und</strong> die Polymermikrostruktur zu nehmen, <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbesondere der modulare<br />
Aufbau der Aryl-substituierten Komplexe (Abb. 1-4) ermöglicht e<strong>in</strong>e systematische Variation<br />
der katalytischen Eigenschaften.