Polymerisation von Ethylen und 1-Olefinen in wässrigen Medien mit ...
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<strong>Polymerisation</strong> <strong>von</strong> 1-<strong>Olef<strong>in</strong>en</strong><br />
Sie gibt zusätzliche Informationen über das „cha<strong>in</strong>-walk<strong>in</strong>g“-Verhalten der Katalysatoren, da<br />
1-Hexen als längerkettiges Olef<strong>in</strong> die Untersuchung zusätzlicher Insertionsmoden ermöglicht<br />
(siehe unten).<br />
3.2.1. <strong>Polymerisation</strong>en<br />
Für die Untersuchung wurden die <strong>in</strong> situ aus dem Liganden <strong>und</strong> [(tmeda)NiMe2] hergestellten<br />
Komplexe CH3/I*tmeda, CF3/CF3*tmeda <strong>und</strong> CF3/I*tmeda als Katalysatorvorstufe<br />
ausgewählt. 62,63,86 Wie die Darstellung <strong>in</strong> Abb. 3-3 impliziert, s<strong>in</strong>d die B<strong>in</strong>dungsverhältnisse<br />
des die Katalysatorvorstufe stabilisierenden Liganden tmeda <strong>in</strong> diesen Komplexen nicht<br />
vollständig bestimmt. Da nach bisherigen Erkenntnissen der stabilisierende Ligand jedoch<br />
nicht Teil der aktiven Spezies ist, bleibt diese Tatsache aber für die vorliegende Untersuchung<br />
h<strong>in</strong>sichtlich der Polymermikrostrukturen ohne Belang. Ausschlaggebend für die Wahl dieser<br />
Systeme ist vielmehr, dass der tmeda-Ligand schon bei vergleichsweise niedrigen<br />
Temperaturen (T < 0°C) <strong>in</strong> ausreichendem Maße dissoziiert <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Koord<strong>in</strong>ationsstelle für<br />
das Monomer freigibt.<br />
Wie schon <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>leitung erwähnt, bilden die untersuchten Komplexe <strong>in</strong> der<br />
<strong>Ethylen</strong>polymerisation sehr unterschiedliche Mikrostrukturen. Abhängig vom Substituenten<br />
R 1 werden hochverzweigte niedermolekulare (CH3/I*tmeda: R 1 = CH3) bis annähernd l<strong>in</strong>eare<br />
hochmolekulare (CF3/I*tmeda: R 1 = CF3) Polymere gebildet. 62,63 Trotz der Entfernung zum<br />
Metallzentrum bee<strong>in</strong>flusst der Substituent R 1 die Fähigkeit des Katalysators zum „cha<strong>in</strong>walk<strong>in</strong>g“<br />
maßgeblich. CH3/I*tmeda läuft, im Gegensatz zu CF3/I*tmeda, sehr leicht die<br />
wachsende Polymerkette entlang <strong>und</strong> <strong>in</strong>sertiert dabei auch häufig <strong>Ethylen</strong> <strong>in</strong> sek<strong>und</strong>äre<br />
Metall-Alkyl-B<strong>in</strong>dungen. Diese Eigenschaften machen diesen Katalysator ausgesprochen<br />
<strong>in</strong>teressant für die 1-Olef<strong>in</strong>-<strong>Polymerisation</strong>.<br />
1-Buten<br />
Br<strong>in</strong>gt man diese drei Komplexe <strong>mit</strong> 1-Buten <strong>in</strong> Kontakt, so werden <strong>in</strong> allen Fällen Polymere<br />
gebildet, wenngleich diese nur sehr niedrige Molekulargewichte aufweisen (Tab. 3-1). Die<br />
<strong>Polymerisation</strong>stemperatur bee<strong>in</strong>flusst die Molekulargewichte, bei 5°C ist das<br />
Molekulargewicht des erhaltenen Polymers etwa doppelt so hoch wie bei 20°C<br />
Reaktionstemperatur (Versuch 3-1 vs. Versuch 3-2).<br />
Die beobachteten Produktivitäten <strong>von</strong> bis zu 10 3 TO s<strong>in</strong>d ger<strong>in</strong>g im Vergleich zur<br />
<strong>Ethylen</strong>polymerisation (> 10 5 TO). 62,63 Es stellt sich jedoch die Frage, ob die allgeme<strong>in</strong><br />
niedrigeren Produktivitäten durch e<strong>in</strong>e Deaktivierung des Katalysators bed<strong>in</strong>gt werden, etwa