Polymerisation von Ethylen und 1-Olefinen in wässrigen Medien mit ...
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Phosph<strong>in</strong>oenolato-Komplexe<br />
9<br />
E<strong>in</strong>leitung<br />
Klab<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Mitarbeiter setzten erstmals <strong>von</strong> den SHOP-Katalysatoren abgeleitete isolierte<br />
Phosph<strong>in</strong>oenolato-Nickel(II)-Triphenylphosphan-Komplexe 1a (Abb. 1-5) <strong>in</strong> der<br />
<strong>Ethylen</strong>polymerisation auch <strong>in</strong> Gegenwart <strong>von</strong> polaren Additiven e<strong>in</strong>. In re<strong>in</strong>em Toluol<br />
setzten diese Katalysatoren, nach Aktivierung <strong>mit</strong>tels [Rh(C2H4)2(acac)] oder [Ni(cod)2], das<br />
Monomer unter moderaten Reaktionsbed<strong>in</strong>gungen (70 °C, 50 bar) <strong>mit</strong> hoher Aktivität (bis zu<br />
5 x 10 4 TO h -1 ; R 1 = SO3Na, R 2 = Ph, L = PPh3, Aktivierung durch [Ni(cod)2] als<br />
Phosph<strong>in</strong>fänger) zu l<strong>in</strong>earem Polymer um. 68 Bei Zusatz <strong>von</strong> 1.000 Äquivalenten Lewis-Base<br />
wurden wesentlich niedrigere <strong>Polymerisation</strong>saktivitäten als <strong>in</strong> Abwesenheit derartiger<br />
Additive beobachtet, <strong>und</strong> bei Zugabe <strong>von</strong> Wasser waren sie gar nicht mehr<br />
polymerisationsaktiv. 75 Exakte Reaktionsbed<strong>in</strong>gungen dazu wurden aber nicht angegeben. In<br />
Patenten wurde e<strong>in</strong> Wasserüberschuß für den Komplex <strong>mit</strong> R 1 = SO3Na explizit als<br />
Katalysatorgift bezeichnet. 76,77<br />
Das Molekulargewicht der erhaltenen Polymere hängt stark vom Substituenten R 1 ab. Mit<br />
Komplexen, deren Ligand e<strong>in</strong>en Substituenten R 1 = H oder Ph trugen, wurde ausschließlich<br />
niedermolekulares Polyethylen (Mn = 1 x 10 3 g mol -1 <strong>und</strong> Mw/Mn=2-3) erhalten, während<br />
Komplexe <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Sulfonat-Gruppe (R 1 = SO3Na) an dieser Position höhere, jedoch sehr<br />
breit verteilte, Molekulargewichte bildeten (Mw = 6-15 x 10 4 g mol -1 <strong>mit</strong> Mw/Mn ≈ 17).<br />
R 1<br />
R 2<br />
Ph<br />
Ph<br />
P Ph<br />
Ni<br />
O L<br />
1a : R 1 = H, Ph, Na + - O 3S R 2 = Ph, OMe<br />
1b : R 1 = CO 2Et R 2 = CF 3, C 6F 5<br />
L = PPh 3<br />
Abb. 1-5 Neutrale Phosph<strong>in</strong>oenolato-Ni(II)-Komplexe für die <strong>Ethylen</strong>polymerisation <strong>in</strong><br />
wässriger Emulsion.<br />
Claverie <strong>und</strong> Mitarbeiter entwickelten die Katalysatoren weiter <strong>und</strong> es gelang ihnen durch<br />
E<strong>in</strong>führung elektronenziehender perfluorierter Substituenten die Aktivität zu steigern. Sie<br />
konnten <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em nicht wasserlöslichen <strong>in</strong> situ erzeugten Komplex (1b) <strong>in</strong> wässriger<br />
Emulsion <strong>Ethylen</strong> <strong>mit</strong> Aktivitäten <strong>von</strong> bis zu 1.7 x 10 5 TO h -1 zu l<strong>in</strong>earem Polyethylen<br />
umsetzen, das Molekulargewicht blieb jedoch weiterh<strong>in</strong> niedrig (Mn ≈ 3 x 10 3 g mol -1 ). 57,78,79<br />
Hierbei wurde der Katalysator <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em organischen Lösungs<strong>mit</strong>tel (Toluol oder Benzol) <strong>in</strong><br />
situ aus [Ni(cod) 2 ] <strong>und</strong> dem Liganden erzeugt. Die wasserunlösliche Katalysatorvorstufe<br />
wurde unter Zusatz <strong>von</strong> Hexadekan als Hydrophob <strong>in</strong> Wasser emulgiert. Das