Polymerisation von Ethylen und 1-Olefinen in wässrigen Medien mit ...
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1. E<strong>in</strong>leitung<br />
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E<strong>in</strong>leitung<br />
Wasser als Reaktionsmedium f<strong>in</strong>det sowohl <strong>in</strong> der akademischen wie auch <strong>in</strong> der <strong>in</strong>dustriellen<br />
Forschung anhaltend großes Interesse. Dies basiert auf e<strong>in</strong>er Reihe <strong>von</strong> Eigenschaften, die<br />
Wasser deutlich <strong>von</strong> organischen Lösungs<strong>mit</strong>teln unterscheidet. Es ist ökologisch<br />
unbedenklich, da geruchlos <strong>und</strong> nicht toxisch, preisgünstig, nicht brennbar <strong>und</strong> kann durch<br />
se<strong>in</strong>e große Wärmekapazität Reaktionswärme effektiv abführen. Weiterh<strong>in</strong> besitzt es <strong>in</strong><br />
Gegenwart oberflächenaktiver Substanzen e<strong>in</strong>e sehr hohe Befähigung zur Micellenbildung,<br />
<strong>und</strong> hydrophobe Polymere s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Wasser nicht löslich oder quellbar. Dieses<br />
Eigenschaftsspektrum ermöglicht se<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>satz als Reaktionsmedium für die radikalische<br />
Emulsions-, Suspensions- <strong>und</strong> Dispersionspolymerisation.<br />
Die Emulsionspolymerisation zählt zu den wichtigsten <strong>und</strong> vielseitigsten<br />
<strong>Polymerisation</strong>sverfahren überhaupt. 1-6 Über die spezifischen Vorteile des<br />
<strong>Polymerisation</strong>sverfahrens h<strong>in</strong>aus eröffnet die Emulsionspolymerisation zusätzlich den<br />
Zugang zu Polymerdispersionen, sogenannten Polymerlatices. Jährlich werden 10 Millionen t<br />
Polymerlatices für verschiedene Anwendungen, wie etwa als Basis für Farben <strong>und</strong> Lacke,<br />
e<strong>in</strong>gesetzt. Gerade für diese Anwendung ist die Ausbildung <strong>von</strong> kont<strong>in</strong>uierlichen<br />
Polymerfilmen aus der Dispersion, bei Verdunsten des Dispersionsmediums, <strong>von</strong> zentraler<br />
Bedeutung. Daher waren <strong>Polymerisation</strong>en <strong>in</strong> dispersen Systemen auch Gegenstand<br />
umfangreicher gr<strong>und</strong>legender Untersuchungen bezüglich Partikelbildung, -struktur <strong>und</strong> ihrer<br />
Kontrolle sowie die Strukturbildung aus der Dispersion. 1,5-8<br />
Die <strong>in</strong>dustrielle Darstellung <strong>von</strong> Polymerdispersionen über Emulsionspolymerisation wird<br />
heute ausschließlich <strong>mit</strong>tels freier radikalischer <strong>Polymerisation</strong> durchgeführt. Die Kontrolle<br />
der Mikrostruktur ist bei dieser traditionellen radikalischen <strong>Polymerisation</strong> jedoch sehr<br />
beschränkt. Mehr Möglichkeiten diesbezüglich bieten kontrollierte radikalische<br />
<strong>Polymerisation</strong>stechniken, wie etwa Atom-Transfer-Radikal-<strong>Polymerisation</strong> (ATRP) oder<br />
RAFT-(reversible addition fragmentation cha<strong>in</strong> transfer)-<strong>Polymerisation</strong>, die auch die<br />
Darstellung <strong>von</strong> Polymeren <strong>mit</strong> enger Molekulargewichtsverteilung oder Blockcopolymeren<br />
ermöglichen können. Auch die kontrollierte <strong>Polymerisation</strong> <strong>mit</strong> freien stabilen Radikalen<br />
(CFRP) wird <strong>in</strong> wässriger Emulsion durchgeführt, um Polymerdispersionen zu gew<strong>in</strong>nen. 9-14<br />
Andere <strong>Polymerisation</strong>stechniken als die radikalische <strong>Polymerisation</strong>, beispielsweise<br />
Polykondensation/Polyaddition oder ionische <strong>Polymerisation</strong>, wurden ebenfalls <strong>in</strong> <strong>wässrigen</strong><br />
Systemen untersucht <strong>und</strong> als Syntheseweg zu Polymerdispersionen beschrieben. 15-17