Polymerisation von Ethylen und 1-Olefinen in wässrigen Medien mit ...
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<strong>Polymerisation</strong> <strong>von</strong> 1-<strong>Olef<strong>in</strong>en</strong><br />
3. <strong>Polymerisation</strong> <strong>von</strong> 1-<strong>Olef<strong>in</strong>en</strong> <strong>in</strong> wässriger Emulsion<br />
3.1. E<strong>in</strong>leitung<br />
Die <strong>Polymerisation</strong> <strong>von</strong> 1-<strong>Olef<strong>in</strong>en</strong> <strong>und</strong> die Mikrostruktur der gebildeten Polymere wurden<br />
für Katalysatoren auf Basis früher Übergangsmetalle <strong>in</strong>tensiv <strong>und</strong> umfangreich untersucht <strong>und</strong><br />
stellt heute die Basis für e<strong>in</strong>en bedeutenden Industriezweig dar. 23 Es werden dabei<br />
hochverzweigte Polymere gebildet, die an jedem zweiten Kohlenstoff-Atom e<strong>in</strong>e<br />
Verzweigung aufweisen. Die Verzweigungen können dabei auch stereoreguläre Strukturen<br />
aufweisen.<br />
Auch die <strong>Polymerisation</strong> <strong>von</strong> <strong>Olef<strong>in</strong>en</strong> <strong>mit</strong> kationischen Komplexen später Übergangsmetalle,<br />
<strong>in</strong>sbesondere Ni(II) <strong>und</strong> Pd(II), war <strong>in</strong> letzter Zeit Gegenstand umfangreicher Studien. 153-158<br />
Im Vergleich zur <strong>Polymerisation</strong> <strong>mit</strong> Komplexen früher Übergangsmetalle werden dabei<br />
Polymere <strong>mit</strong> anderen Mikrostrukturen gebildet. Durch β-Hydridelim<strong>in</strong>ierung <strong>und</strong><br />
anschließende Re<strong>in</strong>sertion des gebildeten Olef<strong>in</strong>s können die Metallzentren die Polymer-Kette<br />
entlanglaufen (Abb. 1-8).<br />
Aufgr<strong>und</strong> des „cha<strong>in</strong>-walk<strong>in</strong>gs“ werden ke<strong>in</strong>e stereoregulären Polymere gebildet. Bei tiefen<br />
Temperaturen oder <strong>mit</strong> bestimmten Katalysatoren wird allenfalls e<strong>in</strong>e gewisse Präferenz für<br />
bestimmte Taktizitäten beobachtet. 155,156 Diese kationischen Komplexe weisen jedoch nur<br />
e<strong>in</strong>e begrenzte Toleranz gegenüber polaren <strong>und</strong> funktionellen Gruppen auf.<br />
Im Gegensatz dazu s<strong>in</strong>d neutrale Nickel(II)-Komplexe <strong>in</strong> der <strong>Polymerisation</strong> <strong>von</strong> 1-<strong>Olef<strong>in</strong>en</strong><br />
bisher wenig untersucht. Dabei weisen neutrale Nickel(II)-Komplexe <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>e viel<br />
höhere Toleranz gegenüber polaren funktionellen Gruppen als geladene Komplexe auf <strong>und</strong><br />
s<strong>in</strong>d daher vielseitiger e<strong>in</strong>setzbar, teilweise auch <strong>in</strong> <strong>wässrigen</strong> <strong>Medien</strong>. 60-63,70,86,159<br />
Andererseits ist es auch nicht selbstverständlich, dass Katalysatoren, die <strong>Ethylen</strong><br />
oligomerisieren oder polymerisieren, auch höhere Olef<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>bauen können. Beispielsweise<br />
ist es im SHOP-Verfahren zur Darstellung <strong>von</strong> höheren <strong>Olef<strong>in</strong>en</strong> aus <strong>Ethylen</strong> sogar essentiell,<br />
dass die Katalysatoren das Produkt nicht umsetzen können. 160<br />
Die bisher e<strong>in</strong>zige detailliertere Arbeit zur <strong>Polymerisation</strong> <strong>von</strong> C4- bis C20-1-<strong>Olef<strong>in</strong>en</strong> <strong>mit</strong><br />
neutralen Komplexen später Übergangsmetallen stellt die Untersuchung <strong>von</strong> F<strong>in</strong>k <strong>und</strong><br />
Mitarbeitern an e<strong>in</strong>em <strong>in</strong> situ erzeugten Katalysator [Ni 0 (cod)2] / (Me3Si)2N-P(=NSiMe3)2 <strong>in</strong><br />
nicht-wässriger Umgebung dar (Abb. 3-1). Es wird da<strong>von</strong> ausgegangen, dass es sich bei der<br />
aktiven Spezies um e<strong>in</strong>en neutralen Ni(II)-Komplex handelt. 161 Dieses Katalysatorsystem<br />
<strong>in</strong>sertiert das Monomer aber, vermutlich aus sterischen Gründen, 1,2-regioselektiv <strong>und</strong> „läuft“