Polymerisation von Ethylen und 1-Olefinen in wässrigen Medien mit ...
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E<strong>in</strong>leitung<br />
Im Gegensatz dazu wird die Kristallisation <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er homogenen Polymerprobe ausschließlich<br />
durch heterogene Nukleierung <strong>in</strong>itiiert, bei der schon ger<strong>in</strong>ge Verunre<strong>in</strong>igungen als<br />
Kristallisationskeime für das vergleichsweise große Probenvolumen fungieren.<br />
1.3. Polybutadien-Dispersionen<br />
Die <strong>Polymerisation</strong> <strong>von</strong> Butadien <strong>und</strong> die Copolymerisation <strong>mit</strong> Styrol zu Styrol-Butadien-<br />
Kautschuk <strong>mit</strong>tels radikalischer <strong>Polymerisation</strong> <strong>in</strong> Emulsion s<strong>in</strong>d übliche Verfahren <strong>und</strong><br />
werden <strong>in</strong> großem Stile <strong>in</strong>dustriell durchgeführt. Die auf diesem Wege zugänglichen Polymer-<br />
Mikrostrukturen s<strong>in</strong>d jedoch begrenzt <strong>und</strong> da<strong>mit</strong> auch die Möglichkeit, das thermische<br />
Verhalten des Polymers zu steuern. Typischerweise besteht e<strong>in</strong> so hergestelltes Butadien-<br />
Homopolymer zu 60-80 mol-% aus 1,4-trans-E<strong>in</strong>heiten, 5-20 mol-% aus 1,4-cis- <strong>und</strong> zu 15-<br />
20 mol-% aus 1,2-verknüpften-E<strong>in</strong>heiten. Es ist vollständig amorph <strong>und</strong> hat e<strong>in</strong>e Tg <strong>von</strong> etwa<br />
-80°C.<br />
Durch katalytische <strong>Polymerisation</strong>sverfahren lassen sich die e<strong>in</strong>zelnen E<strong>in</strong>baumoden (1,2-,<br />
1,4-cis <strong>und</strong> 1,4-trans) wesentlich besser steuern <strong>und</strong> sogar die Darstellung <strong>von</strong> kristall<strong>in</strong>em<br />
Material ist möglich. Goodyear 96 <strong>und</strong> Japan Synthetic Rubber (JSR) 97,98 gelang <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Kobalt-Katalysator die <strong>Polymerisation</strong> <strong>von</strong> Butadien <strong>in</strong> wässriger Emulsion oder Suspension<br />
zu hochkristall<strong>in</strong>em syndiotaktischem 1,2-Polybutadien <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Schmelzpunkt <strong>von</strong><br />
Tm = 190°C (Abb. 1-9). Auch hier war das verwendete Katalysatorsystem, e<strong>in</strong> <strong>in</strong> situ<br />
hergestellter Kobaltkomplex <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em CS2-Liganden, ursprünglich für die <strong>Polymerisation</strong> <strong>in</strong><br />
nicht wässriger Umgebung entwickelt worden. 99 Detaillierte Untersuchungen der kolloidalen<br />
Stabilität der gewonnenen Latices <strong>und</strong> der Mikrostruktur erfolgten erst <strong>in</strong> letzter Zeit. 100<br />
Abb. 1-9 Syndiotaktisches 1,2-Polybutadien.<br />
Der verwendete Präkatalysator wurde durch Reduktion <strong>von</strong> Cobalt(II)octanoat <strong>mit</strong><br />
Natriumborhydrid <strong>in</strong> Gegenwart <strong>von</strong> Butadien <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Menge Toluol hergestellt.<br />
Diese Lösung wurde dann m<strong>in</strong>iemulgiert <strong>und</strong> zu e<strong>in</strong>er Makroemulsion <strong>von</strong> Butadien <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
<strong>wässrigen</strong> Tensidlösung gegeben. Die Zugabe <strong>von</strong> etwas Kohlenstoffdisulfid startet die<br />
Reaktion. Ohne weitere Optimierungen wurden so Polybutadienlatices <strong>mit</strong> 8 gew-%<br />
Polymergehalt <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er <strong>mit</strong>tleren Partikelgröße <strong>von</strong> 200 nm erhalten. 13 C-NMR-<br />
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