Polymerisation von Ethylen und 1-Olefinen in wässrigen Medien mit ...
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Aktivierung <strong>von</strong> Salicylaldim<strong>in</strong>ato-Ni(II)-Komplexen<br />
Bei niedrigeren Temperaturen (T < 20°C) werden sowohl für den Boran-aktivierten Pyrid<strong>in</strong>-<br />
Komplex als auch den tmeda-Komplex niedrigere Aktivitäten als bei 20°C beobachtet. Neben<br />
e<strong>in</strong>er höheren Aktivität wird für den aktivierten Pyrid<strong>in</strong>-Komplex e<strong>in</strong> deutlich höheres<br />
Molekulargewicht beobachtet. E<strong>in</strong>e Berechnung der Anzahl an gebildeten Ketten ergibt, dass<br />
weniger Ketten gebildet als Metallzentren e<strong>in</strong>gesetzt wurden. Dies bedeutet, dass unter diesen<br />
Bed<strong>in</strong>gungen für beide Systeme nicht alle Metallzentren aktiv waren <strong>und</strong> die gebildeten<br />
Ketten bei Reaktionsende vermutlich noch teilweise im Wachstum begriffen waren, im Stile<br />
e<strong>in</strong>er lebenden <strong>Polymerisation</strong>.<br />
Die Kettenlängen s<strong>in</strong>d also nicht alle<strong>in</strong> durch Kettenübertragung bestimmt, sondern durch die<br />
Reaktionszeit. Im Gegensatz zum tmeda-Komplex wurden dabei für das aktivierte System<br />
enge Molekulargewichtsverteilungen <strong>von</strong> Mw/Mn ≈ 1.5 (0°C, -10°C) beobachtet. E<strong>in</strong><br />
Vergleich <strong>mit</strong> dem Polymer aus <strong>Polymerisation</strong>en <strong>mit</strong> dem Komplex CF3/I*tmeda bei den<br />
gleichen Temperaturen zeigt, dass es nicht selbstverständlich ist, <strong>mit</strong> Salicylaldim<strong>in</strong>ato-Ni(II)-<br />
Komplexen bei sehr niedrigen Temperaturen e<strong>in</strong>heitliches Polymer zu erhalten. Mit diesem<br />
Katalysatorvorläufer wird die Verteilung <strong>mit</strong> s<strong>in</strong>kender Reaktionstemperatur breiter, <strong>und</strong> bei<br />
-10° s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Molekulargewichtauftragung (Abb. 4-15) sogar zwei Moden erkennbar. Für<br />
das System CF3/I*py + B(C6F5)3 ist h<strong>in</strong>gegen sowohl bei 0°C (Kurve D) wie auch bei -10°C<br />
(Kurve C) nur e<strong>in</strong>e engverteilte Mode zu erkennen. Die Aktivierung des Pyrid<strong>in</strong>–Komplexes<br />
führt also auch bei -10°C nur zu e<strong>in</strong>er aktiven Spezies.<br />
4.4. Zusammenfassende Diskussion<br />
Bei gegebenen Reaktionsbed<strong>in</strong>gungen (Temperatur, Druck) werden <strong>mit</strong> verschiedenen<br />
Katalysatorvorstufen [(N^O)NiMe(L)] unabhängig vom Liganden L Polymere <strong>mit</strong> ähnlichen<br />
Molekulargewichten <strong>und</strong>, soweit charakterisiert, Verzweigungsgraden gebildet. Dies deutet<br />
darauf h<strong>in</strong>, dass die aktiven Spezies des Kettenwachstums, der Verzweigungsbildung <strong>und</strong> der<br />
Kettenübertragung identisch s<strong>in</strong>d. Im Falle der Aktivierung <strong>mit</strong> „Fänger“, welche den<br />
Liganden L b<strong>in</strong>den ist das Bild weniger e<strong>in</strong>deutig. Dies kann darauf beruhen, dass im Falle<br />
der Aktivierung des PPh3-Komplexes <strong>mit</strong> [Rh(acac)(C2H4)2] <strong>in</strong> den durchgeführten<br />
Experimenten die Temperatur aufgr<strong>und</strong> der exothermen Reaktion nicht konstant war. Bei der<br />
Aktivierung der Pyrid<strong>in</strong>-Komplexe <strong>mit</strong> Boran ist nicht auszuschließen, dass das Boran <strong>mit</strong><br />
dem O-Atom des Phenolats wechselwirkt, <strong>und</strong> da<strong>mit</strong> die Eigenschaften der aktiven Spezies<br />
verändert.<br />
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