Polymerisation von Ethylen und 1-Olefinen in wässrigen Medien mit ...
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3.2.2. Polymermikrostruktur<br />
33<br />
<strong>Polymerisation</strong> <strong>von</strong> 1-<strong>Olef<strong>in</strong>en</strong><br />
Die Polymermikrostruktur <strong>von</strong> Poly(1-olef<strong>in</strong>en) aus <strong>Polymerisation</strong> <strong>mit</strong> späten<br />
Übergangsmetallen weisen <strong>in</strong> der Regel ke<strong>in</strong>e Stereoregularitäten auf. Neben dem 1,2-E<strong>in</strong>bau<br />
s<strong>in</strong>d weitere E<strong>in</strong>baumoden bekannt. 83,157,161-163<br />
Die Mikrostruktur der aus <strong>Polymerisation</strong> <strong>in</strong> toluolischer Lösung gewonnenen Polymere<br />
wurde <strong>mit</strong>tels 1 H-NMR- <strong>und</strong> 13 C-NMR-Spektroskopie untersucht, wobei die Verzweigungen<br />
an Hand des Kohlenstoffspektrums analysiert wurden <strong>und</strong> das<br />
1 H-NMR zur<br />
Endgruppenanalyse herangezogen wurde. Zur e<strong>in</strong>deutigen Zuordnung der Signale <strong>in</strong> der<br />
Endgruppenanalyse wurden zusätzlich H-H-Korrelationsexperimente durchgeführt. Aus den<br />
Flächen<strong>in</strong>tegralen der Signale im 13 C-NMR-Spektrum wurden nach Gl. 3-1 der Anteil der<br />
jeweiligen E<strong>in</strong>bauarten berechnet. Alle Flächen<strong>in</strong>tegrale der Verzweigungs-Endgruppen e<strong>in</strong>es<br />
E<strong>in</strong>baumodus wurden aufsummiert <strong>und</strong> <strong>mit</strong> der Zahl der Kohlenstoffe<strong>in</strong>heiten des jeweiligen<br />
Monomers multipliziert. Dieser Wert wird durch das Flächen<strong>in</strong>tegral aller Signale geteilt.<br />
Gl. 3-1 Berechnung der E<strong>in</strong>baumoden <strong>von</strong> 1-<strong>Olef<strong>in</strong>en</strong>. (n = Kohlenstoffe<strong>in</strong>heiten pro<br />
Monomermolekül).<br />
Man erhält den prozentualen Anteil an Monomer, der <strong>in</strong> dem entsprechenden E<strong>in</strong>baumodus<br />
e<strong>in</strong>gebaut wurde. Der Anteil an vollständig gestrecktem E<strong>in</strong>bau (1,ω-E<strong>in</strong>bau) lässt sich auf<br />
diesem Weg nicht berechnen, da ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes e<strong>in</strong>deutiges Signal diesem E<strong>in</strong>bautyp<br />
zuzuordnen ist. Es ist ebenfalls nicht möglich, die Gesamtheit aller zu diesem E<strong>in</strong>baumodus<br />
gehörenden Signale e<strong>in</strong>deutig zuzuordnen. Nur im Umkehrschluss lässt sich der Anteil<br />
zusammen <strong>mit</strong> den Endgruppen bestimmen, da alle Signale, die nicht <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em<br />
verzweigungsbildenden E<strong>in</strong>baumodus verursacht werden, zum l<strong>in</strong>earen E<strong>in</strong>bau gehören.<br />
Propen<br />
Anteil<br />
X,<br />
Y − E<strong>in</strong>bau=<br />
∑<br />
In der <strong>Polymerisation</strong> <strong>von</strong> Propen resultieren sowohl der 1,2-E<strong>in</strong>bau wie auch der 2,ω-E<strong>in</strong>bau<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Methyl-Verzweigung <strong>und</strong> können daher nicht <strong>von</strong>e<strong>in</strong>ander unterschieden werden. Nur<br />
der l<strong>in</strong>eare 1,ω-E<strong>in</strong>bau kann <strong>von</strong> den anderen unterschieden werden. Die 13 C-NMR-Spektren<br />
s<strong>in</strong>d sehr komplex, da die chemische Verschiebung <strong>von</strong> den jeweils benachbarten<br />
Wiederholungse<strong>in</strong>heiten bee<strong>in</strong>flusst wird.<br />
I(<br />
CH ; X,<br />
Y − E<strong>in</strong>bau zugeordnet)<br />
× n<br />
3<br />
∑<br />
I(<br />
alle Signale)