Polymerisation von Ethylen und 1-Olefinen in wässrigen Medien mit ...
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2<br />
E<strong>in</strong>leitung<br />
Sogar Dispersionen <strong>von</strong> Polyurethanen werden kommerziell hergestellt, entweder als<br />
sek<strong>und</strong>äre Dispersion oder über die Polyaddition <strong>von</strong> Präpolymeren <strong>in</strong> <strong>wässrigen</strong><br />
Systemen. 2,18<br />
Von allen <strong>Polymerisation</strong>smethoden bietet jedoch die katalytische <strong>Polymerisation</strong><br />
zweifelsohne die umfangreichsten Möglichkeiten zur Mikrostrukturkontrolle. Insbesondere<br />
können die Stereoregularität <strong>und</strong> die Zusammensetzung des Polymers reguliert werden. Auch<br />
e<strong>in</strong>e lebende <strong>Polymerisation</strong> <strong>und</strong> die Synthese <strong>von</strong> Blockcopolymeren ist möglich. 19-22<br />
In Bezug auf die e<strong>in</strong>setzbaren Monomere ist die katalytische <strong>Polymerisation</strong> weitgehend<br />
komplementär zu den vorher genannten <strong>Polymerisation</strong>stechniken.<br />
Die für die <strong>in</strong>dustrielle <strong>Polymerisation</strong> <strong>von</strong> <strong>Olef<strong>in</strong>en</strong> <strong>und</strong> Dienen e<strong>in</strong>gesetzten Ziegler oder<br />
Philips-Katalysatoren 23 s<strong>in</strong>d ausgesprochen empf<strong>in</strong>dlich gegenüber polaren Reagenzien. Die<br />
verwendeten Komplexe basieren auf Metallzentren früher Übergangsmetallen („früh“ <strong>in</strong><br />
Bezug auf ihre Position auf der l<strong>in</strong>ken Seite des d-Blocks im Periodensystem der Elemente),<br />
wie etwa Ti, Zr, Cr <strong>und</strong> V, die sehr oxophil <strong>und</strong> reaktiv gegenüber Wasser s<strong>in</strong>d.<br />
Dies verh<strong>in</strong>dert <strong>in</strong> der Regel die Verwendung <strong>in</strong> wässriger Lösung oder <strong>in</strong> wässriger<br />
Emulsion. Nur <strong>in</strong> wenigen Fällen gelang dies, <strong>und</strong> dann auch nur unter besonderen<br />
Bed<strong>in</strong>gungen. Beispielsweise wurde schon <strong>von</strong> der Umsetzung <strong>von</strong> Styrol zu<br />
syndiotaktischem Polymer <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Metallocen-Katalysator <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er suspensionsartigen<br />
<strong>Polymerisation</strong> berichtet, wobei aber e<strong>in</strong>e Verkapselung des Katalysators im Polymer durch<br />
e<strong>in</strong>e Präpolymerisation <strong>in</strong> Abwesenheit <strong>von</strong> Wasser notwendig war. 24,25<br />
Späte Übergangsmetalle, wie etwa Ru, Co, Rh, Ni <strong>und</strong> Pd s<strong>in</strong>d dagegen viel weniger oxophil<br />
<strong>und</strong> können daher auch zur <strong>Polymerisation</strong> <strong>in</strong> wässriger Umgebung e<strong>in</strong>gesetzt werden. 14,26-31<br />
Mit diesen Metallzentren können unter passenden Bed<strong>in</strong>gungen auch kolloidal stabile<br />
Polymerdispersionen gewonnen werden.<br />
In den letzten Jahren stieg die Zahl der Berichte über die Darstellung <strong>von</strong> Polymerlatices<br />
<strong>mit</strong>tels katalytischer <strong>Polymerisation</strong> stetig. Dabei wurden auch Studien zur<br />
Katalysatorsynthese <strong>und</strong> –design, molekulare Mechanismen der <strong>Polymerisation</strong> <strong>und</strong><br />
Katalysatoraktivierung <strong>und</strong> nicht zuletzt auch über die Deaktivierung <strong>in</strong> <strong>wässrigen</strong> <strong>Medien</strong><br />
vorgestellt. 32-38