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Der Beitrag der Waldwirtschaft zum Aufbau eines - Deutscher Rat für ...

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<strong>der</strong>en laufenden Untersuchungen (z. B.<br />

Berichtspflicht <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> im Rahmen<br />

<strong>der</strong> FFH- und Wasserrahmenrichtlinie <strong>der</strong><br />

EU, ökologische Flächenstichprobe) gekoppelt<br />

werden;<br />

eine stärkere Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Biotopverbundplanungen bei an<strong>der</strong>en<br />

Fachplanungen (z. B. Straßenbau), <strong>der</strong><br />

Steuerung von För<strong>der</strong>programmen o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> EU-Wasserrahmenrichtlinie;<br />

<strong>der</strong> Bund sollte auf seinen<br />

Eigentumsflächen einen <strong>Beitrag</strong> <strong>zum</strong><br />

län<strong>der</strong>übergreifenden Biotopverbund leisten.<br />

Mit den Vorschlägen des Bund-Län<strong>der</strong>-<br />

Arbeitskreises werden <strong>für</strong> die abstrakten<br />

For<strong>der</strong>ungen des § 3 BNatSchG erste<br />

Handlungshilfen und Umsetzungsinstrumente<br />

vorgelegt. <strong>Der</strong>en Praktikabilität belegen<br />

die durchgeführten Testläufe <strong>der</strong> Vorschläge<br />

in Nordrhein-Westfalen und Bayern<br />

(BURKHARDT et al. 2003).<br />

7 Zusammenfassung<br />

Nach einem Überblick über die Kernaussagen<br />

des § 3 BNatSchG <strong>zum</strong> län<strong>der</strong>übergreifenden<br />

Biotopverbund werden zunächst<br />

kurz die grundsätzlichen Ziele des Biotopverbundes<br />

als naturschutzfachlich wie -strategisch<br />

innovativer Ansatz (gegenüber einer<br />

einzelflächenfixierten Naturschutzpraxis)<br />

dargestellt und die Wäl<strong>der</strong> als wesentliche<br />

Elemente <strong>eines</strong> län<strong>der</strong>übergreifenden<br />

Biotopverbunds näher erläutert.<br />

Im Anschluss daran werden die vom Arbeitskreis<br />

„Län<strong>der</strong>übergreifen<strong>der</strong> Biotopverbund“<br />

<strong>der</strong> Län<strong>der</strong>-Naturschutzfachanstalten<br />

und des Bundesamtes <strong>für</strong> Naturschutz<br />

erarbeiteten Vorschläge <strong>für</strong> die praktische<br />

Umsetzung des § 3 BNatSchG vorgestellt.<br />

Zunächst werden verschiedene<br />

Kriteriensätze erläutert <strong>für</strong> die Ermittlung<br />

aktuell geeigneter Biotopverbundflächen,<br />

des tatsächlichen Flächenbedarfs <strong>für</strong> einen<br />

funktionierenden Biotopverbund und<br />

<strong>der</strong> zur Deckung des Bedarfs notwendigen<br />

Entwicklungsflächen.<br />

Die vom Arbeitskreis vorgeschlagenen<br />

Eignungskriterien berücksichtigen die Qualitäten<br />

<strong>der</strong> Flächen, ihre Lage im Raum und<br />

das Vorkommen von Zielarten, die Aufschluss<br />

über die Funktion <strong>der</strong> Flächen im<br />

Biotopverbund geben. <strong>Der</strong> Flächenbedarf<br />

ergibt sich u. a. aus den <strong>für</strong> das langfristig<br />

gesicherte Vorkommen <strong>der</strong> heimischen Arten<br />

notwendigen Biotopflächen und <strong>der</strong><br />

Durchgängigkeit von Wan<strong>der</strong>korridoren.<br />

Die zur Ergänzung <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit vorhandenen<br />

Biotopverbundflächen notwendigen Bereiche<br />

müssen neben bestimmten qualitativen<br />

und räumlichen Voraussetzungen die <strong>für</strong><br />

eine Wie<strong>der</strong>herstellung geeigneter Eigenschaften<br />

notwendigen Potenziale aufweisen.<br />

Zum Abschluss werden Empfehlungen<br />

<strong>für</strong> die notwendige Bilanzierung <strong>der</strong> Biotopverbundflächen<br />

in Verknüpfung mit <strong>der</strong> langfristigen<br />

Sicherung <strong>der</strong> Biotopverbundflächen<br />

vorgelegt.<br />

Literatur<br />

Bayerisches Staatsministerium <strong>für</strong> Landesentwicklung<br />

und Umweltfragen (Hg.)(1996):<br />

Arten- und Biotopschutzprogramm Bayern. -<br />

Allgemeiner Band Bd. 1. München.<br />

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Schutzgebietskategorien und -prädikate in<br />

Deutschland. - Schr.-R. des Deutschen <strong>Rat</strong>es <strong>für</strong><br />

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Biotope – eine flächendeckende naturschutzfachliche<br />

Planung in Rheinland-Pfalz. In:<br />

SSYMANK, A.: Vorrangflächen, Schutzgebietssysteme<br />

und naturschutzfachliche Bewertung<br />

33<br />

großer Räume in Deutschland. - Schr.-R. <strong>für</strong><br />

Landschaftspflege und Naturschutz, H. 63, 69-<br />

77.<br />

BURKHARDT, R.; BAIER, H.; BENDZKO, U.;<br />

BIERHALS, E.; FINCK, P.; JENEMANN, K.;<br />

LIEGL, A.; MAST, R.; MIRBACH, E.; NAG-<br />

LER, A.; PARDEY, A.; RIECKEN, U.; SACHTE-<br />

LEBEN, J.; SCHNEIDER, A.; SZEKELY, S.;<br />

ULLRICH, K.; VAN HENGEL, U. & ZELTNER,<br />

U. (2003): Naturschutzfachliche Kriterien zur<br />

Umsetzung des § 3 BNatSchG „Biotopverbund“.<br />

- Natur und Landschaft, 78, H. 9/10, 418-426.<br />

DRL (<strong>Deutscher</strong> <strong>Rat</strong> <strong>für</strong> Landespflege) (2002):<br />

Gebietsschutz in Deutschland. Erreichtes – Effektivität<br />

– Fortentwicklung. - Schr.-R. des Deutschen<br />

<strong>Rat</strong>es <strong>für</strong> Landespflege, H. 73, 5-23.<br />

HEYDEMANN, B. (1983):Vorschlag <strong>für</strong> ein<br />

Biotopschutzzonen-Konzept am Beispiel<br />

Schleswig-Holsteins – Ausweisung von schutzwürdigen<br />

Ökosystemen und Fragen ihrer<br />

Vernetzung. - Schr.-R. des Deutschen <strong>Rat</strong>es <strong>für</strong><br />

Landespflege, H. 41, 95-104.<br />

INGRISCH, S. & KÖHLER, G. (1998): Die<br />

Heuschrecken Mitteleuropas. - Neue Brehm-<br />

Bücherei 629. Magdeburg, 460 S.<br />

JEDICKE, E. (1994): Biotopverbund. Grundlagen<br />

und Maßnahmen einer neuen Naturschutzstrategie.<br />

- 2. Aufl., Stuttgart, 287 S.<br />

SETTLE, J.; FELDMANN, R. & REINHARDT,<br />

R. (Hg.)(1999): Die Tagfalter Deutschlands. Ein<br />

Handbuch <strong>für</strong> Freilandökologen, Umweltplaner<br />

und Naturschützer. - Stuttgart, 452 S.<br />

ZELTNER, U. & GEMPERLEIN, J. (1992):<br />

Schutzgebiets- und Biotopverbundsystem<br />

Schleswig-Holstein. – Perspektiven des Naturschutzes<br />

in Schleswig-Holstein – 20 Jahre Landesamt<br />

<strong>für</strong> Naturschutz und Landespflege, Kiel, 38-<br />

44.<br />

Anschrift des Verfassers:<br />

Dr. Andreas Pardey<br />

Landesanstalt <strong>für</strong> Ökologie, Bodenordnung<br />

und Forsten NRW<br />

Dez. 34<br />

Postfach 10 10 52<br />

45610 Recklinghausen<br />

E-Mail: andreas.pardey@loebf.nrw.de

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