Der Beitrag der Waldwirtschaft zum Aufbau eines - Deutscher Rat für ...
Der Beitrag der Waldwirtschaft zum Aufbau eines - Deutscher Rat für ...
Der Beitrag der Waldwirtschaft zum Aufbau eines - Deutscher Rat für ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Abb. 1: Einfluss des Bibers auf den Grundwassergang durch Dammbau im Herbst 1986. Im Herbst 1993 brach <strong>der</strong> Damm und <strong>der</strong> Wasserspiegel<br />
sank nach 13 Monaten wie<strong>der</strong> auf das ursprüngliche Niveau.<br />
Baltikum u. a. durch die Vielzahl von beutereichen<br />
Biberteichen deutlich erweitert. <strong>Der</strong><br />
Populationsanstieg <strong>der</strong> Störche führte zu<br />
einer Westausbreitung dieser Vogelart und<br />
zu einer Wie<strong>der</strong>besiedelung ehemals verwaister<br />
Habitate, z. B. in Bayern.<br />
Abbildung 2 zeigt in einer Luftaufnahme<br />
die Arbeit von Bibern.<br />
Durch den Überstau sterben einzelne Weiden<br />
ab. Genau auf diesen absterbenden Bäumen<br />
stellt sich <strong>der</strong> Scharlachkäfer (Cucujus<br />
cinnaberinus) ein, eine nach <strong>der</strong> europäischen<br />
FFH-Richtlinie beson<strong>der</strong>s geschützte<br />
Käferart (Anhang II), die massiv von <strong>der</strong><br />
Aktivität des Bibers profitiert (BUSSLER<br />
2002). Die gleichen Weiden dienen dem<br />
Klein- und dem Buntspecht zur Nahrungssuche<br />
nach verschiedenen Käferlarven. Wird<br />
das Holz anbrüchig, entstehen bald Spechto<strong>der</strong><br />
Faulhöhlen. Vor diesen jagt <strong>der</strong><br />
Halsbandschnäpper im freien Luftraum über<br />
dem Biberteich nach Fluginsekten, die aus<br />
den produktiven Wasserflächen geschlüpft<br />
sind. Bricht das vom Biber geschaffene<br />
Totholz zusammen, entstehen neue Verstecke<br />
<strong>für</strong> Jungfische, ebenso wie wichtige<br />
Laichplätze. Das sich zersetzende Totholz<br />
bildet dann wie<strong>der</strong> die Nahrungsgrundlage<br />
<strong>für</strong> Algenrasen, die von Insektenlarven und<br />
Fischen beweidet werden.<br />
Neben <strong>der</strong> direkten Begradigung und<br />
Verbauung <strong>der</strong> Flüsse durch den Menschen<br />
hatte auch die Ausrottung <strong>der</strong> Biber indirekt<br />
Abb. 2: Biber haben durch ihren Damm einen Pappelbestand erschlossen und diesen vollständig<br />
genutzt. Dabei entstanden neue Wasserflächen von 7,2 ha Größe (Foto: V. Zahner).<br />
dramatische Auswirkungen auf die Gewässerökosysteme.<br />
In Quebec findet sich an<br />
ungestörten Flussläufen pro Kilometer Fließ-<br />
87<br />
gewässerstrecke eine mittlere Zahl von rund<br />
zehn Dämmen (WOO & WADDINGTON<br />
1990). Mit dem Biber verschwanden die