20.09.2012 Aufrufe

Der Beitrag der Waldwirtschaft zum Aufbau eines - Deutscher Rat für ...

Der Beitrag der Waldwirtschaft zum Aufbau eines - Deutscher Rat für ...

Der Beitrag der Waldwirtschaft zum Aufbau eines - Deutscher Rat für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ulrike Pfarr und Herbert-Michael Staeber<br />

Verän<strong>der</strong>ungen einer<br />

Stromlandschaft<br />

Seit nahezu 200 Jahren verän<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Mensch<br />

die einst <strong>für</strong> den Strom des Rheins typische<br />

Auenlandschaft zwischen Basel und Mainz.<br />

Die Sicherung <strong>der</strong> wachsenden Siedlungen<br />

vor Hochwasser und die Urbarmachung<br />

ehemaliger Wäl<strong>der</strong> <strong>für</strong> die landwirtschaftliche<br />

Nutzung gingen Hand in Hand mit dem<br />

Ausbau des Rheins <strong>für</strong> die Schifffahrt. <strong>Der</strong><br />

mo<strong>der</strong>ne Ausbau des Oberrheins zu Beginn<br />

des 20. Jh. diente schließlich <strong>der</strong> Nutzung<br />

<strong>der</strong> Wasserkraft <strong>für</strong> die Energiegewinnung<br />

(Internationale Kommission <strong>für</strong> die Hydrologie<br />

des Rheingebietes 1994).<br />

Das einst natürliche Überschwemmungsgebiet<br />

des Rheins von rund 1.000 km² wurde<br />

ab 1800 n. Chr. zunehmend vom Fluss<br />

abgetrennt. Das reichhaltige Mosaik von<br />

Rohbodenstandorten, Sukzessions- und<br />

Gebüschflächen (VOLK 1994) bis hin zu<br />

ausgedehnten Auenwäl<strong>der</strong>n wurde immer<br />

weiter eingeengt. Die Begradigung des Stromes<br />

und <strong>der</strong> Bau <strong>eines</strong> nahezu geschlossenen<br />

Dammsystems entlang des Rheins zu<br />

Beginn des 20. Jh. führten dazu, dass heute<br />

nur noch 130 km² natürliches Überschwemmungsgebiet<br />

vorhanden sind<br />

(DISTER 1986).<br />

Konsequenzen des<br />

Auenwaldverlustes<br />

Die Hochwassergefahr ist durch all diese<br />

Verän<strong>der</strong>ungen drastisch angestiegen. Zum<br />

Schutz <strong>der</strong> Menschen, Siedlungen und Industrieanlagen<br />

insbeson<strong>der</strong>e im Großraum<br />

Karlsruhe – Mannheim - Ludwigshafen hat<br />

das Land Baden-Württemberg das Integrierte<br />

Rheinprogramm (IRP) beschlossen. An 13<br />

Standorten zwischen Basel und Mannheim<br />

werden großflächige Rückhalteräume <strong>zum</strong><br />

Schutz vor Hochwasser betrieben, gebaut<br />

bzw. geplant (s. Abb. 1). Ergänzt werden<br />

diese Maßnahmen durch betriebsbereite und<br />

geplante Rückhaltungen in Frankreich und<br />

Rheinland-Pfalz (Hochwasserstudienkommission<br />

1978, Oberrheinagentur 1996).<br />

Auf diese Weise werden am Oberrhein über<br />

9.000 ha Fläche wie<strong>der</strong> <strong>für</strong> den Hochwasserschutz<br />

reaktiviert.<br />

Schr.-R. d. Deutschen <strong>Rat</strong>es <strong>für</strong> Landespflege (2004), Heft 76, S. 71-74<br />

Vernetzung von Gewässer begleitenden Waldtypen<br />

Waldbiotope am Oberrhein<br />

Im Bereich zwischen Iffezheim und Mannheim<br />

ist <strong>der</strong> Anteil naturnaher Waldbiotope<br />

noch relativ hoch. Das strombegleitende<br />

Waldband ist bis auf die ausgedehnten Stadtgebiete<br />

von Karlsruhe und Mannheim relativ<br />

gut miteinan<strong>der</strong> vernetzt. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Rastatter Rheinauen zeichnen sich aktuell<br />

durch einen hohen Biotopwert aus (IKSR<br />

71<br />

1998a, Landesanstalt <strong>für</strong> Umweltschutz, im<br />

Druck). Silberweidenwäl<strong>der</strong> und Eichen-<br />

Ulmenwäl<strong>der</strong> <strong>der</strong> Flussauen, die nach Anhang<br />

1 <strong>der</strong> FFH-Richtlinie zu schützende<br />

Lebensraumtypen sind (Bundesamt <strong>für</strong> Naturschutz<br />

1998), kommen am Oberrhein<br />

heute in naturnahen Ausprägungen fast ausschließlich<br />

in diesen vom Rhein überfluteten<br />

Wäl<strong>der</strong>n unterhalb <strong>der</strong> letzten Staustufe<br />

bei Iffezheim vor.<br />

Abb. 1: Die Hochwasserrückhalteräume des Integrierten Rheinprogrammes und aktuelle<br />

Überflutungsflächen am Oberrhein.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!