Der Beitrag der Waldwirtschaft zum Aufbau eines - Deutscher Rat für ...
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handelt, die aus HAW hervorgegangen bzw.<br />
historisch alt sind o<strong>der</strong> neuangelegt wurden.<br />
BUREL & BAUDRY (1990) fanden in<br />
Hecken, die Relikte historisch alter Wäl<strong>der</strong><br />
sind, im Mittel sieben Pflanzenarten, in neugeschaffenen<br />
Hecken hingegen sechs<br />
Pflanzenarten. CORBIT et al. (1999) stellten<br />
fest, dass die Frequenzen waldtypischer<br />
Pflanzenarten in 4 bis 8 m breiten Hecken<br />
zwischen rund 5 und 30 %, in 8 bis 12 m<br />
breiten Hecken zwischen rund 10 und 70 %,<br />
in über 12 m breiten Hecken dagegen zwischen<br />
rund 20 und 65 % lagen. In bis zu 4 m<br />
breiten Hecken waren häufig keine waldtypischen<br />
Arten zu finden.<br />
4.2 Auswahl von Zielarten<br />
Obwohl es eine Reihe von Listen zu sog.<br />
Zeigerarten historisch alter Wäl<strong>der</strong> gibt, und<br />
zwar <strong>für</strong> verschiedene europäische Län<strong>der</strong><br />
(HERMY 1994) und mehrere deutsche Regionen<br />
(WULF 1999), wird es bei <strong>der</strong> Auswahl<br />
von deutschlandweit gültigen Zielarten<br />
problematisch. Das liegt nicht nur<br />
daran, dass die Bindungsstärken erheblich<br />
abweichen können, es ist auch möglich,<br />
dass eine Art in einer bestimmten Region<br />
fast ausschließlich in historisch alten Wäl<strong>der</strong>n<br />
zu finden ist, in einer an<strong>der</strong>en Region<br />
aber sowohl in HAW als auch NW vorkommt.<br />
Die Ursachen des regionsspezifischen<br />
Verhaltens sind bislang nicht bekannt.<br />
Hier kann lediglich darauf hingewiesen<br />
werden, dass das auch <strong>für</strong> Großbritannien<br />
zutrifft und man sich trotzdem auf eine<br />
landesweite Liste von 100 Pflanzenarten<br />
geeinigt hat, die als Indikatorarten <strong>für</strong> historisch<br />
alte Wäl<strong>der</strong> gelten.<br />
Die geringe Zahl <strong>der</strong> Untersuchungen im<br />
süddeutschen Raum (vgl. Abb. 1) macht es<br />
<strong>für</strong> Deutschland beson<strong>der</strong>s schwierig, sich<br />
auf bundesweit gültige Zielarten zu einigen.<br />
An dieser Stelle soll deshalb lediglich <strong>der</strong><br />
Vorschlag gemacht werden, die bisherigen<br />
Listen in WULF (1999) sowie diejenige von<br />
WULF (2003c) als Ausgangspunkt zu nehmen<br />
und weitere Schritte in dem von<br />
BURKHARDT et al. (2003) erwähnten<br />
Arbeitskreis „Län<strong>der</strong>übergreifen<strong>der</strong> Biotopverbund“<br />
vorzunehmen.<br />
5 Fazit<br />
<strong>Der</strong> beson<strong>der</strong>e Stellenwert historisch alter<br />
Wäl<strong>der</strong> <strong>für</strong> den Naturschutz und den Biotopverbund<br />
ist in Deutschland seit <strong>der</strong> ersten<br />
Fachtagung <strong>zum</strong> Thema vor gut zehn Jahren<br />
mehr und mehr erkannt worden. Mittlerweile<br />
liegt deshalb hinreichend Material vor, was<br />
die Lokalisierung von historisch alten Wäl<strong>der</strong>n<br />
und die konkrete Auswahl von Flächen<br />
<strong>für</strong> den Biotopverbund ermöglicht. Mit ei-<br />
ner Realisierung wären gleich mehrere Ziele<br />
erreicht, nämlich <strong>der</strong> Schutz von historisch<br />
alten Waldflächen einschließlich <strong>der</strong><br />
Erhaltung bzw. <strong>der</strong> Mehrung von Artensowie<br />
genetischer Diversität und die Sicherung<br />
potenzieller autochthoner Vorkommen<br />
von Baum- und Straucharten.<br />
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