Der Beitrag der Waldwirtschaft zum Aufbau eines - Deutscher Rat für ...
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Biberteiche als einstmals fester Bestandteil<br />
<strong>eines</strong> Fluss- o<strong>der</strong> Bachsystems. An diesen<br />
Strukturen hingen und hängen aber zahlreiche<br />
Arten, ja ganze Lebensgemeinschaften,<br />
die auf Sekundärlebensräume ausweichen<br />
mussten.<br />
Biber und Landnutzung<br />
Dass Biber Landschaften gelegentlich zu<br />
ihren Gunsten verän<strong>der</strong>n, stößt beim Menschen<br />
nur dann auf Bewun<strong>der</strong>ung, wenn<br />
keine an<strong>der</strong>en Pläne durchkreuzt werden.<br />
Die Konflikte mit Bibern können dabei vielfältig<br />
sein. Sie reichen von rein ästhetischen<br />
Aspekten beim Fällen alter Bäume entlang<br />
einer Uferpromenade bis hin zu großen wirtschaftlichen<br />
Schäden, z. B. beim Auslaufen<br />
einer Fischzuchtanlage (SCHWAB 1997).<br />
Immer dann, wenn Biber unsere Vorstellungen<br />
von Natur, Kultur o<strong>der</strong> Wirtschaft stören,<br />
spricht man von Problembibern. An<strong>der</strong>s<br />
als in Ortschaften o<strong>der</strong> bei Verkehrswegen,<br />
wo diese Konflikte rasch gelöst werden<br />
müssen, sollte man den Biber an Gewässern<br />
<strong>der</strong> freien Landschaft als einen wichtigen<br />
Standortfaktor einkalkulieren. Über die Form<br />
und Intensität <strong>der</strong> Landnutzung kann so<br />
bereits das Schadens- und damit das<br />
Konfliktpotenzial vermin<strong>der</strong>t werden.<br />
Dabei ist <strong>der</strong> Biber in zahlreichen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
weiter in Ausbreitung begriffen.<br />
Mit verän<strong>der</strong>ter Agrarpolitik nach einer EU-<br />
Osterweiterung könnte <strong>der</strong> Biber mit einen<br />
Anstoß liefern, gerade die ufernahen Flächen<br />
aus einer landwirtschaftlichen Nutzung<br />
zu entlassen. Damit werden die Flussund<br />
Bachauen in Verbindung mit Sukzessionsflächen<br />
zu einem Netzwerk <strong>für</strong> den<br />
Waldbiotopverbund. Dies hätte nicht nur<br />
Bedeutung <strong>für</strong> den Biotop- und Artenschutz,<br />
son<strong>der</strong>n auch positive Auswirkungen auf<br />
die Trinkwasserqualität, die Erosionsvermin<strong>der</strong>ung<br />
und den Schutz <strong>der</strong> Fließgewässer<br />
vor Düngemittel und Pestizideinträgen.<br />
Zusammenfassung<br />
Biber können über ihre Fällaktivität und<br />
ihre Stautätigkeit Landschaften verän<strong>der</strong>n.<br />
Obwohl diese Verän<strong>der</strong>ungen nur lokal begrenzt<br />
wirken und zeitlich auf einige Jahre<br />
bis Jahrzehnte beschränkt sind, profitieren<br />
eine Reihe von Waldarten davon.<br />
Die Flüsse und Bäche als lineare Strukturen<br />
in <strong>der</strong> Landschaft sind Refugien, Trittsteine,<br />
Wan<strong>der</strong>- und Ausbreitungsachsen zugleich.<br />
Die Biberteiche waren wesentliche Bestandteile<br />
dieses Auensystems. Mit <strong>der</strong> Ausrottung<br />
des Bibers als Schlüsselart verschwanden<br />
diese Strukturen. Zahlreiche Artengemeinschaften<br />
wie die Schlammfluren und<br />
<strong>der</strong> dazu gehörigen Fauna wurden damit<br />
selten.<br />
Durch den Anstieg <strong>der</strong> Biberpopulationen<br />
entstehen nun wie<strong>der</strong> diese Lebensräume.<br />
Daneben verursacht eine wachsende Biberpopulation<br />
auch einen verstärkten Anpassungsdruck<br />
<strong>der</strong> Landnutzung entlang <strong>der</strong><br />
Fließgewässer. Um Konflikte zu vermin<strong>der</strong>n,<br />
ist es notwendig, den Biber in Planungen<br />
einzubeziehen. <strong>Der</strong> Biber als Motor <strong>für</strong><br />
Dynamik in <strong>der</strong> Aue kann so auch zu einem<br />
Motor <strong>für</strong> die Wie<strong>der</strong>bewaldung entlang <strong>der</strong><br />
Flüsse werden und damit wesentlich <strong>zum</strong><br />
Biotopverbund beitragen.<br />
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- Proceedings of the first Euro-American beaver<br />
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Anschrift des Verfassers:<br />
Prof. Dr. Volker Zahner<br />
Lehrgebiet Zoologie, Tierökologie<br />
Fachbereich Wald und Forstwirtschaft<br />
Fachhochschule Weihenstephan<br />
Am Hochanger 5<br />
85354 Freising<br />
E-Mail:<br />
volker.zahner@fh-weihenstephan.de