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Der Beitrag der Waldwirtschaft zum Aufbau eines - Deutscher Rat für ...

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schaftung entstehen. Es sind dies kleinflächig<br />

vorkommende ökologische Nischen –<br />

Verjüngungshorste – mit ständig wechselndem<br />

Lebensraum <strong>für</strong> Flora und Fauna.<br />

4.2.1 Naturverjüngung im Rahmen einer<br />

naturnahen Waldbewirtschaftung<br />

Zu einem Biotopverbund in <strong>der</strong> Landschaft<br />

tragen naturnah bewirtschaftete Wäl<strong>der</strong> mit<br />

ihrem kleinräumigen Mosaik wechseln<strong>der</strong><br />

Bestandsverhältnisse wesentlich bei. Die<br />

Vernetzung und Erweiterung dieser Wäl<strong>der</strong><br />

ist Voraussetzung zur Erhaltung von Lebensräumen<br />

einer Vielzahl heimischer Tier- und<br />

Pflanzenarten.<br />

Mit <strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>ten Umstellung auf die naturnahe<br />

Waldbewirtschaftung vollzieht sich<br />

<strong>der</strong> Generationswechsel fast unbemerkt.<br />

Baumgruppen <strong>der</strong> verschiedenen Entwicklungszyklen<br />

wachsen ziemlich eng miteinan<strong>der</strong><br />

verzahnt, und damit finden auch<br />

die auf verschiedene Altersphasen angewiesenen<br />

Arten nebeneinan<strong>der</strong> Platz. Durch<br />

diese waldbauliche Steuerung und die da-<br />

mit verbundene Variation <strong>der</strong> Lichtökologie<br />

werden bestimmte Tier- und Pflanzenarten<br />

geför<strong>der</strong>t. Naturverjüngungsverfahren, bei<br />

den flächenmäßig bedeutenden Buchenbeständen<br />

die schon seit langer Zeit vorherrschende<br />

Verjüngungsform, verän<strong>der</strong>n die<br />

Lebensräume und -gemeinschaften <strong>der</strong><br />

Pflanzen und Tiere nur allmählich. Sie werden<br />

daher im Rahmen einer naturnahen<br />

Waldbewirtschaftung bei allen Baumarten<br />

vorgezogen.<br />

Die Art <strong>der</strong> Durchforstung sowie die einzelstammweise<br />

Zielstärkennutzung lassen sich<br />

mit einer verstärkten Ausnutzung von Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> natürlichen Verjüngung vereinbaren.<br />

Lange Verjüngungszeiträume und<br />

kleinflächige Verjüngungshorste lassen Alters-,<br />

Höhen- und Durchmesserdifferenzierungen<br />

auf kleinstem Raum entstehen.<br />

Auch durch die Akzeptanz kleinerer<br />

Störungslücken, die z. B. durch Schneebruch,<br />

Windwurf, Insektenbefall entstehen<br />

können, werden kleinflächige Strukturen<br />

geför<strong>der</strong>t.<br />

Wenn es notwendig ist, wird die Naturverjüngung<br />

durch aktive Pflanzung o<strong>der</strong><br />

Saat ergänzt. Insbeson<strong>der</strong>e durch die<br />

69<br />

Einbringung von Mischbaumarten ist Artenvielfalt<br />

positiv zu beeinflussen. Die Einbeziehung<br />

<strong>der</strong> Naturverjüngung von an<strong>der</strong>en<br />

Baumarten – z. B. <strong>der</strong> sich natürlich<br />

verjüngenden Vogelbeere in den Fichtenbeständen<br />

<strong>der</strong> Mittelgebirgslagen o<strong>der</strong> die<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Eichenhähersaat unter<br />

Kiefernschirm – erhöhen die Strukturund<br />

Artenvielfalt durch Verbesserung des<br />

Bestandsinnenklimas o<strong>der</strong> durch Bodenverbesserung.<br />

4.2.2 Waldumbau<br />

Großflächige, ungemischte Nadelbaumbestände<br />

haben in einigen Regionen zu<br />

Strukturarmut und Instabilität <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong><br />

geführt. Die Einbringung und För<strong>der</strong>ung<br />

insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> im Naturwald vorkommenden<br />

standortgerechten Baumarten ist<br />

nicht nur eine waldbauliche und betriebswirtschaftliche<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung, son<strong>der</strong>n<br />

gehört heute zu den naturschutzrelevantesten<br />

Maßnahmen im Wald.<br />

Mit geeigneten waldbaulichen Strategien<br />

werden diese Wäl<strong>der</strong> in naturnahe, stabile,<br />

Durch den Buchen-Voranbau (unter Fichte) durch Pflanzung entstehen Laub- bzw. Laubmischwäl<strong>der</strong> im Schutz des Vorbestandes (Foto: B. Le<strong>der</strong>).

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