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Der Beitrag der Waldwirtschaft zum Aufbau eines - Deutscher Rat für ...

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Tab. 5: Karten zur Wald-Offenland-Verteilung, die wenigstens den Zeitraum von etwa 150 Jahren umfassen.<br />

Autor(en), Jahr Region/Bundesland Maßstab<br />

FORSTWIRTSCHAFTL. INST. POTSDAM (Hg., 1965) nördl. Uckermark/Brandenburg 1:100.000<br />

HEILAND (1960) Altmark/Sachsen-Anhalt 1:100.000<br />

HEINSDORF (1994) Umgebung von Luckau/Brandenburg 1:100.000<br />

HÖH. FORSTBEH. RHEINLAND (Hg., 1984) Rhein-Sieg-Kreis/Bonn/Rheinland-Pfalz 1:25.000<br />

HÖH. FORSTBEH. RHEINLAND (Hg., 1986) Stadt/Kr. Aachen/Kr. Düren/Rheinland-Pfalz 1:25.000<br />

HÖH. FORSTBEH. RHEINLAND (Hg., 1989) u. a. Krefeld/Mönchengladbach/Rheinland-Pfalz 1:25.000<br />

HÖH. FORSTBEH. RHEINLAND (Hg., 1995) Kreis Euskirchen/Rheinland-Pfalz 1:25.000<br />

INST. F. FORSTEINR. U. STANDORTERK. (Hg., 1960) West-Prignitz/Brandenburg 1:100.000<br />

INST. F. FORSTEINR. U. STANDORTERK. (Hg., 1961) Ost-Prignitz/Brandenburg 1:100.000<br />

KELM & STURM (1988) Wald „Braken“, Lkrs. Stade/Nie<strong>der</strong>sachsen 1:25.000<br />

LEUSCHNER & IMMENROTH (1994) Lüneburger Heide/Nie<strong>der</strong>sachsen 1:25.000<br />

PIETSCHMANN (2002) rd. 50 km östl. Magdeburg/Sachsen-Anhalt 1:50.000<br />

SCHAAL (1995a+b) Oberschwaben/Baden-Württemberg 1:10.000<br />

SCHAUER (1966) Uckermark/Brandenburg 1:100.000<br />

SCHMIDT (1994) nördlicher Teil von Mecklenburg-Vorp. 1:100.000<br />

SCHMIDT (1997) nördlicher Teil von Mecklenburg-Vorp. 1:100.000<br />

SCHULTZ (1940) südl. Hagenow bis zur Elbe/Meckl.-Vorp. 1:100.000<br />

VEB FORSTPROJEKTIERUNG POTSDAM (Hg., 1978) nordöstlicher Teil von Mecklenburg-Vorp. 1:100.000<br />

WULF (2003a) Prignitz/Brandenburg 1:50.000<br />

WULF & KELM (1994) Elbe-Weser-Dreieck/Nie<strong>der</strong>sachsen 1:50.000<br />

Hier bleibt nur zu hoffen, dass dieses wertvolle<br />

Material einmal mit mo<strong>der</strong>nen Techniken<br />

bearbeitet und allgemein zugänglich<br />

gemacht wird.<br />

4 Berücksichtigung von HAW beim<br />

Biotopverbund<br />

BURKHARDT et al. (2003) betonen, dass<br />

sich die Kriterien zur Auswahl geeigneter<br />

Flächen <strong>für</strong> den Biotopverbund nach den<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen richten, „welche die heimischen<br />

Arten an die Ausstattung und Struktur<br />

<strong>der</strong> von ihnen besiedelten Landschaft stellen“<br />

(BURKHARDT et al. 2003, S. 419).<br />

Ein historisch alter Eichen-Hainbuchenbestand<br />

in <strong>der</strong> Prignitz (NW-Brandenburg) (Foto: M.<br />

Wulf).<br />

Weiter oben klang bereits an, dass zahlreiche<br />

waldtypische Pflanzen- und Tierarten<br />

neugeschaffene, isolierte Waldflächen kaum<br />

o<strong>der</strong> wenigstens nicht innerhalb weniger<br />

Jahrhun<strong>der</strong>te besiedeln. Es ist auch mehrfach<br />

belegt worden, dass es sich um Arten<br />

handelt, <strong>der</strong>en Chancen zur Ausbreitung<br />

über größere Distanzen bzw. einen größeren<br />

Raum nur dann hinreichend gegeben sind,<br />

wenn es sich um geschlossene und große<br />

Waldflächen handelt, bei denen die Qualität<br />

geeigneter Biotope bzw. Habitate über lange<br />

Zeit kontinuierlich erhalten bleiben<br />

(HONNAY et al. 1999). Aufgrund <strong>der</strong> Angaben<br />

in Tabelle 6 kann man leicht ausrech-<br />

nen, dass <strong>für</strong> das Zurücklegen einer Strecke<br />

von einem Kilometer bei einer durchschnittlichen<br />

Ausbreitungsrate von 50 cm/Jahr<br />

ganze 200 Jahre benötigt werden.<br />

In Tabelle 6 sind nur die aus <strong>der</strong> Morphologie<br />

<strong>der</strong> Diasporen (Ausbreitungseinheiten)<br />

abgeleiteten und daher angenommen Hauptverbreitungsmechanismen<br />

angegeben. Häufig<br />

hat eine Art mehrere Möglichkeiten zur<br />

Aus- bzw. Verbreitung. So breitet sich <strong>zum</strong><br />

Beispiel <strong>der</strong> Sauerklee nicht nur durch kurze<br />

Ausläufer selbst aus, seine Samen bleiben<br />

mit Schlamm vermischt zuweilen auch im<br />

Fell von Wildschweinen heften, und kön-<br />

Tab. 6: Ausbreitungsraten (Mittelwert) und -mechanismen nach VON OHEIMB (1996) von zehn<br />

ausgewählten Waldpflanzen.<br />

Pflanzenart Ausbreitungs- Ausbreitungsrate<br />

[cm/Jahr] mechanismus<br />

Anemone nemorosa (Buschwindröschen) 40 Ameisen<br />

Circaea lutetiana (Hexenkraut) 57 Anheftung an Tierfellen<br />

Convallaria majalis (Maiglöckchen) 43 Darmpassage (Vögel)<br />

Galium odoratum (Waldmeister) 25 Anheftung an Tierfellen<br />

Lamium galeobdolon (Goldnessel) 33 Ameisen<br />

Mercurialis perennis (Ausdauerndes 47 Selbstverbreitung und<br />

Bingelkraut) Ameisen<br />

Milium effusum (Wald-Flattergras) 51 Wind<br />

Oxalis acetosella (Sauerklee) 37 Selbstverbreitung<br />

Ranunculus ficaria (Scharbockskraut) 40 Selbstverbreitung<br />

Viola reichenbachiana/ riviniana 59 Selbstverbreitung und<br />

(Reichenbachs/Rivins Veilchen) Ameisen

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