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Der Beitrag der Waldwirtschaft zum Aufbau eines - Deutscher Rat für ...

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Abb. 5: Winterkalte Waldgebiete in Deutschland als potenzielle Auerhuhn-Waldgebiete;<br />

Waldkerngebiete, mit aktuellen Auerhuhnvorkommen in Zentraleuropa und die Entfernung (Luftlinie,<br />

gerundet) zwischen den Auerhuhnwäl<strong>der</strong>n.<br />

verbund beson<strong>der</strong>s wichtig sind. Das LÖLP<br />

<strong>für</strong> das Auerhuhn stellt dabei zusammen mit<br />

den aktuell besiedelten Gebieten die Kernflächen<br />

des Biotopverbunds auf Naturraumebene<br />

dar. Das Modell basiert auf <strong>der</strong> Grundannahme,<br />

dass die Überwindbarkeit <strong>der</strong><br />

zwischen den Kerngebieten liegenden<br />

Landschaftsmatrix und die Eignung von<br />

Landschaftselementen als Verbundelemente<br />

(Trittsteinbiotope und Korridore) über das<br />

Maß bewertet werden kann, mit dem die<br />

gegebenen Landschaftsstrukturen von den<br />

Schwellenwerten <strong>für</strong> das LÖLP abweichen.<br />

4.3.1 Methodik und Ergebnisbeispiel<br />

Die Ausprägung jedes Landschaftsparameters<br />

des LÖLP wird innerhalb <strong>eines</strong><br />

streifgebietsgroßen Umkreises (100 ha) um<br />

jedes Rasterquadrat ermittelt. Je höher die<br />

prozentuale Abweichung vom Schwellenwert<br />

<strong>für</strong> das LÖLP, desto höher wird <strong>der</strong><br />

„Wan<strong>der</strong>wi<strong>der</strong>stand“ bewertet, <strong>der</strong> in die-<br />

81<br />

sem Rasterquadrat gegeben ist. Die Wan<strong>der</strong>wi<strong>der</strong>standswerte<br />

<strong>der</strong> einzelnen Parameter<br />

werden aufsummiert und bilden eine<br />

Kostenoberfläche auf <strong>der</strong>en Basis die<br />

Konnektivität zwischen den einzelnen<br />

Auerhuhngebieten berechnet werden kann<br />

(vgl. MÜLLER et al. 2003). Dabei gehen<br />

nicht vom Auerhuhn besiedelte LÖLP-Flächen<br />

als Flächen mit geringstem Wan<strong>der</strong>wi<strong>der</strong>stand<br />

in die Berechung ein. LÖLP-<br />

Flächen, die bezüglich <strong>der</strong> Landschaftsstrukturen<br />

geeignet, jedoch zu klein sind,<br />

um als potenziell besiedelbare Fläche zu<br />

dienen (< 100 ha, MOSS 1994) werden damit<br />

als Trittsteinbiotope einbezogen. Mit<br />

Hilfe <strong>der</strong> Funktionen „Cost-Distance“ und<br />

„Cost-Path“ <strong>der</strong> GIS-Software ArcView 3.2<br />

(ESRI Inc., Redlands) werden nun die Korridore<br />

zwischen den Auerhuhngebieten berechnet,<br />

die mit einem bestimmten geringst<br />

möglichen Kostenaufwand zu erreichen sind.<br />

Auf diese Weise können Defizite aufgezeigt,<br />

und Vorranggebiete <strong>für</strong> waldbauliche<br />

Maßnahmen auf lokaler Ebene flächenkonkret<br />

abgegrenzt werden.<br />

Abb. 6 zeigt den nach dieser Methode<br />

berechneten Wan<strong>der</strong>wi<strong>der</strong>stand <strong>für</strong> das Auerhuhn<br />

im Schwarzwald. In diesem Modell<br />

fällt eine relativ günstige Verbundsituation<br />

innerhalb des Nord-, Ost- und Südostschwarzwaldes<br />

auf, ein hoher Wan<strong>der</strong>wi<strong>der</strong>stand<br />

im Bereich des Kinzigtales und<br />

eine durch anthropogene Nutzung <strong>der</strong> zahlreichen<br />

Taleinschnitte bedingte Fragmentierung<br />

im Mittleren und Südwest-<br />

Abb. 6: Modellierter Wan<strong>der</strong>wi<strong>der</strong>stand <strong>für</strong> das<br />

Auerhuhn im Schwarzwald.

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