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Der Beitrag der Waldwirtschaft zum Aufbau eines - Deutscher Rat für ...

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nen dann große Strecken zurücklegen (Tab.<br />

7). Tabelle 7 verdeutlicht aber, dass beim<br />

Transport von Diasporen durch Wildtiere<br />

<strong>der</strong> Anteil waldtypischer Pflanzenarten sehr<br />

gering ist.<br />

Aus diesen Fakten ist abzuleiten, dass<br />

insbeson<strong>der</strong>e <strong>für</strong> waldtypische Pflanzenarten<br />

eine weitere Fragmentierung und Verinselung<br />

von Waldflächen zu vermeiden ist<br />

bzw. dass <strong>der</strong> Biotopverbund Vorrang haben<br />

sollte, was seit längerem wie<strong>der</strong>holt<br />

gefor<strong>der</strong>t wird (LAWESSON et al. 1998,<br />

HONNAY et al. 1999, WULF 2003b).<br />

4.1 Ermittlung und Bewertung des<br />

Bestandes an naturschutzfachlich<br />

geeigneten historisch alten Wäl<strong>der</strong>n <strong>für</strong><br />

den Biotopverbund<br />

Die Ermittlung des Bestandes an historisch<br />

alten Wäl<strong>der</strong>n <strong>für</strong> sich genommen ist, wie<br />

schon weiter oben dargestellt, eine sehr zeitaufwändige<br />

und wegen <strong>der</strong> Verzerrungen<br />

<strong>der</strong> historischen Karten problematische Arbeit.<br />

Mit <strong>der</strong> Publikation von GLASER &<br />

HAUKE (2003) wird aber demnächst eine<br />

gute Übersichtskarte vorliegen. Erst nach<br />

<strong>der</strong>en Erscheinen wird sich herausstellen,<br />

ob sie allein ausreicht, um <strong>für</strong> den Biotopverbund<br />

geeignete historisch alte Waldflächen<br />

ausweisen zu können. Mit <strong>der</strong> Karte<br />

wird das Problem <strong>der</strong> Lokalisierung naturnaher<br />

historisch alter Wäl<strong>der</strong> nicht gelöst<br />

sein. Hier können lediglich an<strong>der</strong>e Quellen<br />

weiterhelfen, wie Luftbil<strong>der</strong>, Karten <strong>der</strong><br />

aktuellen Vegetation, von denen u. a. zahlreiche<br />

im Rahmen von Dissertationen erstellt<br />

worden sind, und verschiedene Unterlagen<br />

bzw. Datenbanken <strong>der</strong> Forstbehörden<br />

(Bestandeslagerbücher, Datenspeicher<br />

Wald).<br />

BURKHARDT et al. (2003) nennen bei den<br />

Qualitätskriterien <strong>der</strong> Gebiete Flächengröße,<br />

Ausprägung, Vollständigkeit von Biotopkomplexen<br />

und Unzerschnittenheit. Hier<strong>für</strong><br />

müssen im Einzelnen zahlreiche Informationen<br />

vorliegen, die es <strong>für</strong> die historisch<br />

alten Wäl<strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit nicht gibt. In Bezug auf<br />

die Flächengröße ist aufgrund eigener Untersuchungen<br />

im norddeutschen Raum zu<br />

vermuten, dass wesentliche Teile <strong>der</strong> großflächigen<br />

Wäl<strong>der</strong> weitgehend historisch alte<br />

Waldflächen sind, auch wenn die Wäl<strong>der</strong> im<br />

Hochmittelalter sehr stark aufgelöst waren,<br />

wie es JÄGER (1954) aus <strong>der</strong> Verbreitung<br />

von Wüstungen ableitet. Definitionsgemäß<br />

müssen historisch alte Wäl<strong>der</strong> im Hochmittelalter<br />

noch nicht existiert haben, die<br />

Arbeit von JÄGER (1954) wird aber dennoch<br />

erwähnt, weil er auch auf spätere Zeiten<br />

(u. a. Rodungen im 19. Jh.) eingeht, die<br />

einige große Waldgebiete betreffen, z. B.<br />

die Letzlinger Heide in Sachsen-Anhalt (vgl.<br />

JÄGER 1954, S. 164).<br />

Pflanzenart Rotwild [%] Wildschwein [%]<br />

Brachypodium sylvaticum (Wald-Zwenke) 1,0 0,2<br />

Carex remota (Entferntährige Segge) 0

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