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Der Beitrag der Waldwirtschaft zum Aufbau eines - Deutscher Rat für ...

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Die Ökologischen Flutungen in den<br />

Rückhalteräumen des IRP müssen zukünftig<br />

die Entwicklung auenähnlicher Lebensräume<br />

gewährleisten. Wo erfor<strong>der</strong>lich, wird<br />

diese Entwicklung durch einen Umbau auf<br />

hochwassertolerante, standortheimische<br />

Baumarten unterstützt werden. So ergibt<br />

sich neben einer gesicherten zukünftigen<br />

forstlichen Nutzung in den Rückhalteräumen<br />

gleichzeitig ein wichtiger Schritt in Richtung<br />

Biotopverbund.<br />

Biotopverbund <strong>zum</strong> an<strong>der</strong>en:<br />

Maßnahmen <strong>der</strong> IKSR<br />

Die Internationale Kommission <strong>zum</strong> Schutz<br />

des Rheins vor Verunreinigungen (IKSR)<br />

arbeitet seit einigen Jahren an einer Konzeption<br />

<strong>für</strong> den Biotopverbund entlang des<br />

Rheinstromes (IKSR 1998b, IKSR in Vorb.).<br />

Diese internationalen Arbeiten haben <strong>zum</strong><br />

Ziel, praktikable Vorschläge <strong>für</strong> einen<br />

Biotopverbund entlang des gesamten Rheins<br />

– vom Bodensee bis zur Nordsee – zu entwickeln.<br />

Hierzu werden die heutige Situation<br />

beschrieben, Entwicklungsziele formuliert<br />

und unter Berücksichtigung gegebener<br />

Rahmenbedingungen Maßnahmen zur Verbesserung<br />

des Biotopverbundes vorgeschlagen.<br />

Es ist geplant, prioritäre Schwerpunkträume<br />

und Handlungsvorschläge auszusprechen,<br />

die im Ergebnis mit weiteren internationalen<br />

Programmen und vielfältigen Maßnahmen<br />

<strong>zum</strong> Hochwasserschutz am gesamten<br />

Rhein im Einklang stehen (IKSR 2001a;<br />

IKSR 2001b). Die Planungen <strong>der</strong> IKSR beschränken<br />

sich dabei nicht nur auf die rechte<br />

Rheinseite, son<strong>der</strong>n betrachten die gesamte<br />

Rheinnie<strong>der</strong>ung. Sie zielen damit auf einen<br />

aus ökologischer Sicht <strong>für</strong> einen so bedeutenden<br />

Strom wie den Rhein einzig sinnvollen,<br />

grenzüberschreitenden Biotopverbund<br />

vom Bodensee bis zur Nordsee.<br />

Fazit: Hochwasserschutz als<br />

Chance <strong>für</strong> den Biotopverbund<br />

Die Maßnahmen des Integrierten Rheinprogrammes<br />

<strong>zum</strong> Hochwasserschutz müssen<br />

die gesetzlich gefor<strong>der</strong>ten Mindeststandards<br />

<strong>der</strong> Umweltverträglichkeit erfül-<br />

len und dürfen nicht im Wi<strong>der</strong>spruch zu<br />

geltendem EU-Recht ausgeführt werden. Ein<br />

umweltverträglicher Betrieb <strong>der</strong> IRP-Räume<br />

muss demzufolge <strong>der</strong> vorgeschriebenen<br />

Erhaltung und den Entwicklungsmöglichkeiten<br />

gefährdeter FFH-Arten und FFH-<br />

Lebensräume gerecht werden. Aus unverzichtbaren<br />

Präventionsmaßnahmen ergeben<br />

sich somit wichtige Bausteine <strong>für</strong> einen<br />

zukünftigen Verbund von naturnäheren<br />

Waldbiotopen am Oberrhein.<br />

Literatur<br />

BIEGELMAIER, K.-H. (2002): Auswirkungen<br />

des Hochwassers im Rheinauewald. - AFZ - <strong>Der</strong><br />

Wald, 57, H. 15, 801-803.<br />

Bundesamt <strong>für</strong> Naturschutz (1998): Das europäische<br />

Schutzgebietssystem NATURA 2000.-<br />

Schriftenreihe <strong>für</strong> Landschaftspflege und Naturschutz,<br />

H. 53, 560 S.<br />

DISTER, E. (1980): Geobotanische Untersuchungen<br />

in <strong>der</strong> Hessischen Rheinaue als Grundlage <strong>für</strong><br />

die Naturschutzarbeit. - Dissertation, Göttingen ,<br />

170 S.<br />

DISTER, E. (1986): Hochwasserschutzmaßnahmen<br />

am Oberrhein. - Geowissenschaften in unserer<br />

Zeit, H. 6, 194-203.<br />

Hochwasserstudienkommission <strong>für</strong> den Rhein<br />

(1978): Schlussbericht. - Bonn, 59 S.<br />

HÜGIN, G. & HENRICHFREISE, A. (1992):<br />

Vegetation und Wasserhaushalt des rheinnahen<br />

Waldes. - Schriftenreihe <strong>für</strong> Vegetationskunde,<br />

H. 24, 48 S.<br />

Internationale Kommission <strong>für</strong> die Hydrologie<br />

des Rheingebietes (1994): <strong>Der</strong> Rhein unter <strong>der</strong><br />

Einwirkung des Menschen – Ausbau, Schiffahrt,<br />

Wasserwirtschaft. - 2. Aufl., Lelystad, 260 S.<br />

Internationale Kommission <strong>zum</strong> Schutze des<br />

Rheins (1998a): Rhein-Atlas - Ökologie und<br />

Hochwasserschutz. - Koblenz.<br />

Internationale Kommission <strong>zum</strong> Schutze des<br />

Rheins (1998b): Bestandsaufnahme <strong>der</strong> ökologisch<br />

wertvollen Gebiete am Rhein und erste<br />

Schritte auf dem Weg <strong>zum</strong> Biotopverbund. -<br />

Koblenz, 68 S.<br />

Internationale Kommission <strong>zum</strong> Schutze des<br />

Rheins (2001a): Atlas <strong>der</strong> Überschwemmungsgefährdung<br />

und möglichen Schäden bei Extremhochwasser<br />

am Rhein. - Koblenz.<br />

Internationale Kommission <strong>zum</strong> Schutze des<br />

Rheins (2001b): Rhein 2020. Programm zur nachhaltigen<br />

Entwicklung des Rheins. - Koblenz, 27<br />

S.<br />

Internationale Kommission <strong>zum</strong> Schutze des<br />

Rheins (in Vorb.): Biotopverbund am Rhein. -<br />

Koblenz.<br />

KRAMER, W. (1987): Erläuterungen zu den<br />

Standortskarten <strong>der</strong> Rheinauewaldungen zwischen<br />

Mannheim und Karlsruhe. - Schriftenreihe<br />

<strong>der</strong> Landesforstverwaltung Baden-Württemberg,<br />

Bd. 65, 13-264.<br />

Landesanstalt <strong>für</strong> Umweltschutz (1999):<br />

Naturschutzkonzeption Süd. - Materialien <strong>zum</strong><br />

Integrierten Rheinprogramm Bd. 10. Lahr, 228 S.<br />

Landesanstalt <strong>für</strong> Umweltschutz (in Vorb.):<br />

Naturschutzkonzeption Nord. - Materialien <strong>zum</strong><br />

Integrierten Rheinprogramm.<br />

MICHIELS, H.-G. (2001): Standortglie<strong>der</strong>ung<br />

<strong>für</strong> die Rheinauewaldungen. - Unveröffentlichter<br />

Entwurf.<br />

MICHIELS, H.-G. & ALDINGER, E. (2002):<br />

Forstliche Standortsglie<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> badischen<br />

Rheinaue. - AFZ - <strong>Der</strong> Wald, 57, H. 15, 811-815.<br />

Oberrheinagentur (1996): Rahmenkonzept des<br />

Landes Baden-Württemberg zur Umsetzung des<br />

Integrierten Rheinprogramms. - Materialien <strong>zum</strong><br />

Integrierten Rheinprogramm, Bd. 7. Lahr, 94 S.<br />

SIEPE, A. (1989): Untersuchungen zur Besiedlung<br />

einer Auen-Catena am südlichen Oberrhein<br />

durch Laufkäfer unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Einflüsse des Flutgeschehens. - Diss.<br />

Freiburg, 420 S.<br />

SPÄTH, V. (1987): Vorschläge <strong>für</strong> die Entwicklung<br />

und Pflege von Auenwäl<strong>der</strong>n im Naturschutzgebiet<br />

Rastatter Rheinaue. - Bezirksstelle<br />

<strong>für</strong> Naturschutz und Landschaftspflege. Karlsruhe,<br />

unveröffentlicht.<br />

SPÄTH, V. (2002): Hochwassertoleranz von<br />

Waldbäumen in <strong>der</strong> Rheinaue. - AFZ - <strong>Der</strong> Wald,<br />

57, H. 15, 807-810.<br />

VOLK, H. (1994): Wie naturnah sind die Auewäl<strong>der</strong><br />

am Oberrhein? Naturschutz und Landschaftsplanung,<br />

26, H. 1, 25-31.<br />

Anschrift <strong>der</strong> Verfasser:<br />

Dr. Ulrike Pfarr<br />

Herbert-Michael Staeber<br />

Abt. Ökologie und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Gewässerdirektion Südlicher Oberrhein/<br />

Hochrhein<br />

Lotzbeckstraße 12<br />

77933 Lahr<br />

E-Mail:<br />

ulrike.pfarr@gwdlr.gwd.bwl.de<br />

herbert-michael.staeber@gwdlr.gwd.bwl.de

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