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und Technologiebericht 2006 - Bundesministerium für Verkehr ...

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3 Innovationen im Unternehmensbereich<br />

food) auf Forschungsergebnisse von Mikrobiologie<br />

<strong>und</strong> Bakteriologie zurück. Diese „stylized<br />

facts“ zeigen, dass der LMT-Sektor höchst wissensintensiv<br />

ist, allein in der sektoralen F&E-<br />

Intensität bleiben die externen Technologieinputs<br />

konzeptbedingt aber „unsichtbar“.<br />

LMT-Industrien sind aber keineswegs nur<br />

„passive Wissensabsorber“. Anreize zur Entwicklung<br />

von „maßgeschneiderter“ Hochtechnologie<br />

gehen auch von den Spezifikationen<br />

<strong>und</strong> Anforderungen der LMT-Industrien selbst<br />

aus, die auf diese Weise auch selbst zu einer<br />

endogenen Vertiefung <strong>und</strong> Integration der sektoralen<br />

Wissensbasis beitragen (vgl. Laestadius<br />

1998).<br />

Die inter-industriellen Technologietransfers<br />

können entweder in materieller Form<br />

(über Produkte) oder in immaterieller Form<br />

(Wissenstransfers, „spill-overs“) stattfinden.<br />

Wissenstransfer findet über die Nutzung von<br />

wissenschaftlich-technischer Fachliteratur,<br />

Beratung, Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung sowie Personalaustausch<br />

statt. Technologietransfer über<br />

Produkte findet statt, indem forschungsintensive<br />

Industrien von den LMT-Industrien als<br />

Lieferanten von Vorleistungen (Material <strong>und</strong><br />

Komponenten) sowie Investitionsgütern (Maschinen<br />

<strong>und</strong> Ausrüstung) herangezogen werden.<br />

Um den „wahren“ Wissens- <strong>und</strong> Technologiegehalt<br />

von Produkten aus LMT-Industrien<br />

<strong>und</strong> damit deren Beitrag zur „knowledge-based<br />

economy“ adäquat abbilden zu können, bedarf<br />

die sektorale F&E-Intensität einer Erweiterung<br />

zu einer sektoralen Technologie-Intensität<br />

(vgl. Hauknes <strong>und</strong> Knell 2005). Die sektorale<br />

Technologie-Intensität führt den unmittelbaren<br />

Beitrag der sektoreigenen F&E mit der direkt<br />

<strong>und</strong> indirekt über Technologieinputs anderer<br />

Sektoren enthaltenen F&E der jeweiligen<br />

Industrie zusammen. Damit kann der an LMT-<br />

Industrien „gelieferte“ Technologieinput von<br />

high-tech Industrien, d.h. der Wissenstransfer<br />

über Produkte, „sichtbar“ gemacht werden.<br />

Die von Hauknes <strong>und</strong> Knell (2005) <strong>für</strong> ausgewählte<br />

OECD-Länder 73 angestellten Berechnungen<br />

zeigen, dass die gesamte Technologie-<br />

Intensität, d.h. die Summe von sektoreigener<br />

<strong>und</strong> der über Technologieinputs ‚importierten‘<br />

sektorfremden F&E, zwischen dem Zwei- bis<br />

Fünffachen der sektoreigenen F&E beträgt. Es<br />

fällt auf, dass dieser Multiplikator (Verhältnis<br />

gesamte Technologie-Intensität <strong>und</strong> sektoreigene<br />

F&E-Intensität) im Allgemeinen umso<br />

höher ist, je geringer die sektoreigene F&E-Intensität<br />

ausfällt. Mit anderen Worten: Nichtforschungsintensive<br />

Industrien wie die lowtech<br />

<strong>und</strong> medium-low-tech Industriezweige<br />

zählen zu den Hauptprofiteuren des intersektoralen<br />

Technologieaustauschs. Die Daten zeigen<br />

aber auch beidseitige Interdependenzen,<br />

was bedeutet, dass nicht nur die LMT-Industrien<br />

von den high-tech Industrien abhängen,<br />

sondern auch vice versa.<br />

73 Hauknes <strong>und</strong> Knell (2005) berechnen die F&E-Intensität als Anteil der F&E-Ausgaben an der Wertschöpfung. Als Quellle <strong>für</strong> die F&E-<br />

Ausgaben wird dabei auf die OECD ANBERD Datenbank zurückgegriffen. Da bis zu Erlassung der F&E-Statistik-Verordnung 2003,<br />

welche verpflichtende Erhebungen in allen volkswirtschaftlichen Sektoren in 2-Jahres-Abständen vorsieht, F&E-Erhebungen in<br />

Österreich nur in Mehrjahresabständen durchgeführt wurden, sind F&E-Daten <strong>für</strong> den österreichischen Unternehmenssektor nicht<br />

in der ANBERD-Datenbasis enthalten, sodass Österreich in dieser Arbeit unberücksichtigt bleiben mußte. Aus Sicht der österreichischen<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Technologiepolitik erscheint es nunmehr geboten zu sein, dass – nach Vorliegen von Erhebungsergebnissen<br />

im 2-Jahres-Rhythmus – Österreich in die ANBERD-Datenbasis einbezogen wird, um internationale Vergleichsstudien zu erleichtern.<br />

110<br />

Forschungs- <strong>und</strong> <strong>Technologiebericht</strong> <strong>2006</strong>

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