und Technologiebericht 2006 - Bundesministerium für Verkehr ...
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1 Entwicklungen im österreichischen Innovationssystem<br />
wohl die Gr<strong>und</strong>lagenforschung, die Etablierung<br />
gemeinschaftlicher Forschungseinrichtungen<br />
<strong>und</strong> die Verbesserung der multilateralen<br />
Abstimmung zwischen nationalen <strong>und</strong> regionalen<br />
Forschungsprogrammen.<br />
Mit dem 7. RP wird ein eigenständiger Europäischer<br />
Forschungsrat (European Research<br />
Council – ERC) eingerichtet (Europäische<br />
Kommission 2005d). Er soll durch eigene Mittel<br />
„wegweisende“ Forschungsvorhaben im<br />
Gr<strong>und</strong>lagenbereich fördern, indem Mittel bereitgestellt<br />
werden, die von einzelnen Teams,<br />
die auf europäischer Ebene im Wettbewerb<br />
stehen, durchgeführt werden. Damit wird in<br />
der EU erstmals eine Institution geschaffen,<br />
die eine europäische Wissenschaftsstrategie<br />
im Bereich der Gr<strong>und</strong>lagenforschung umsetzten<br />
kann. Im Budgetvorschlag der Kommission<br />
<strong>für</strong> das 7. RP sind da<strong>für</strong> 7,46 Mrd. € <strong>für</strong> den<br />
Zeitraum 2007 bis 2013 vorgesehen. 18 Die Europäische<br />
Kommission hat bereits 22 Persönlichkeiten<br />
bekannt gegeben, die dem wissenschaftlichen<br />
Beirat des Europäischen Forschungsrates<br />
angehören werden. Mit Helga<br />
Nowotny wurde eine prominente österreichische<br />
Wissenschaftsforscherin <strong>und</strong> bisherige<br />
Wissenschaftsberaterin der EU-Kommission<br />
zur Vizepräsidentin des Europäischen Forschungsrates<br />
ernannt. Dieser soll seine Tätigkeit<br />
Anfang 2007 aufnehmen, sofern die Vorschläge<br />
der Kommission vom Europäischen<br />
Parlament <strong>und</strong> dem Rat angenommen werden.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der nicht unerheblichen Mittel,<br />
die durch den Europäischen Forschungsrat im<br />
Bereich der Gr<strong>und</strong>lagenforschung im Rahmen<br />
des 7. Rahmenprogramms vergeben werden,<br />
können auch österreichische Forschungseinrichtungen<br />
von diesen Mitteln profitieren.<br />
Weiters wird es einer klaren Positionierung<br />
des FWF vis a vis des Europäischen Forschungsrates<br />
bedürfen, um hier in Zukunft<br />
18 Stand der Verhandlungen vom 22. 4. <strong>2006</strong><br />
32<br />
den Bereich der Gr<strong>und</strong>lagenforschung optimal<br />
fördern zu können.<br />
Als weitere Initiative der EU Kommission<br />
hat sie im Herbst 2005 einen Vorschlag zur<br />
Etablierung eines Europäischen Instituts <strong>für</strong><br />
Technologie (EIT) eingebracht (Europäische<br />
Kommission 2005a). Nach Vorstellung der<br />
Kommission, die im Herbst 2005 zur öffentlichen<br />
Anhörung vorgelegt wurde, könnte es<br />
sich um ein institutionalisiertes „Wissensdreieck“<br />
zwischen Bildung – Forschung – Innovation<br />
in Europa handeln bzw. dieses gestärkt <strong>und</strong><br />
damit zu einem Flaggschiff der Förderung von<br />
Exzellenz auf europäischer Ebene werden. Die<br />
Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Wirtschaft sowie die Steigerung<br />
des Profils <strong>und</strong> der Sichtbarkeit europäischer<br />
Forschung auf internationaler Ebene sollen die<br />
Zielsetzungen des EIT sein.<br />
Mehrere institutionelle Modelle <strong>für</strong> das EIT<br />
sind derzeit in Diskussion. Neben unterschiedlich<br />
großen Netzwerken von exzellenten<br />
Forschungs- <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen<br />
besteht der Vorschlag, an bestehenden Institutionen<br />
oder einzelnen Abteilungen/ Fakultäten<br />
ohne eine formale Anforderung an Vernetzung<br />
ein EIT-Label/Markenzeichen zu vergeben.<br />
Laut letztem Vorschlag der Kommission<br />
bewegt sich das Volumen des EIT <strong>für</strong> den Zeitraum<br />
2007 bis 2013 zwischen 1,5 <strong>und</strong> 2 Mrd. €<br />
(Europäische Kommission <strong>2006</strong>a). Finanziert<br />
soll das EIT aus Mitteln der EU, der Mitgliedsländer<br />
sowie des privaten Sektors werden.<br />
Nach Abschluss einer öffentlichen Anhörung<br />
hat die Kommission entschieden, die Angelegenheit<br />
weiterzuführen <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Frühjahrstagung<br />
des Europäischen Rates im März<br />
<strong>2006</strong> ein Papier auszuarbeiten. Ergebnis dieser<br />
Tagung war, dass die Kommission dem Rat<br />
<strong>und</strong> dem Europäischen Parlament bis Juni einen<br />
Vorschlag <strong>für</strong> einen Rechtsakt zur Gründung<br />
eines EIT vorlegen wird.<br />
Forschungs- <strong>und</strong> <strong>Technologiebericht</strong> <strong>2006</strong>