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und Technologiebericht 2006 - Bundesministerium für Verkehr ...

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lung von FTI Infrastruktur liegt im Aufgabenbereich<br />

der Mitgliedsstaaten, <strong>für</strong> benachteiligte<br />

Regionen gibt es die Möglichkeit der<br />

Mitfinanzierung mit Strukturfondsmitteln.<br />

Gegen eine Finanzierung von FTI Infrastruktur<br />

durch die Forschungsrahmenprogramme<br />

spricht, dass die Forschungsrahmenprogramme<br />

an der Bereitstellung europäischer<br />

öffentlicher Güter, Beseitigung von Marktversagen<br />

auf europäischer Ebene <strong>und</strong> der Koordination<br />

nationaler FTI Anstrengungen<br />

orientiert sind. Kohäsion in der Form von<br />

Kapazitätsaufbau würde nicht in dieses Bild<br />

passen. FTI Initiativen in den Strukturfonds<br />

zeigen, dass der Aufbau von FTI Kapazitäten<br />

nicht vernachlässigt wird. Weil Begründungen,<br />

Ziele <strong>und</strong> Instrumente der Kohäsionspolitik<br />

sich stark von den Forschungsrahmenprogrammen<br />

unterscheiden, ist die Verwendung<br />

unterschiedlicher Programme notwendig.<br />

Zielüberfrachtung würde die<br />

Effektivität der Forschungsrahmenprogramme<br />

reduzieren.<br />

● Das zuvor Angeführte legt nahe, dass der<br />

Konflikt zwischen Exzellenz <strong>und</strong> Kohäsion<br />

in der Debatte über die Verteilung der Ausgaben<br />

im europäischen Budget schlagend<br />

wird. Auf der Ebene des Budgets gibt es immer<br />

einen trade-off zwischen Ausgabenzielen,<br />

wenngleich sich dieser Konflikt nicht<br />

zwischen Exzellenz <strong>und</strong> Kohäsion abspielen<br />

sollte, sondern zwischen Maßnahmen, welche<br />

die europäische Wohlfahrt fördern <strong>und</strong><br />

jenen, die geringe Wohlfahrtseffekte aufweisen.<br />

FTI ist ein zentraler Input <strong>für</strong> wirtschaftliche<br />

Entwicklung, aber auch der Reduktion<br />

der Einkommensunterschiede muss<br />

politische <strong>und</strong> wirtschaftliche Priorität eingeräumt<br />

werden. Es gibt keinen Vorteil der<br />

Rückständigkeit <strong>für</strong> Kohäsionsländer. Technologische<br />

Spillovers sind nicht kostenlos,<br />

sondern benötigen FTI Anstrengungen <strong>und</strong><br />

Investitionen in Humankapital. Eine Ver­<br />

4 Die Internationalisierung des österreichischen Innovationssystems<br />

stärkung der Polarisierung könnte zu variablen<br />

Geometrien im europäischen Forschungsraum<br />

führen, mit negativen Effekten<br />

auf das Wachstum in der EU <strong>und</strong> die Effektivität<br />

der europäischen Forschungspolitik<br />

in Bezug auf die Bereitstellung öffentlicher<br />

Güter <strong>und</strong> der Beseitigung von Markt<strong>und</strong><br />

Systemversagen auf EU Ebene. Allerdings<br />

würde eine zu große Ausrichtung auf<br />

Umverteilung falsche Signale an die Gestaltung<br />

der Wachstumspolitik in Europa senden.<br />

Falsche Anreize <strong>für</strong> die Implementierung<br />

von wachstumsfördernden Politikmaßnahmen<br />

würden gesetzt.<br />

4.5.6 Zusammenfassung<br />

Die Erweiterung der EU von 15 auf 25 Mitgliedsstaaten<br />

setzt die europäische FTI Politik<br />

vor neue Herausforderungen. Eine kohärente<br />

FTI Politik ist notwendig, damit ein europäischer<br />

Forschungsraum geschaffen wird, der<br />

Forschungspersonal, Unternehmen <strong>und</strong> Forschungsinstitutionen<br />

aus catching-up Ländern<br />

umfasst, aber zur gleichen Zeit wettbewerbsorientiert<br />

ist, so dass die besten Projekte, die<br />

besten Forscher/innen <strong>und</strong> Forschungsinstitutionen<br />

selektiert werden. Die Forschungsrahmenprogramme<br />

sind an der europäischen Dimension<br />

orientiert, während die Kohäsionspolitik<br />

auf den Aufbau von Kapazitäten ausgerichtet<br />

ist. Dies macht deutlich, dass FTI-orientierte<br />

Maßnahmen der Kohäsionspolitik als<br />

wichtiger Bestandteil der europäischen FTI Politik<br />

berücksichtigt werden müssen. Denn nur<br />

die Reduktion regionaler <strong>und</strong> nationaler Unterschiede<br />

wird es langfristig ermöglichen, in<br />

der EU eine Forschungskompetenz zu erreichen,<br />

die vergleichbar mit jener der USA oder<br />

Japans ist. Exzellenz <strong>und</strong> Kohäsion sind notwendige<br />

Inputs, um Europa wirtschaftlich, politisch<br />

<strong>und</strong> technologisch nachhaltiger zu machen.<br />

Forschungs- <strong>und</strong> <strong>Technologiebericht</strong> <strong>2006</strong> 157

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