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und Technologiebericht 2006 - Bundesministerium für Verkehr ...

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tenz zugesprochen, Initiativen zur Koordinierung<br />

der nationalstaatlichen <strong>und</strong> der europäischen<br />

Forschungspolitik zu initiieren. Der<br />

größte Teil der Forschungsausgaben ist trotz<br />

des Anwachsens der EU Budgets <strong>für</strong> Forschung<br />

vorwiegend im nationalstaatlichen Bereich angesiedelt.<br />

Allerdings leisteten die diversen Forschungsrahmenprogramme<br />

einen nicht unerheblichen<br />

Beitrag zu kompetitiven Forschungsgeldern.<br />

Wie andere Politikbereiche müssen sich Initiativen<br />

in der europäischen Forschungspolitik<br />

dem Subsidiaritätsprinzip stellen. Das Subsidiaritätsprinzip<br />

besagt, dass Maßnahmen der<br />

EU auf jene Bereiche beschränkt bleiben sollen,<br />

in welchen keine nationalstaatlichen Politikmaßnahmen<br />

existieren bzw. in welchen eine<br />

supranationale europäische Initiative bessere<br />

Ergebnisse verspricht als nationale (oder regionale)<br />

Initiativen. Die Herausforderungen<br />

der Internationalisierung von FTI, supranationale<br />

öffentliche Güter, Internationalisierung<br />

des Rechts <strong>für</strong> intellektuelle Eigentumsrechte<br />

<strong>und</strong> internationale Standardisierung bilden die<br />

Gr<strong>und</strong>pfeiler <strong>für</strong> die Begründung einer supranationalen<br />

europäischen FTI Politik (vgl. Falk<br />

et al. 2005).<br />

Das Subsidiaritätsprinzip in der EU lässt<br />

sich mit der ökonomischen Theorie des Föderalismus<br />

(vgl. Alesina et al. 2005, Breuss <strong>und</strong><br />

Eller 2003) begründen, deren Ziel die optimale<br />

Zuordnung allokativer Verantwortung auf zentrale<br />

bzw. dezentrale Gebietskörperschaften<br />

ist. Die Wahl, welche Politikbereiche der EU<br />

zugeteilt werden sollen, unterliegt einem Zielkonflikt,<br />

der gegeben ist durch Skalenvorteile<br />

<strong>und</strong> Externalitäten auf der einen Seite <strong>und</strong> den<br />

Kosten der Harmonisierung der Politik auf der<br />

anderen Seite.<br />

Dezentrale, d.h. nationalstaatliche oder regionale,<br />

Kompetenz ist <strong>für</strong> jene FTI Politikbereiche<br />

vorteilhaft, in welchen markante Unterschiede<br />

in den nationalen (regionalen) Präferenzen<br />

existieren, denn kleinere Einheiten<br />

4 Die Internationalisierung des österreichischen Innovationssystems<br />

können öffentliche Güter bzw. Politikmaßnahmen<br />

besser auf lokale Präferenzen ausrichten.<br />

Im Bereich der FTI Politik ist die Heterogenität<br />

der Präferenzen oft mit industriellen<br />

Spezialisierungsmustern verknüpft.<br />

Für eine zentralisierte Bereitstellung (d.h.<br />

EU Kompetenz) sprechen Skalenerträge <strong>und</strong><br />

die Internalisierung von externen Effekten.<br />

Skaleneffekte sind verknüpft mit der Tatsache,<br />

dass in bestimmten Forschungsbereichen Forschungsprojekte<br />

sehr teuer sind <strong>und</strong> nicht effizient<br />

in Teilprojekte geteilt werden können.<br />

Wenn nur das länderübergreifende Pooling von<br />

Ressourcen Projekte ermöglicht, ist das Subsidiaritätsprinzip<br />

erfüllt. Kompetenzen in Bereichen,<br />

die erhebliche supranationale Spillovers<br />

haben – z.B. medizinische Forschung zu ansteckenden<br />

Krankheiten, Regulierung intellektueller<br />

Eigentumsrechte – sollen ebenfalls<br />

auf einer supranationalen Ebene angesiedelt<br />

werden. In diesen Bereichen werden europäische<br />

<strong>und</strong> globale öffentliche Güter bereitgestellt.<br />

Die Internalisierung von externen Effekten<br />

führt ein Koordinationsargument ein. Die<br />

Koordinierung der Forschungspolitik über die<br />

Mitgliedsstaaten hinweg ermöglicht einerseits<br />

Lerneffekte (Politiklernen), andererseits die Internalisierung<br />

negativer externer Effekte.<br />

4.5.3 Instrumente einer exzellenz- bzw.<br />

kohäsionsorientierten EU-Forschungspolitik<br />

Übergeordnetes Ziel der europäischen Forschungspolitik<br />

ist es, die Wettbewerbsfähigkeit,<br />

Wachstum <strong>und</strong> Beschäftigung zu verstärken.<br />

Neben Regulierungsbefugnissen setzt<br />

sich die europäische FTI Politik im Wesentlichen<br />

aus drei zentralen Instrumenten zusammen:<br />

● den Forschungsrahmenprogrammen,<br />

● den Rahmenprogrammen <strong>für</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Innovation <strong>und</strong><br />

● den FTI-orientierten Ausgaben in der Kohäsionspolitik.<br />

Forschungs- <strong>und</strong> <strong>Technologiebericht</strong> <strong>2006</strong> 151

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